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Bittersuess

Bittersuess

Titel: Bittersuess
Autoren: Ki-Ela Stories
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wir zusammen sind. Bitte…“, sagt er jetzt eindringlich.
    Ich rücke näher zu ihm und lege meinen Kopf auf seine Brust. Ich höre, dass er ein wenig aufatmet , zärtlich streichelt er über meine Haare.
    „Was wird aus Lucia und Marta?“
    „Der neue Verwalter ist wirklich gut, ich vertraue ihm. Aber du solltest schon weiter ein Auge auf die Bilanzen haben. Und wir werden sooft es geht hinüber fahren, Stella. Es wird unsere Heimat bleiben“, sagt er sanft.
    „Ja“, antworte ich mit rauer Stimme. „Das wird es…“
    „Dann… verzeihst du mir?“, er zieht mich weiter zu sich hoch sieht mich wieder mit diesem Blick an, bei dem ich ihm alles vergeben würde.
    Ich streife mit meinem Finger über seine Lippen, zärtlich küsst er meine Fingerspitzen.
    „Stella? Bitte sag, dass du mir das nicht mehr übel nimmst…“
    „Wie könnte ich?“, seufze ich auf, dann sehe ich ihm tief in die Augen. „Ich liebe dich für die Art, wie du mich liebst…“

    In den nächsten Tagen werde ich behandelt, wie eine Prinzessin. Auch wenn es mir manchmal unangenehm ist, so bedient zu werden, aber es ist natürlich auch schön, dass ich mich voll und ganz um mein Baby kümmern kann.
    Doch der Abschied von Marta und Lucia liegt mir schwer im Magen. Jetzt noch mehr, wo ich weiß, dass ich sie später nur noch besuchen werde und nicht mehr bei ihnen lebe.
    Doch die beiden machen es mir leicht. Man spürt einfach, wie sehr sie Nicolas lieben und mich und das Baby auch. Und umgekehrt ist es einfach nicht möglich, die beiden nicht in sein Herz zu schließen.
    Meinen Eltern geht es mit ihnen genauso. Als Lucia und Marta zu ihrem Terminal gehen, zieht mich mein Vater in seine Arme.
    „Von den beiden kann man lernen, was lieben wirklich bedeutet“, sagt er mit heiserer Stimme. „Nämlich, dass man seine Wünsche und Interessen zurückstellt, damit es dem anderen gut geht.“
    Wir bleiben am Flughafen, bis die Maschine abhebt. In zwei Wochen wird Nicolas zu ihnen fliegen um für den Umzug aus unserem Haus alles in die Wege zu leiten. Ich wäre gerne mitgeflogen, aber Lucia ist noch zu klein für so eine weite Reise .

    Ich erlebe in den nächsten Monaten, wie schön der Rückhalt in meiner Familie ist – und vor allem, wie stark diese geworden ist.
    Mit Marta und Lucia haben wir regelmäßigen Kontakt und Weihnachten werden wir mit Lucia zu ihnen fliegen.

    Wir leben jetzt in einem Haus in der Nähe meiner Eltern. Es ist keine Villa, hat aber einen schönen großen Garten mit viel Platz für Lucia – und eventuelle Geschwister.
    Nicolas hat hier sein Büro und auch ich habe ein eigenes Arbeitszimmer. Ich stehe in engem Kontakt zum Verwalter von Marta und Lucias Ranch und organisiere die Vermietung unseres Hauses.
    Auch wenn es mir schwergefallen ist, unser Haus am See an andere Menschen zu vermieten – so langsam wird die Sache lukrativ mit den Touristen. Das Geld bekommen Marta und Lucia und die beiden Damen genießen so langsam einen immer angenehmeren Lebensstandard.
    Nicolas hat sich Geld von meinem Vater geliehen – er betont immer ausdrücklich: Geliehen.
    Mit einem anderen Tierarzt zusammen praktiziert er jetzt zusammen und die Praxis läuft gut an. Nicolas kümmert sich vor allem um die Großtiere, sein Kumpan um die kleinen Vierbeiner.

    Mein Bruder Jonas wird uns Weihnachten begleiten. Und Maria, seine Freundin , wird auch dabei sein. Die beiden haben es tatsächlich geschafft, sie sind ein Paar und auch ihr Vater Pedro ist besänftigt. Er missbilligt zwar, dass sie ohne Trauschein zusammenleben, aber er vertraut auch in Jonas’ ehrliche Absichten.
    Nicolas hat meinem Bruder auch eine Menge Ärger in Aussicht gestellt, sollte er Maria nur benutzen.

    Und noch mehr Nachwuchs kündigt sich an. Jenny und Markus haben keine Zeit mehr verloren und kurz nach ihrer Hochzeit uns die frohe Botschaft mitgeteilt.

    Doch ich bin immer noch ein bisschen traurig, wenn ich an Argentinien denke. Die Zeit da hat mir so unheimlich gut getan. Sie hat mein Leben verändert, mich verändert. Umso größer ist die Vorfreude auf Weihnachten.
    Es wird ein rauschendes Fest, Marta und Lucia haben sich selbst übertroffen und mit großer Wehmut fahren wir dann wieder zurück nach Deutschland.

16

    Das Geräusch.
    Was war das bloß für ein komisches Geräusch?
    Krampfhaft versuche ich die Augen zu öffnen, aber irgendwie sind sie schwer wie Blei. Es geht einfach nicht.

    „Mama will nit auftehn!“, höre ich es brüllen.
    Ich seufze
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