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Bitteres Geheimnis

Bitteres Geheimnis

Titel: Bitteres Geheimnis
Autoren: Barbara Wood
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grinste. »Ich weiß.« Er gab ein wenig mehr Gas und zog den Wagen mit quietschenden Reifen um die Kurve.
    »Ach, komm, Mike, du weißt, daß meine Mutter schimpft, wenn ich nicht pünktlich nach Hause komme.«
    »Sag doch einfach, es hätte länger gedauert.«
    »Mike «
    Als der Wagen die Höhe des Hügels erreichte und Tarzana hinter ihnen zurückblieb, hörte Mary auf zu protestieren. Sie hatten selten Gelegenheit, ganz allein miteinander zu sein, und Mike wußte, daß sie solche Momente genauso herbeisehnte wie er. Man mußte ihr nur ein bißchen gut zureden ...
    Er lenkte den Wagen von der Straße in eine Parkbucht. Dieser Teil des Mulholland Drive war dunkel, und dichtbelaubte Bäume schützten die Parkbucht vor dem Scheinwerferlicht entgegenkommender Autos. Vor ihnen lag lichtflimmernd das San Fernando Tal.
    »Mary«, sagte er ruhig, nachdem er den Motor ausgeschaltet hatte. »Wir müssen miteinander reden.«
    »Ich mag nicht, Mike. Jetzt nicht.«
    »Doch, wir müssen. Wir können es doch nicht einfach ignorieren. Wenn mein Vater wirklich mit uns nach Boston zurück will, sehen wir uns eine Ewigkeit nicht. Du mußt mir versprechen, daß du mir treu bleibst.«
    Mary schaute zum Fenster hinaus auf das Lichtermeer. »Ich mag nicht darüber reden, Mike. Es macht mich so traurig. Am liebsten möchte ich überhaupt nicht daran denken. Wenn ich mir vorstelle, daß du den ganzen Sommer weg bist! Ich komme mir bestimmt ganz verlassen vor.«
    »Genau darüber müssen wir reden. Und deshalb mußt du mir versprechen, daß du mir treu bleibst. « Er legte seine Hand auf ihre Schulter und spielte mit ihrem Haar. »Mary«, sagte er leise, »du mußt mir versprechen, daß du dir keinen anderen suchst.«
    »Ach, Mike.« Sie drehte sich um und sah ihn an. »Wie kannst du so was überhaupt denken?«
    »Versprich es mir, Mary.«
    »Okay, Mike. Ich versprech es dir. Ich schau nicht mal einen anderen an.«
    »Versprich es richtig, Mary.«
    »Ich mein's ernst, Mike. Ich schwöre bei der heiligen Theresa, daß ich dir treu sein werde.«
    Er entspannte sich etwas. »Wenn wir fahren, und mein Vater ist ziemlich sicher, daß wir fahren, dann gleich am zweiten Ferientag. Bis dahin sind es nur noch zwei Wochen.«
    Mary starrte wieder zur Windschutzscheibe hinaus. »Ich weiß.«
    »Zwei Wochen, Mary. Und dann drei Monate, ehe wir uns wiedersehen.«
    Sie nickte, ohne etwas zu sagen.
    »Mary ...« Er rückte näher an sie heran und legte ihr den Arm um die Schultern. Als seine Hand zu ihrer Brust glitt, schob sie sie weg. »Nein, Mike. Nicht.«
    »Warum nicht?« flüsterte er, die Stirn in ihr Haar gedrückt. »Du magst es doch. Du läßt es mich sonst immer tun. Außerdem sind wir jetzt lange genug befreundet. Ein ganzes Jahr. Komm schon, Mary, alle tun es.«
    Sie schüttelte schwach den Kopf. »Nicht alle, Mike. Ich möchte das nicht tun, was du willst. Wir haben oft genug darüber gesprochen. Es ist nicht recht, solange wir nicht verheiratet sind.«
    Einen Moment richtete er sich starr auf, dann schmiegte er sich wieder an. »Davon rede ich doch gar nicht, Mary.« Seine Stimme war weich und beredsam, und seine Lippen streiften ihr Ohr, während er sprach. »Ich hab gemeint - du weißt schon, nur das Übliche.«
    Er schob ihr die Hand unter das Kinn und drehte ihren Kopf, so daß ihr Gesicht ihm zugewandt war. Ganz leicht zuerst, dann leidenschaftlicher küßte er sie. Aber als er seine Zunge zwischen ihre Lippen schieben wollte, wich sie zurück.
    »Nein, Mike - nicht!«
    »Okay«, hauchte er. Behutsam schob er seine Hand unter ihre Bluse. Mary schloß die Augen und atmete schneller. Aber als er seine Finger unter ihren Büstenhalter schieben wollte, stieß sie seine Hand wieder weg.
    »Nicht jetzt, Mike. Bitte!«
    »Warum denn nicht? Du magst es doch sonst immer.«
    »Sie tun weh, Mike. Bitte!« Sie sah ihn flehend an. »Nicht jetzt.«
    Mike war verstört, einen Moment lang beinahe ärgerlich, dann wurde er wieder weich. »Mary«, flüsterte er und zog sie an sich, »ich mag dich so sehr. Das weißt du doch. Und in zwei Wochen bin ich weg. Vielleicht entschließt sich mein Vater sogar, in Boston zu bleiben, und dann komme ich nie wieder zurück.«
    Sie fuhr herum. »Mike!«
    Er drückte heftig seinen Mund auf den ihren und stieß ihr die Zunge zwischen die halb geöffneten Lippen. Im ersten Moment erwiderte sie seinen Kuß, stöhnte leise, dann riß sie mit einem Ruck den Kopf nach rückwärts.
    »Ich möchte es mit dir tun«, sagte er
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