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Bis zum bitteren Ende

Bis zum bitteren Ende

Titel: Bis zum bitteren Ende
Autoren: Jak Koke
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Ich gratuliere Ihnen.«
    »Wir haben alle Opfer gebracht«, meinte Ryan. »Aina. Lethe, Nadja, Foster. Alle - auch Sie.«
    Harlekin nickte nur.
    Ryan trank sein Glas ebenfalls aus. »Dürfte ich Sie um einen Gefallen bitten, Harlekin?«
    Der Elf sah auf.
    »Sie sagten, ich sei meiner Natur nach ein magisches Wesen. Sie sind der beste Magier, den ich kenne. Werden Sie mich lehren, wie ich meine Magie anwenden kann?«
    Ein Lächeln umspielte Harlekins Lippen. »Ich würde es als eine Ehre ansehen, mein Freund.«
    »Danke«, sagte Ryan, indem er tiefer in die Polster sank und mit der Hand über Nadjas dunkle Haare strich. Langsam übermannte ihn der Schlaf, während die letzten Strahlen der untergehenden Sonne durchs Fenster fielen und die Liebe seines Lebens sich neben ihn kuschelte.
    Was konnte besser sein?
    Der Schlaf zog ihn in eine Welt angenehmen Vergessens.

EPILOG
     
    Lethe richtete sich zu voller Größe auf, da er Billys Körper nun vollständig beherrschte. Billy war zu einem Teil von ihm geworden, da die Manaflut, die sie und das Drachenherz durchpulst hatte, ihre Seelen verschmolzen hatte.
    Er stand am Rande der Klippe und starrte in den Abgrund. Auf beiden Seiten war jetzt keine Spur mehr von einer Zacke oder einem Vorsprung zu erkennen. Lethe hatte das Drachenherz benutzt, um die Zacken zu glätten. Er kannte jetzt seine Bestimmung.
    Er wußte, daß es nicht nur zu dem Zweck erschaffen worden war, die Brücke zu zerstören, sondern dazu, alle Manazacken einzuebnen, um einen verfrühten Kontakt zu verhindern.
    Ringsumher wuchsen jetzt Bäume, die rissige Felsenwüste war einem Wald voller Leben und Energie gewichen. Seine Arbeit hier war fast beendet, und bald würde er sich zur nächsten Stelle begeben. Zur nächsten unnatürlichen Manazacke.
    Lethe würde das Drachenherz benutzen, um sie einzuebnen, und dann weiterziehen. Und weiter, bis alle Stellen ungewöhnlich hohen Manas eingeebnet und die Energie auf die ganze Welt verteilt sein würde.
    Das Drachenherz war jetzt mit seinem Körper verschmolzen und auch zu einem Teil seiner Seele geworden. Während der Verschmelzung hatte Lethe sich an Dinge erinnert. Er entsann sich wieder an das brennende Feuer und an das Regenbogenportal. Er erinnerte sich an seinen Zorn auf den Elfen mit dem geschminkten Gesicht.
    Plötzlich verschmolz das Mana in ihm und im Drachenherz mit seinem sich ausdehnenden Bewußtsein, und jedes Mosaiksteinchen fiel an die richtige Stelle. Das Feuer war eine Explosion, eine Bombe, die ihn geopfert hatte. Das Portal war durch ein magisches Ritual erschaffen worden und ein Kanal für Lebensenergie.
    Lethe erinnerte sich an vieles mehr. An Bilder aus einem Leben, bevor Thayla ihm seinen Namen gegeben hatte. Ihm fielen Bilder und Gerüche ein. Erinnerungen, die Jahrtausende umfaßten, kamen mit wunderbarer Klarheit zurück.
    Er hatte nicht gewußt, was geschehen würde, wenn er starb. Aber das Opfer war absolut notwendig gewesen.
    Als er sich langsam den Klippenrand entlang in Bewegung setzte, fiel ihm die eine Sache ein, die sich seiner Erinnerung bisher entzogen hatte. Die eine Sache, die sein Wesen definierte.
    Er erinnerte sich an seine vergangene Inkarnation.
    Er erinnerte sich an seinen Namen.
    Dunkelzahn.

MEMO
     
    Von: Jane-in-the-box
    An: Nadja Daviar
    Datum: 20. August 2057
    Betrifft: Die Legende von Thayla

    Dunkelzahns Institut für Magische Forschung hat dieses Dokument entdeckt. Ich dachte, es würde Sie interessieren. Text folgt:
     
    Vor vielen Zeitaltern, bevor die Menschheit mit der Niederschrift ihrer Geschichte begann, lebte eine Königin von großer Schönheit und noch größerem Herzen. Thayla herrschte über ein üppiges grünes Tal, das zwischen zwei Bergketten lag, die sich wie Zinnen in den Himmel erhoben. Unter ihrer Herrschaft wuchs und gedieh das Land, das sie liebte, und ihr Volk freute sich seines Lebens.
    Jeden Morgen begrüßte Thayla die aufgehende Sonne mit einem Lied. Sie sang mit einer Stimme so klar wie die Luft und so hell wie die Sonne selbst. Nichts Finsteres oder Böses konnte in ihrem Land gedeihen, da es die Reinheit ihrer Stimme nicht ertrug.
    Eines Nachts schickte sich eine Armee finsterer Wesen an, in das Tal einzudringen, um das Land zu überrennen und es durch ihre böse Ausstrahlung zu verderben. Thayla erhob sich an diesem Morgen wie immer und sang, als sie die finstere Armee sah. Ihre Stimme erfüllte das Tal mit Kraft und Hoffnung.
    Der Horde, der die Stimme die Verworfenheit ihrer
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