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BitterSueß

BitterSueß

Titel: BitterSueß
Autoren: Antje Ippensen
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Handbewegung zu Boden fallen, strich mir ein wenig befangen über die Hüften (Wärme stieg in mein Gesicht, aber es war nach wie vor – einfach angenehm), schlüpfte dann aus dem Minirock und – wollte weitermachen.
    Bills bewundernde Blicke gingen auf meinem Körper spazieren, doch nun hob er die Hand, murmelte ein »very nice« und befahl mich zu sich, klopfte auffordernd auf seine jeansbekleideten Oberschenkel.
    Mit großen Augen gehorchte ich.
    Sollte er wirklich DAS … sollte ich wahrhaftig bekommen, wonach ich mich insgeheim ebenso sehnte wie nach dem, was ich von Falk bekommen hatte?
    Die Antwort darauf lautete JA.
    Bill legte mich übers Knie … und selten zuvor hatte ich so geborgen, so sicher gefühlt – wie paradox in einer solchen Situation! – und das mit einem Mann, den ich doch kaum kannte. Nicht nur die Tatsache, dass wir beide SM liebten, war es, die ein solches geheimnisvolles Band sofortigen Gleichklangs schuf. Wir hatten am Tage zuvor nur am Rande über unsere erotischen Vorlieben gesprochen, das war gar nicht so wichtig gewesen … ähm, und auch nach seinem Lieblingsfilm hatte ich Bill gar nicht fragen müssen.
    Oh, ich will eigentlich gar nicht abschweifen, sondern davon erzählen, wie wunderbar es war, Bills Handfläche auf meinem Po zu spüren. Ganz langsam wärmte er mich auf, er achtete genau auf meine Reaktionen und blieb doch fest und konsequent, auch wenn ich zappelte, woher konnte er so viel über mich und meine Wünsche, meine tiefen dunklen sehnsüchtigen Neigungen wissen??, er LAS mich, anders kann ich es nicht ausdrücken.
    Es schmerzte intensiv, süßwürzig, die Wellen dichter Empfindungen rollten durch mich hindurch und sandten Trommelwirbel der Lust in meine Möse, zum Verrücktwerden. Und ich stöhnte immer durchdringender, wand mich, erhoffte weitere Schläge mit der flachen Hand, bekam sie – er ließ sich Zeit. Ich merkte, dass er es genauso genoss mich zu züchtigen, wie ich, gespankt zu werden.
    Und dann hielt er inne, zog mich hoch und bugsierte mich mit seinen beachtlichen Körperkräften auf das Bett. Ich sah sein lüsternes Grinsen, als er mich langsam herumdrehte und mein leises Seufzen genießerisch in sich aufsog.
    Nun war er an der Reihe, sich der störenden Kleidung zu entledigen. Er schälte sich aus Jeans, T-Shirt, Boxershorts.
    Daraufhin – ich bin mir dessen sicher – wurden meine Augen noch größer. Darauf, dass sein nackter Körper dermaßen attraktiv sein würde, war ich nicht gefasst gewesen. Im »normalen«, also bekleideten Zustand, wirkte er, wie schon erwähnt, unauffällig, wenn nicht gar unscheinbar auf mich, doch jetzt kamen genau an den richtigen Stellen platzierte Muskeln, glatte Haut und geschmeidiges Zusammenspiel aller Glieder zum Vorschein. Und, last but not least, eine beeindruckende Erektion. Man sagte ja, dass Amerikaner generell sehr gut bestückt seien – da schien etwas dran zu sein.
    Das war der Moment, in dem ich mich – irgendwie eingeschüchtert oder nicht attraktiv genug oder … jedenfalls unbehaglich fühlte … und plötzlich erkannte ich auch, weshalb. Offenbar waren meine letzten unangenehmen Erfahrungen doch tiefer gegangen, hatten sich in mir festgesetzt wie mit Widerhaken, vor allem die Sache mit dem »A-Arsch« war Gift gewesen für mein Selbstwertgefühl.
    Durch diese abrupte, heftige Erkenntnis kamen mir die Tränen – (wie gern hätte ich diese Erlebnisse locker-lachend weggesteckt) und ich weiß noch, wie ich dachte, oje, das können Männer doch überhaupt nicht ab, und die ewig gutgelaunten don’t worry be happy Amerikaner doch erst recht nicht, jetzt wird er abhauen, und ich drehte mein Gesicht zur Seite.
    Doch Bill überraschte mich. Zuerst nahm er sanft mein Kinn, nötigte mich ihn wieder anzusehen, strich mir das Haar, hinter dem ich mich verstecken wollte, aus den Augen, und in ganz ruhigem Ton fragte er mich, was denn sei.
    Mit einigermaßen fester Stimme erzählte ich von Adam, wie der sich einfach aus dem Staub gemacht und wie scheiße ich mich dabei in Wahrheit gefühlt hatte, allen Verdrängungsversuchen zum Trotz.
    In diesem Augenblick fühlte ich mich auch Bill gegenüber höchst verletzlich, absolut entblößt.
    Seine Finger strichen zärtlich über mein Gesicht, wischten die Tränen ab (weitere flossen nicht), und er rief aus: »How could anyone run away from you?!«
    Seine warmen braunen Augen strahlten mich an, bevor ich im nächsten Moment seine Lippen spürte – er küsste zuerst die
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