Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Black Dagger 04 - Bruderkrieg

Black Dagger 04 - Bruderkrieg

Titel: Black Dagger 04 - Bruderkrieg
Autoren: J.R. Ward
Vom Netzwerk:
nicht gut.«

    Ich hatte allein diese Woche schon acht verschiedene Frauen.
    O Gott. Sie wollte sich nicht in ihn verlieben. Das durfte einfach nicht passieren.
    »Mary?«
    »Sag … nicht solche Sachen zu mir.«
    »Aber so empfinde ich.«
    Sie antwortete nicht. Was sollte sie schon sagen? Dass es ihr ebenso ging? Dass sie ihn vermisste, obwohl sie bislang einmal pro Stunde mit ihm telefoniert hatte? So war es, aber sie war selbst nicht gerade begeistert davon. Er war einfach viel zu schön … und als Liebhaber stellte er alles da Gewesene in den Schatten. Selbst wenn sie also gesund gewesen wäre, hätte die Sache garantiert in einer Katastrophe geendet. Aber mit ihren Aussichten?
    Sich in ihn zu verlieben, sich an ihn zu binden, war schlicht und ergreifend absurd.
    Als sich das Schweigen zwischen ihnen in die Länge zog, fluchte er. »Wir müssen heute Nacht eine Menge erledigen. Ich weiß nicht, wann ich zurückkomme, aber du weißt ja, wo du mich findest, wenn du mich brauchst.«
    Als sie aufgelegt hatten, fühlte Mary sich schrecklich. Und sie wusste, dass ihre guten Vorsätze, was das Abstandhalten betraf, nicht besonders aussichtsreich waren.

3
    Rhage bohrte seine Stiefelspitze in den Boden und sah sich im Wald um. Nichts. Kein Laut, keine Witterung der Lesser. Kein Anzeichen dafür, dass in den letzten Jahren irgendjemand durch dieses stille Waldstück gelaufen war. Genau wie bei den anderen Plätzen, die sie schon aufgesucht hatten.
    »Was zum Teufel machen wir hier?«, murmelte er.
    Er kannte die Antwort. Tohr war vergangene Nacht auf einem einsamen Stück der Route 22 einem Lesser begegnet. Der Vampirjäger war zwar auf einem Mountainbike in den Wald entkommen, aber er hatte dabei einen nützlichen kleinen Zettel verloren: Eine Liste größerer Flächen an den Rändern Caldwells, die gerade zum Verkauf standen.
    Heute hatten Butch und V eine Suche nach allen Grundstücken gestartet, die in den vergangenen zwölf Monaten in der Stadt und angrenzenden Gemeinden verkauft worden waren. Etwa fünfzig ländliche Baugründe waren dabei
herausgekommen, fünf davon hatten Rhage und V bisher überprüft. Die Zwillinge waren in gleicher Mission unterwegs. Butch hielt währenddessen in der Höhle die Stellung, sammelte die Feldberichte, erstellte eine Karte und suchte nach einem Muster. Es würde ein paar Nächte dauern, alle Grundstücke abzuklappern, denn gleichzeitig mussten auch noch Patrouillen durchgeführt werden. Und außerdem musste Marys Haus überwacht werden.
    Rhage schritt den Wald ab und hoffte, einige der Schatten würden sich als Lesser erweisen. Allmählich entwickelte er einen Hass auf Äste und Zweige. Die verdammten Bäume machten ihm immer falsche Hoffnungen, wenn sie sich im Wind bewegten.
    »Wo sind diese Drecksäcke?«
    »Ganz ruhig, Hollywood.« V strich sich über sein Ziegenbärtchen und zupfte an seiner Baseballkappe. »Mann, deine Nerven liegen heute Nacht echt blank.«
    Das traf es nicht ganz. Er rastete fast aus. Er hatte gehofft, sich tagsüber von Mary fernzuhalten würde ihm helfen, sich zusammenzureißen. Und er hatte darauf gebaut, heute Abend einen Kampf aufzutreiben. Außerdem hatte er gehofft, die Erschöpfung durch Schlafentzug würde ihn ein bisschen runterbringen.
    Leider war auf der ganzen Linie Fehlanzeige zu vermelden. Er sehnte sich inzwischen mit einer solchen Verzweiflung nach Mary, dass körperliche Nähe kein Kriterium mehr war. Und die beinahe 48 Stunden, die er verbracht hatte, ohne einmal die Augen zu schließen, machten ihn nur noch aggressiver.
    Was noch schlimmer war, es war schon drei Uhr morgens. Ihm lief die Zeit davon, es wurde immer unwahrscheinlicher, dass er sich heute noch bei einem Zusammenprall mit ihren Feinden abreagieren könnte. Verflucht noch –

    »Rhage.« V wedelte mit seiner behandschuhten Hand vor seinem Gesicht herum. »Jemand zu Hause?«
    »Entschuldige, was?« Er rieb sich die Augen. Das Gesicht. Den Bizeps. Seine Haut juckte so stark, als würde er in einem Ameisenhaufen sitzen.
    »Du stehst ja total neben dir.«
    »Nein, alles bestens –«
    »Und warum knetest du dann deine Arme wie ein Irrer? «
    Rhage ließ die Hände sinken. Nur, um kurz darauf seine Oberschenkel zu bearbeiten.
    »Wir müssen dich ins One Eye schaffen«, sagte V sanft. »Du drehst durch. Du brauchst Sex.«
    »Kommt nicht in Frage.«
    »Phur y hat mir erzählt, wie er dich im Flur getroffen hat.«
    »Ihr Typen seid vielleicht Waschweiber, ich fass es
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher