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Black CATS - Parrish, L: Black CATS

Black CATS - Parrish, L: Black CATS

Titel: Black CATS - Parrish, L: Black CATS
Autoren: Leslie Parrish
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sich selbst abgewaschen hatte.
    Er zweifelte nicht daran, dass alle drei Verbrechen von ein und demselben Täter begangen worden waren. Die Handschrift war dieselbe, die Methode, die Örtlichkeiten, jedes Detail bis hin zur Blumensorte, die er am Tatort hinterließ. Lilien.
    »Da hinten auf dem Teppich haben wir einen ziemlich seltsam geformten Blutfleck gefunden, drüben vor der Kleiderschranktür. Der Fleck ist rund, wie von einem Schuhabsatz.«
    Wyatt zog eine Augenbraue hoch – das klang interessant.
    »Aber ich weiß nicht. Vielleicht stammt er ja vom Griff einer Waffe oder so«, fuhr der Spurensicherer ein wenig resigniert fort. »Eigentlich ist der Abdruck zu klein für den Mann, der hier zugange gewesen sein muss.«
    Zu klein für einen Mann. Der Ermittler zog nicht einmal in Erwägung, was Wyatt sofort durch den Kopf schoss.
    Eine Frau. Großer Gott.
    Daran hatte dieser Kleinstadtkriminalist nicht einen Gedanken verschwendet. Offensichtlich konnte er sich nicht vorstellen, dass eine Frau zu solcher Grausamkeit und Boshaftigkeit fähig war.
    Wyatt wusste es besser. Ihm war völlig klar, wozu eine Frau imstande war. Das hatte er bereits in frühester Kindheit erfahren müssen. Die Erinnerung daran – an alles, was er verloren hatte, an all die Düsternis – quälte ihn oft genug.
    Aber bei diesem Fall? Diese Frau?
    Nein. Das konnte er nicht glauben. Nicht, bevor nicht auch der letzte Zweifel ausgeräumt war.
    »Möglicherweise finden wir ein paar Haare oder Hautschüppchen des Mörders. Das Opfer hat sich doch bestimmt zur Wehr gesetzt – so was lässt man ja nicht einfach mit sich machen.«
    Wyatt musste sich zusammennehmen, damit sein Gesichtsausdruck nicht verriet, welch wilde Gedanken ihm in diesem Augenblick durch den Kopf schossen. Er zwang sämtliche Mutmaßungen über das Geschlecht des Mörders beiseite – er würde sich später genauer damit befassen. Stattdessen richtete er seine Aufmerksamkeit wieder auf den Kriminaltechniker und antwortete: »Wahrscheinlich war das Opfer bewegungsunfähig.« Jedenfalls, wenn sich das Muster wiederholte.
    »Sie meinen, der Mann war gefesselt?«
    »Nicht ganz.« Er führte den Gedanken nicht weiter aus. Die Obduktion würde ergeben müssen, ob Dr. Fullers Rückenmark durch einen festen Hieb in den Rücken versehrt worden war. Bei den anderen Fällen hatten die Männer die Zimmer betreten und dann offensichtlich von hinten einen heftigen Schlag in den Rücken erhalten, sodass sie auf der Stelle hilflos und wie gelähmt zu Boden gegangen waren.
    Sehr viel mehr Hinweise würde es nicht geben. Zeugen waren höchstwahrscheinlich keine vorhanden. Wer auch immer diese Männer umbrachte, ging vorsichtig und gründlich vor. Niemand würde auch nur den kleinsten Laut gehört haben. Diese abgelegenen Hotels waren billig und anonym, hielten sich mehr schlecht als recht im Geschäft, und ein Großteil der Zimmer stand ständig leer. Die Rechnung hatte mit Sicherheit das Opfer gezahlt, nachdem es übers Telefon die Reservierung vorgenommen hatte. Vermutlich hatte der Mann darum gebeten, die Tür unverschlossen zu lassen und den altmodischen Schlüssel auf die Kommode zu legen. Genau wie die Person, die er hier treffen wollte, es ihm aufgetragen hatte.
    Und weil das Hotel offenbar über jeden Gast froh war, hatte das Personal seine Anweisungen befolgt.
    Als hätte der Detective Wyatts Gedanken gelesen, sagte er: »Der Hoteldirektor hat mir die Buchungsunterlagen für das Zimmer rausgesucht.«
    »Das Opfer hat das Zimmer selbst bezahlt«, murmelte Wyatt.
    »Stimmt. Mit einer von diesen Einwegkreditkarten, die man überall nachgeworfen bekommt.«
    Die waren schwieriger aufzuspüren.
    »Seine Frau wusste überhaupt nicht, dass er die besaß. Und er hat das Zimmer für vier Nächte gebucht.«
    Getreu dem Muster. Dr.FullerhattedasZimmerfürjeweilseinpaarTagevorundnachderbetreffendenNachtbezahlt,umseineSpurenzuverwischen.Erwollteunbemerktankommenundunbemerktabfahren,undniemandsolltesagenkönnen,wanngenaueraufgetauchtundverschwundenwar.Daserklärte,warumdieLeicheseitsechsunddreißigStundenhierverweste,ohnedassdasHotelpersonaloderdernächsteGastsieentdeckthatten.
    Hotels wie dieses führten keine regelmäßige Zimmerreinigung durch; die Betten wurden – wenn überhaupt – lediglich für den nächsten Gast frisch bezogen, Handtücher wurden am Empfangstresen ausgeteilt. Es gab keine Magnetstreifenkarten, keine Überwachungskameras und keine neugierigen Nachbarn. Nicht in
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