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Bittersuess

Bittersuess

Titel: Bittersuess
Autoren: Ki-Ela Stories
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im Moment nicht mehr. Ich bin eh schon total eingesaut.
    Tatsächlich spüre ich noch, wie mir die Augen zufallen.

    „Hey! Hallo!“
    War da was? Ich hab doch jemanden was sagen gehört, oder?
    „Verdammte Scheiße, was habt ihr mit der Kleinen gemacht?“
    Ich spüre Hände, die mich auf den Rücken drehen – schlagartig bin ich wach. Ich reiße die Augen auf und sehe wieder einen dieser widerlichen Typen mit Sturmhaube über mir. UND ER FASST MICH AN!
    Sofort bekomme ich eine rasende Wut, ich hole aus und verpasse dem Kerl einen Faustschlag auf diese lächerliche Maske.
    „Geh weg, du Scheißkerl!“, meine Stimme überschlägt sich, erneut hole ich aus, doch diesmal werden meine Arme zurück auf den Boden gedrückt.
    „Hey, ist ja gut, ist gut“, der Typ hat eine sanfte Stimme, ich stutze kurz. Das ist nicht Kevin, und auch nicht der kleine Dicke.
    Ich registriere, dass es dunkler um mich herum ist, die Lampe spendet jetzt hauptsächlich das Licht. Für einen Moment gebe ich meine Gegenwehr auf und betrachte den Mann, der über mich gebeugt ist. Jedenfalls versuche ich das. Durch die schlechten Lichtverhältnisse und die Maske ist das ja nicht wirklich möglich. Aber ich bin mir sicher: Das ist ein Anderer.
    „Kann i ch Sie jetzt loslassen?“, fragt er mich mit seiner angenehmen Stimme.
    Ich nicke ihm zu. Soll er doch machen, loslassen ist auf jeden Fall gut.
    Ich will nicht von den Typen angefasst werden.
    „Okay, Sie haben eine Platzwunde, die sollte behandelt werden“, redet er weiter.
    ‚Sag mal: Spinn ich oder spinnt der?’ , schießt es mir durch den Kopf.
    „Echt? Ist mir noch gar nicht aufgefallen“, antwortete ich. Ich spreche krächzend und muss mich erstmal räuspern. „Und was jetzt? Bringen Sie mich zu einem Arzt?“, frage ich bissig nach.
    „Ich könnte das klammern“, antwortet er.
    „Vergessen Sie’s“, zische ich ihm zu. Das fehlt mir noch, dass hier jemand an mir herumstümpert.
    „Ich kann das wirklich.“
    J etzt höre ich, dass er grinst und wieder packt mich eine ungeheure Wut.
    „NEIN!“, schleudere ich ihm entgegen.
    „Hören Sie, Stella: Es tut mir leid, dass meine Partner sich nicht im Griff hatten. Ich möchte Ihnen helfen. Wenn wir an der Wunde nichts machen, wird sie immer wieder aufgehen. Es könnte sich entzünden“, versucht der Typ es erneut.
    Mein Kopf dröhnt und ich kann das, was er sagt, so gar nicht einordnen. Ist er wirklich anders als seine Kameraden oder ist das nur eine Masche?
    Ich rappele mich auf und der Kerl weicht etwas zurück. Er hält Abstand zu mir, das ist mir nur recht.
    „Das kann Ihnen ja wohl egal sein“, antworte ich störrisch.
    Irgendwie ist diese Situation sehr merkwürdig. Macht er sich wirklich Sorgen? Und hat er sich da gerade für seinen missratenen Freund Kevin entschuldigt?
    „Sie haben recht: E s ist mir egal“, er wirkt jetzt genervt und reicht mir ein sauberes Stück Mull und einen Verband. „Wenn Sie mögen, können Sie es wenigstens hiermit abdecken.“
    „Hm“, entgegne ich nur, dann schaue ich zu den anderen beiden, die ich ja von heute morgen schon ‚kenne’. Sie halten sich auffällig weit von mir entfernt. Ob der Typ, der hier bei mir ist, der Anführer ist? Jedenfalls widersprechen sie ihm nicht.
    „Sind Sie Arzt?“, frage ich ihn.
    „Nein“, kam es nur knapp. „Aber ich kann das trotzdem klammern .“
    „Und wieso meinen Sie, dass Sie das können?“, hake ich misstrauisch nach.
    „Und wieso meinen SIE, dass ich Ihnen darauf antworten würde? Ich kann verstehen, dass Sie mir nicht trauen, aber was die Wunde angeht, kann ich Ihnen helfen. Mehr müssen Sie nicht wissen“, redet er knapp weiter.
    Ich weiß nicht , wieso ich das sage, zu meiner Überraschung kommt ein leises „Okay“ über meine Lippen, aber die Zeit meiner Entführung mit einer Entzündung überstehen zu müssen, scheint mir jedenfalls nicht besonders verlockend.
    „Sie sind ja doch vernünftig“, antwortet der Mann, er klingt jetzt wieder sanfter. Mich fasziniert seine Stimme – so blöd das auch klingt. Sie ist ein bisschen rau und angenehm einlullend, ich entspanne mich tatsächlich etwas, obwohl ich hier gerade meinen Entführern gegenüber sitze und ich nicht weiß, ob die mich nicht in der nächsten Sekunde umlegen oder noch andere Sachen mit mir vorhaben.
    Eigentlich total verrückt, oder?
    Aber was soll ich darüber nachgrübeln, ich kann nur warten, was jetzt auf mich zukommt.
    „Okay, dann gib mir die Tasche“,
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