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Black Dagger 04 - Bruderkrieg

Black Dagger 04 - Bruderkrieg

Titel: Black Dagger 04 - Bruderkrieg
Autoren: J.R. Ward
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erregendes Gesicht mit der Narbe zeigte einen zornigen Ausdruck.
    »Ich hab gesagt, dass ihr abhauen … – Bella?« Er bedeckte sich mit den Händen. »Um Himmels willen. Was machst du denn hier?«
    Gute Frage, dachte sie. Ihr Mut sank. »Kann – kann ich hier bei dir bleiben?«
    Er runzelte die Stirn, als hätte sie den Verstand verloren. »Wie meinst du … nein, das kannst du nicht.«
    Er schnappte sich etwas vom Fußboden und hielt es sich vor die Hüften, als er aufstand. Sie nahm seinen Anblick in sich auf: Die tätowierten Sklavenfesseln um Hals und Handgelenke, den Pflock in seinem linken Ohrläppchen, die schwarzen Augen, das kurz geschorene Haar. Sein Körper war so mager, wie sie ihn in Erinnerung hatte. Und er strahlte rohe Kraft aus wie einen Duft.
    In ihren Augen war er wunderschön.
    »Bella, geh wieder, okay? Das ist nicht der richtige Ort für dich.« Seine Stimme klang rau und unsicher.
    Sie ignorierte die Aufforderung in seinen Augen und seiner Stimme. Denn wenn auch ihre Courage sie zu verlassen drohte, gab ihr doch die Verzweiflung Kraft. Jetzt bebte auch ihre Stimme nicht mehr.
    »Als ich im Auto halb bewusstlos war, da hast du am Steuer gesessen.« Er antwortete nicht, aber sie sprach einfach weiter. »Ja, das warst du. Du hast mit mir gesprochen. Du warst derjenige, der mich befreit hat. Das stimmt doch?«
    Er errötete. »Die Bruderschaft hat dich geholt.«
    »Aber du hast mich abgeholt. Und du hast mich zuerst hierher gebracht. In dein Zimmer.« Er schwieg. »Lass mich hier bleiben. Bitte.«

    »Hör mal, du musstest in Sicherheit gebracht werden –«
    »Ich bin nur bei dir sicher. Du hast mich gerettet. Du wirst nicht zulassen, dass sie mich noch einmal in die Finger bekommen.«
    »Niemand kann dir hier etwas tun. Dieses Haus ist so sicher wie das Gott verdammte Pentagon.«
    »Bitte –«
    »Nein«, zischte er. »Und jetzt verschwinde endlich.«
    Angst stieg in ihr auf, und ein Zittern lief über ihren Körper. »Ich kann jetzt nicht alleine sein. Bitte lass mich hier bei dir bleiben. Ich brauche …« Sie brauchte ihn, aber auf diese Aussage würde er vermutlich nicht gerade positiv reagieren. »Ich brauche jemanden in meiner Nähe.«
    Zsadist fuhr sich mit der Hand über den Kopf. Mehrmals. Dann dehnte sich sein Brustkorb.
    »Bitte«, flüsterte sie. »Schick mich nicht weg.«
    Er fluchte leise. »Ich muss mir eine Hose anziehen.«
    Ein deutlicheres Ja würde sie vermutlich nicht bekommen.
    Bella trat ein und schloss die Tür. Sie senkte den Blick nur einen kurzen Moment. Als sie wieder aufsah, zog er gerade eine schwarze Trainingshose über die Oberschenkel.
    Sein Rücken mit all den Narben wölbte sich, als er sich bückte. Der Anblick all dieser alten Wunden weckte in ihr das Bedürfnis, genau zu erfahren, was er durchgemacht hatte. Alles. Jeden einzelnen Peitschenhieb. Dass er ganz genau wusste, wie es war, jemandem auf Gedeih und Verderb ausgeliefert zu sein, bildete ein mächtiges Band zwischen ihnen.
    Er hatte überlebt. Sie auch. Dadurch waren sie … miteinander verbunden.
    Zsadist ging zum Bett und zog die Decke zurück. Dann trat er zur Seite. Verlegen.
    »Leg dich hin«, sagte er.

    Als sie näher kam, bemerkte sie etwas, das er um den Hals trug –
    O mein Gott …
    »Meine Kette. Du trägst meine Kette.«
    Sie wollte sie auf seiner Haut berühren, doch er zuckte zurück und nahm sie ab.
    Dann ließ er sie in ihre Hand fallen. »Hier. Nimm sie zurück.«
    Bella betrachtete das zarte Goldband mit den kleinen Diamanten. Von Tiffany. Sie hatte sie jahrelang getragen und konnte sich jetzt gar nicht mehr daran erinnern, wie sie sich an ihrem Hals angefühlt hatte.
    Ein Symbol des normalen Lebens, das sie geführt hatte, dachte sie. Und eine Möglichkeit, wieder zu sich selbst zu finden.
    Sie steckte sie in die Tasche ihres Morgenrocks, versteckte sie.
    »Hast du etwas gegessen?«, fragte er.
    Sie kam etwas näher. Am liebsten hätte sie die Arme um ihn geschlungen, aber er sah sie nicht an. Er starrte auf den Boden.
    »Ja, Phury hat mir etwas zu essen gebracht.«
    Ein flüchtiger Ausdruck huschte über Zsadists Gesicht. Aber er war so schnell wieder verschwunden, dass sie ihn nicht deuten konnte.
    »Hast du Schmerzen?«, wollte er wissen.
    »Nichts Schlimmes.«
    Bitte sieh mich an, dachte sie. Doch das tat er nicht, also kletterte sie ins Bett. Als er sich herunterbeugte, rutschte sie zur Seite, um Platz für ihn zu machen.
    Er zog die Decke über sie und kehrte dann wieder zu
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