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Black Dagger 09 - Seelenjäger

Black Dagger 09 - Seelenjäger

Titel: Black Dagger 09 - Seelenjäger
Autoren: J.R. Ward
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Grace Kelly, wie üblich. Mit ihrem langen blonden Haar und ihren perfekt ebenmäßigen Gesichtszügen galt sie als die größte Schönheit unter den Vampiren, und selbst Vs Miene wurde vor Liebe weich, obwohl er eigentlich nicht so auf ihren Typ stand.
    »Hallo, Jungs …« Marissa blieb abrupt sehen und starrte Butch an. »Gütiger … jetzt sieh sich einer diese Hose an.«
    Butch krümmte sich. »Ja, ich weiß. Die ist …«
    »Hast du mal einen Augenblick Zeit für mich?« Rückwärts ging sie über den Flur Richtung Schlafzimmer. »Ich bräuchte dich hier mal für eine Minute. Oder zehn.«
    Butchs Bindungsduft flackerte auf, und V wusste verdammt genau, dass sein Körper hart wurde. »Baby, du kannst mich so lange haben, wie du willst.«
    Als er schon halb aus der Tür war, blickte er noch einmal über die Schulter. »Diese Hose ist ja so geil. Sag Fritz, ich will fünfzig Stück davon. Aber dalli.«
    Allein gelassen, legte Vishous Music Is My Savior von MIMS ein und drehte die Anlage auf volle Lautstärke. Zum hämmernden Rap sinnierte er, dass er den Sound früher benutzt hatte, um die Gedanken anderer zu übertönen. Seit seine Visionen versiegt waren und die ganze Gedankenlesesache sich verflüchtigt hatte, brauchte er die Bassbeats, um seinem Mitbewohner nicht beim Sex zuhören zu müssen.
    V rieb sich das Gesicht. Er musste echt hier raus.
    Eine Zeitlang hatte er versucht, sie zum Ausziehen zu bewegen, aber Marissa blieb dabei, dass die Höhle so »gemütlich« sei, und dass sie gern dort wohne. Was eine Lüge sein musste. Das halbe Wohnzimmer wurde von einem Kickertisch eingenommen, den lieben langen Tag lief der
Sportkanal auf stumm und ständig donnerte Hardcore-Rap durch alle Räume. Der Kühlschrank war eine entmilitarisierte Zone, gefüllt mit verwesenden Opfern aus diversen Imbissketten. Grey Goose und Lagavulin waren die einzigen im Haus verfügbaren Getränke. Der Lesestoff beschränkte sich auf die Sports Illustrated und … na ja, alte Ausgaben der Sports Illustrated.
    Also alles in allem nicht gerade ein niedlicher Frauentraum. Das Haus war eine Mischung aus Studentenwohnheim und Männerumkleidekabine.
    Und was Butch betraf? Als V ihm einmal eine kleine Möbelpackeraktion vorgeschlagen hatte, hatte der ihm quer durch den Raum einen finsteren Blick zugeworfen, einmal den Kopf geschüttelt und war in die Küche gegangen, um sich einen Nachschlag Lagavulin zu holen.
    V weigerte sich zu glauben, dass sie blieben, weil sie sich Sorgen um ihn machten oder so einen Blödsinn. Allein schon der Gedanke machte ihn irre.
    Er stand auf. Wenn eine räumliche Trennung stattfinden sollte, dann musste er sie initiieren. Der Mist war nur, Butch nicht immer um sich zu haben, war … undenkbar. Besser die Folter, die er jetzt hatte, als das Exil.
    Er sah auf die Uhr. Er könnte genauso gut gleich durch den Tunnel ins große Haus gehen. Obwohl der gesamte Rest der Bruderschaft der Black Dagger in diesem Ungetüm von einem Herrenhaus mit dem steinernen Antlitz wohnte, gab es noch reichlich freie Räume. Vielleicht sollte er einfach mal einen ausprobieren. Nur für ein paar Tage.
    Bei der Vorstellung drehte sich ihm der Magen um.
    Auf dem Weg zur Geheimtür fing er den Bindungsduft auf, der aus Butchs und Marissas Schlafzimmer drang. Als er sich ausmalte, was dort drin gerade geschah, heizte sich sein Blut auf, obwohl ihm gleichzeitig vor Scham Eiszapfen wuchsen.

    Fluchend marschierte er zu seiner Jacke und holte ein Handy aus der Tasche. Beim Wählen fühlte sich seine Brust so warm an wie ein Kühlschrank, aber wenigstens unternahm er etwas gegen seine Obsession.
    Als die weibliche Stimme ertönte, fuhr V ihr schneidend durch das rauchige Hallo. »Sonnenuntergang. Heute. Du weißt, was du zu tragen hast, und dein Nacken ist frei. Wie heißt das?«
    Die Antwort war ein unterwürfiges Schnurren. »Ja, mein Lheage. «
    V legte auf und schleuderte das Telefon auf den Schreibtisch, wo es mehrmals abprallte und schließlich vor einer der vier Tastaturen liegen blieb. Die Partnerin, die er sich für heute Nacht ausgesucht hatte, mochte es besonders hart. Und er würde sie nicht enttäuschen.
    Scheiße, er war wirklich pervers. Bis ins Mark. Ein amtlicher sexueller Außenseiter ohne jede Reue … der für das, was er war, innerhalb seiner Art eine gewisse Berühmtheit genoss.
    Es war schon absurd; andererseits waren die Geschmäcker der Vampirinnen schon immer schräg gewesen. Und sein schriller Ruf hatte für ihn nicht
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