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Bittersüße Nacht - McLeod, S: Bittersüße Nacht - The Bitter Seed of Magic

Bittersüße Nacht - McLeod, S: Bittersüße Nacht - The Bitter Seed of Magic

Titel: Bittersüße Nacht - McLeod, S: Bittersüße Nacht - The Bitter Seed of Magic
Autoren: Suzanne McLeod
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und den Fluch brechen kann?«
    »Aye, Püppchen, alles erledigt.« Die Perlen in seinen dicken Dreadlocks stießen klickend aneinander. »Ana hat eine Übereinkunft mit der Morrígan getroffen, also zerbrich dir deswegen nicht mehr den Kopf.«
    »Ah, gut«, sagte ich erleichtert. Jetzt musste ich nur noch herausfinden, was Ana der Morrígan versprochen hatte. »Und, äh, der Keuschheitszauber, mit dem du mich belegt hast?«
    Er winkte wegwerfend mit der Hand. »Der vergeht von selbst wieder.«
    Hm. Ich runzelte die Stirn. Das glaubte ich ihm keinen Moment lang. »Du weißt hoffentlich, dass das mit dem Horn nicht persönlich gemeint war, oder?«
    »Aye. Das war ein guter Streich, den du der Morrígan gespielt hast. Und es hat alles ja doch noch zu einem guten Ende geführt.« Er fletschte grinsend seine schneeweißen, spitzen Zähne. Ich unterdrückte ein Schaudern, nicht sicher, ob mir tatsächlich vergeben worden war. »Nun, ich hoffe, du lässt dir etwas einfallen, um es bei mir wiedergutzumachen?«
    Er war ein trickreicher, tückischer Wylde Fae, bei denen musste man vorsichtig sein. Meine Augen wurden schmal. »Was genau meinst du damit?«
    Aber bevor er antworten konnte, kam Sylvia mit wackelndem rosa Fahrradhelm auf mich zugesprungen und umarmte mich stürmisch. »Mensch, Genny, du errätst nie, was mir passiert ist!« Ihre Augen glänzten vor Freude, und es roch auf einmal herrlich nach Kirschblüten. »Ich bin schwanger! Das erste reinrassige Fae-Kind seit achtzig Jahren! Deshalb feiern wir ja.« Ricou stand hinter ihr, das Fischmaul zu seinem typischen Gähn-Lachen aufgerissen, die Kopfflosse stolz aufgerichtet.
    »Wow«, sagte ich verblüfft. Auch ich strahlte. Und dachte an Helens »Babyerinnerung«. Sofort nahm die Kette mit dem Amulett, in dem die Fruchtbarkeit der Londoner Fae gefangen gehalten wurde, vor meinen Augen Gestalt an, begleitet von einer leichten Übelkeit. Sorgsam geschützt lag es zwischen Sylvias üppigen Brüsten. Auch meine Kette mit Graces Medaillon hing dort. »Ich gratuliere!« Ich umarmte sie noch einmal. »Das ist einfach fantastisch. Und superschnell, wie das passiert ist!«
    »Ich weiß!«, quietschte Sylvia entzückt. »Das Baby wird ein Weihnachtssetzling, ist das nicht wundervoll?«
    Das war es. Einfach unglaublich wundervoll. Sylvias Neuigkeiten nahmen mir eine Zentnerlast von den Schultern. Jetzt, wo die Fae ihre Fruchtbarkeit wiederhatten und der Fluch gebrochen war, war ich wiederum von der Notwendigkeit einer Schwangerschaft entbunden. Ich war derart überwältigt, dass ich mich bei den beiden entschuldigte und mir ein ruhiges Eckchen suchte, um das alles erst mal zu verdauen.
    Tavish folgte mir und lehnte sich mit der Schulter an die lange Wand mit den bronzenen Gedenktafeln. Neugierig fragte er: »Hab gehört, die Hexe hat dich bewusstlos geschlagen und dir fast die Kleider zerfetzt beim Versuch, dir den Anhänger wieder wegzunehmen?«
    Tja, das erklärte den Zustand meiner Kleidung beim Erwachen. »Bloß gut, dass ich die Kette da bereits einem der Vamps anvertraut hatte« – meinem Schoßhündchen, Darius – »mit der Bitte, sie Sylvia zu geben.« Ich lächelte gerissen. »Ich konnte ja nicht wissen, wer sonst noch hinter der Kette her war.«
    Er zeichnete den Ausschnitt meines T-Shirts nach. »Und es freut mich zu sehen, dass du nicht länger den Anhänger von deiner Freundin trägst, Püppchen. Es war nicht richtig, ihre Seele so lange hier festzuhalten.«
    Mir traten Tränen in die Augen – diesmal jedoch meine eigenen. Es hatte ein Weilchen gedauert, bis ich daraufkam, dass es Grace war, die litt und sozusagen stellvertretend für mich weinte, und dass sie hier von mir festgehalten wurde – bis ich die Kette in Sylvias Obhut gab.
    »Ich hoffe, sie ist glücklich«, murmelte ich, »wo immer sie auch sein mag.«
    »Tja, Püppchen, ich glaube, diesbezüglich kann ich dich beruhigen.« Er berührte meine Stirn und murmelte leise etwas Unverständliches. Dann deutete er auf Sylvia. »Rasch, schau hin. Du wirst es nicht lange sehen können.«
    Sylvia war von einem zart leuchtenden, magischen Schein umgeben, in dem wundervolle Muster waberten wie Blätter, die in der Sonne funkelten. Das war ihre Seele, umhüllt und beschützt von ihrer Aura, wie ich mit Verwunderung und Ehrfurcht erkannte. Was mir jedoch wirklich den Atem raubte, war das helle goldene Leuchten zwischen ihren Brüsten, von dem sich ein leuchtender Pfad bis zu dem winzigen, kaum erwachten Leben in
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