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Bittersweet Moon 2

Bittersweet Moon 2

Titel: Bittersweet Moon 2
Autoren: Sara Belin
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nicht verweigern
darf. Ich hole tief Luft. „Ich lebe seit sechs Monaten getrennt von meinem Mann
Nick. Wir waren fast neun Jahre verheiratet ... Und wir haben eine Tochter.“ Es
ist immer noch nicht leicht, darüber zu reden. Auch nicht mit Robin. Er nickt
stumm und streichelt über meinen Unterarm. Seine Berührung ist warm und
vertraut. „Scheiße ... Das tut mir Leid. Ich hoffe, meine Frage hat dir nicht
zu sehr wehgetan?“, fragt er mit gedämpfter Stimme. „Nein, nein, ist schon in
Ordnung“, versichere ich ihm und lächle ihn bemüht an.
    „Wie
heißt deine Tochter? Wie alt ist sie?“, fragt Robin und lehnt sich wieder
zurück.
    „Sie
heißt Lucy und sie ist acht Jahre alt“, antworte ich leise.
    „Hast
du ein Foto von ihr dabei?“
    „Klar.“
Ich hole das Portemonnaie aus der Tasche, nehme ein Foto heraus und reiche es
an Robin. Es ist das Bild vom letzten Fasching. Lucy trägt ein Piratenkostüm
und grinst frech mit ihrer Zahnlücke in die Kamera. Robin nimmt das Foto aus
meiner Hand und schaut es sich an. „Sie ist entzückend! Ihrer Mama wie aus dem
Gesicht geschnitten“, kommentiert er das Bild und lächelt. Lucy hat meine
Locken und meinen Mund und sieht mir tatsächlich sehr ähnlich.
    „Ja,
das stimmt. Wenn ich meine Kindheitsfotos mit ihr vergleiche, ist die
Ähnlichkeit wirklich sehr groß“, nicke ich.
    „Wenn
du magst, kannst du mir mehr darüber erzählen, wenn wir im Flugzeug sind. Wir
können langsam an Bord gehen“, schlägt Robin vor und zeigt mit dem Kopf auf die
Uhr an der Wand.
    „Mache
ich.“ Ich stehe auf, um mir vorher noch einen Glas Orangensaft zu holen. Robin
beobachtet mich, wie ich das Glas in einem Zug leer trinke und seine direkten
Blicke schmeicheln mir. Scheinbar findet er immer noch Gefallen an mir ...Ich
bemerke, wie zwei Frauen mittleren Alters, die einige Tische von uns entfernt
sitzen, leise tuscheln und dabei Robin nicht aus den Augen lassen. Vielleicht
haben sie ihn erkannt. Oder sie bewundern nur einen äußerst attraktiven Mann.
Zwangsläufig schauen sie auch mich an, bewertend und prüfend, wie nur Frauen es
können. Gewöhne dich dran , sage ich zu mir selbst und richte mich
selbstbewusst auf. Robin hat mich als seine Begleiterin ausgewählt und
diese Tatsache sollte meinen inneren Zweifeln den Mund stopfen.
    „Dann
wollen wir mal“, drehe ich mich mit einem Lächeln zu Robin, der wieder seine
schwarze Sonnenbrille aufsetzt.
    Bevor
wir schließlich im Flugzeug sitzen, muss ich mich noch einigen kritischen und
prüfenden Blicken des weiblichen Personals unterziehen. Alle fragen sich
offensichtlich, wer ich bin und warum Robin mich ausgesucht hat. Das kann ganz
schön anstrengend werden, ich mag es nicht sonderlich, angeglotzt zu werden.
Aber das ist scheinbar das Los jeder Frau, die in Begleitung eines attraktiven
und ziemlich berühmten Rockstars erscheint ... Im Flieger setzen wir uns
zueinander und sind beide froh, dass die Reihe hinter uns leer ist. „Das ist
sicherlich Sallys Verdienst, sie hat die Flugtickets organisiert“, meint Robin
und streckt sich lang in seinem Sitz an meiner linken Seite. Ich sitze wieder
am Fenster, wie damals. Und bin fast genau so aufgeregt, wie vor zehn Jahren.
Diesmal halten wir keine Händchen beim Abflug, aber wir schauen uns tief in die
Augen, als wir abheben. Robin streichelt mir plötzlich zärtlich über die Wange.
„Damals konnte ich kaum die Finger von dir lassen“, sagt er ernst. „Und ich
konnte nicht genug von dir kriegen“, erwidere ich genauso ernst. Wir schauen
uns weiter in die Augen und bald beginnen wir zu schmunzeln. Ich kann die
Bilder in Robins Kopf buchstäblich sehen und muss nicht lange erraten, woran er
denkt.
    „A
penny for your thoughts“, lacht Robin schelmisch. „Aber
eigentlich bin ich mir ziemlich sicher, an was du dich gerade erinnerst. Es ist
bestimmt nicht jugendfrei.“
    „Darauf
kannst du Gift nehmen“, gebe ich gut gelaunt zu. Tatsächlich denke ich an
unseren Sex und wie unersättlich wir mal aufeinander waren. Obwohl wir beide
lachen, merke ich, wie sich ein Tröpfchen Wehmut unter diese schöne Erinnerung
mischt und ich senke meinen Blick. Auch Robin scheint durch Erinnerungen
irgendwie berührt zu sein. Auf sein Gesicht fällt ein Schatten und er fährt
sich mit der Hand nachdenklich durch das Haar. „Ich habe einige Fehler in
meinem Leben gemacht und ich bereue sie nicht. Es tut mir nur leid, wenn ich
dabei anderen Menschen wehgetan habe ...“ Er schaut mich
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