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Black Dagger 09 - Seelenjäger

Black Dagger 09 - Seelenjäger

Titel: Black Dagger 09 - Seelenjäger
Autoren: J.R. Ward
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Kurzzeitgedächtnis abgespeichert sind. Manche Vampire können auch Gedanken lesen. Die Lebenserwartung liegt bei über eintausend Jahren, in manchen Fällen auch höher.
    Vergeltung – Akt tödlicher Rache, typischerweise ausgeführt von einem Mann im Dienste seiner Liebe.
    Wanderer – Ein Verstorbener, der aus dem Schleier zu den Lebenden zurückgekehrt ist. Wanderern wird großer Respekt entgegengebracht und sie werden für das, was sie durchmachen mussten, verehrt.
    Zwiestreit – Konflikt zwischen zwei männlichen Vampiren, die Rivalen um die Gunst einer Vampirin sind.

PROLOG
    Greenwich Country Day School
Greenwich, Connecticut
Zwanzig Jahre früher
     
    »Nimm ihn einfach mit, Jane.«
    Jane Whitcomb griff nach dem Rucksack. »Du kommst aber trotzdem, oder?«
    »Das hab ich dir doch heute Morgen schon gesagt. Ja.«
    »Okay.« Jane blickte ihrer Freundin nach, wie sie den Bürgersteig hinunterging, bis eine Hupe ertönte. Sie strich sich die Jacke glatt, straffte die Schultern und drehte sich zu einem Mercedes um. Ihre Mutter blickte durch die Scheibe auf der Fahrerseite, die Augenbrauen zusammengezogen.
    Jane eilte über die Straße, der verdächtige Rucksack mit der Schmuggelware machte viel zu viel Lärm, fand sie. Sie hüpfte auf den Rücksitz und verstaute ihn zu ihren Füßen. Der Wagen rollte an, bevor sie noch die Tür zugezogen hatte.

    »Dein Vater kommt heute Abend nach Hause.«
    »Was?« Jane schob die Brille auf der Nase nach oben. »Wann?«
    »Später. Ich befürchte also …«
    »Nein! Du hast es versprochen!«
    Ihre Mutter blickte über die Schulter. »Ich muss doch sehr bitten, junges Fräulein.«
    Jane stiegen die Tränen in die Augen. »Du hast es mir zum dreizehnten Geburtstag versprochen. Katie und Lucy wollen doch …«
    »Ich habe schon mit ihren Müttern telefoniert.«
    Jane ließ sich in den Sitz zurücksinken.
    Ihre Mutter sah sie im Rückspiegel an. »Bitte nicht diesen Gesichtsausdruck. Glaubst du etwa, du bist wichtiger als dein Vater? Ja?«
    »Natürlich nicht. Er ist ja auch Gott.«
    Mit einem Ruck fuhr der Mercedes auf den Seitenstreifen und hielt mit quietschenden Bremsen. Ihre Mutter wirbelte herum, hob die Hand und verharrte in dieser Stellung. Ihr Arm zitterte.
    Erschrocken wich Jane zurück.
    Für einen Augenblick lag Gewalt in der Luft, dann wandte ihre Mutter sich ab und strich sich das perfekt frisierte Haar glatt. Aber ihre Hand war nicht ruhiger als kochendes Wasser. »Du … du wirst heute nicht mit uns zu Abend essen. Und dein Kuchen wird entsorgt.«
    Das Auto setzte sich wieder in Bewegung.
    Jane wischte sich Tränen von den Wangen und blickte auf den Rucksack zu ihren Füßen. Noch nie hatte jemand bei ihr übernachten dürfen. Sie hatte monatelang darum gebettelt. Ruiniert. Alles war ruiniert.
    Die gesamte Heimfahrt über schwiegen sie, und als der Mercedes in der Garage stand, stieg Janes Mutter aus und ging ins Haus, ohne sich umzusehen.

    »Du weißt ja, wohin du zu gehen hast«, war alles, was sie sagte.
    Jane blieb im Auto sitzen und versuchte, sich zu beruhigen. Dann hob sie den Rucksack und ihre Bücher auf und schleppte sich durch die Küchentür ins Haus. Richard, der Koch, beugte sich eben über die Mülltonne und schob einen Kuchen mit weißem Zuckerguss und roten und gelben Blumen darauf von einer Platte herunter.
    Sie sagte nichts zu Richard, weil ihr Hals fest zugeschnürt war. Richard sagte nichts zu ihr, weil er sie nicht mochte. Er mochte niemanden außer Hannah.
    Als Jane durch die alte Schwingtür ins Esszimmer ging, hoffte sie, ihrer jüngeren Schwester nicht in die Arme zu laufen. Hoffentlich lag Hannah schon im Bett. Heute Morgen hatte sie sich nicht gut gefühlt. Wahrscheinlich, weil sie ein Referat hätte halten sollen.
    Auf dem Weg zur Treppe bemerkte Jane ihre Mutter im Wohnzimmer.
    Die Sofakissen. Schon wieder.
    Ihre Mutter trug immer noch den blassblauen Wollmantel und hielt ihren Seidenschal in der Hand. Zweifellos würde sie genauso bleiben, bis sie zufrieden mit dem Aussehen der Sofakissen war. Was eine Weile dauern konnte. Der Standard für die Kissen war derselbe wie der Haarstandard: Hundertprozentige Glätte.
    Jane ging auf ihr Zimmer. Mittlerweile hoffte sie nur noch, dass ihr Vater erst nach dem Abendessen käme. So würde er zwar trotzdem erfahren, dass sie Hausarrest hatte, aber wenigstens müsste er nicht ihrem leeren Stuhl gegenübersitzen. Wie ihre Mutter hasste er jegliche Abweichung von der Ordnung, und Janes Fehlen am
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