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Bittersweet Moon 2

Bittersweet Moon 2

Titel: Bittersweet Moon 2
Autoren: Sara Belin
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um, aber Robin erblicke ich in
der Menschenmenge nicht. Höchstwahrscheinlich sitzt er schon in der Lounge, wir
haben noch etwas Zeit bis zum Abflug. Gerade als ich versuche, mir eine
selbstbewusste Miene aufzusetzen und die junge Frau am Schalter anzusprechen,
lächelt sie mich schon an. „Frau Lenart, Mr. Summers wartet auf Sie in der
Lounge.“ Die Art und Weise wie sie Robins Nachnamen ausspricht, und vor allem
ihr strahlendes Gesicht zeigen mir deutlich, dass sie kurz vorher in den Genuss
kam, ihm behilflich sein zu können. Ich nicke nur und murmele ein leises Danke.
Ihr Gesichtsausdruck ist übertrieben vertraulich, als sie sich näher zu mir
neigt und mir den Weg zu der Lounge erklärt, noch bevor ich sie danach fragen
kann. Als Business Class Passagierin wirke ich scheinbar nicht besonders
vertrauenswürdig und ich nehme ihre Hilfe dankbar an. Dass sie mich dabei trotz
extremer Höflichkeit und Freundlichkeit sorgsam beobachtet, entgeht mir
natürlich nicht. Die Frage in ihren katzengrünen Augen ist echt leicht zu
erraten: hat er sie schon gevögelt, oder wird er sie noch? Am liebsten
würde ich ihr zuflüstern- ja, er hat mich gevögelt, und wie! Aber ich muss mich
lieber daran gewöhnen, dass alle Menschen, die mich in den nächsten sieben
Tagen an Robins Seite erblicken, wahrscheinlich die gleichen Gedanken haben
werden.
    Zum
Glück merke ich mir ihre Anweisungen gut und ich finde die Lounge ohne mich zu
verirren. Ich hole tief Luft, bevor ich eintrete und richte mich noch mehr auf.
Der Raum ist nicht voll und ich erblicke Robin sofort. Er sitzt lässig in dem
Ledersessel in einer etwas entfernten Ecke und liest eine Zeitung. Er trägt
eine schwarze Sonnenbrille und mit seiner neuen Frisur ist er für seine
Umgebung nicht sofort erkennbar. Ich nähere mich seinem Tisch und er erblickt
mich, als ich schon fast vor ihm stehe. Ein charmantes Lächeln umspielt seine
Lippen und er legt die Zeitung ab.
    „Guten
Morgen, Diana!“, begrüßt er mich halb laut. Er steht auf, fasst mich mit beiden
Händen an meinen Oberarmen und küsst mich auf die Wange. Sein Küsschen ist
nicht einer von der belanglosen Sorte, wie die Küsschen unter guten Freunden so
sind, die oft nicht mehr als eine Luftberührung bedeuten. Seine warmen, volle
Lippen berühren zart meine Wange, ohne Eile, so dass ich seinen frischen Atem,
vermischt mit dem Kaffeegeschmack, wahrnehme. Und dazu den betörenden
Herrenduft, der ihn dezent umhüllt und in mir den Wunsch weckt, mit meinen
Lippen ganz langsam seinen Hals entlang zu gleiten. Ich kriege das Gefühl, dass
auch er an mir schnuppert. Ich zwinge mich, ganz normal weiter zu atmen, obwohl
ich den beschleunigten Puls in meinen Adern spüre. Es sind gefühlte dreißig
Sekunden, die in Wirklichkeit wahrscheinlich nur ein kurzer Augenblick sind,
ehe er mich wieder loslässt und auch ich ein leises „Guten Morgen“ erwidere.
    Robin
bietet mir den Sessel neben ihm an und wir setzen uns hin. Gott, sieht er gut
aus mit seinem neuen, zerzausten Out-of-the-bed Look und zwei Tage Bart! Ich
versinke tief in dem bequemen Sessel und klebe mit meinen Blicken weiter an
ihm. Er hat ein enges schwarzes T-Shirt an, dazu schwarze, tief sitzende Jeans
und schwarze Chucks. Auf seinen Unterarmen bemerke ich neue Tattoos mit
aufwendigen keltischen Motiven. Der Ohrring in seinem Ohr ist etwas kleiner als
früher, aber dafür zieren zwei silberne Ketten seine Brust. Er trägt einen
breiten Ledergürtel mit massiver Silberschnalle, in der Form eines
Indianerkopfes und einige silberne Ringe an den Fingern. Ein waschechter,
gepflegter Rockstar eben, der aber genauso gut ein Model für Herrenunterwäsche
sein könnte. Robin legt seine Sonnenbrille ab und strahlt mich mit seinen
blauen Augen an. Außerhalb der Bühne trägt er scheinbar schon lange kein Kajal
mehr. Schade eigentlich. Doch seine schönen Augen sind auch ohne Make-up
verführerisch genug und ich tauche kurz in ihre klare Tiefe ein. „Und? Gefalle
ich dir immer noch?“ Robin grinst schelmisch und ich erröte. Ist doch klar,
dass ihm aufgefallen ist, wie ich ihn anstarre. Trotz Verlegenheit lache ich
auf: „Darauf kannst du wetten, du bist genau so unwiderstehlich wie damals!“ Was
ziemlich dagegen spricht, dass ich mich auf dieses Abenteuer mit dir einlasse
... Abgesehen von anderen Gründen ... “
    „Wie
ich gestern schon sagte, stehen dir blonde Strähnen gut und du siehst damit
sehr sexy aus, doch ich mag dich dunkelhaarig noch mehr. Du solltest
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