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Bis in den Tod

Bis in den Tod

Titel: Bis in den Tod
Autoren: J. D. Robb
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du also endlich zu, dass du froh bist, dass ich dich für den letzten Teil der Flitterwochen ins All gelockt habe?«
    In Gedanken an die Panik und ihre strikte Weigerung, sich an Bord des bereitstehenden Transporters zu begeben, verzog sie schmerzlich das Gesicht. Er hatte schallend gelacht, sie sich über die Schulter geworfen und trotz ihrer wilden Flüche einfach an Bord geschleppt.
    »Paris hat mir durchaus gefallen«, erklärte sie mit einem Schnauben. »Und die Woche auf der Insel war einfach wunderbar. Ich habe einfach keinen Grund gesehen, weshalb wir extra in ein halb fertiges Resort im Weltall fliegen sollten, wenn wir sowieso die meiste Zeit im Bett liegen.«
    »Du hattest einfach Angst.« Es hatte ihn gefreut zu sehen, dass der Gedanke an ihre erste extraterrestrische Reise ihr zugesetzt hatte, und er hatte sie mit großer Freude während der gesamten Reise von ihren Sorgen abgelenkt.
    »Hatte ich nicht.« Ich war außer mir gewesen, dachte sie erbost. Vollkommen außer mir vor Panik. »Ich war einfach wütend, weil du diese Reise geplant hast, ohne mich vorher zu fragen.«
    »Ich meine mich daran zu erinnern, dass du derart mit einem Fall beschäftigt warst, dass du mich gebeten hast, die Hochzeit und die Flitterwochen so zu planen, wie es mir gefällt. Übrigens warst du eine wunderschöne Braut.«
    Diese Erklärung brachte sie zum Lächeln. »Das lag nur an dem Kleid.«
    »Nein, es lag an dir.« Er hob eine Hand an ihre Wange. »Eve Dallas. Meine Frau.«
    Liebe wogte in ihr auf. Sie brach immer wieder in riesigen Wellen unerwartet über sie herein, die sie hilflos mit den Armen rudern ließen. »Ich liebe dich.« Sie neigte ihren Kopf und küsste ihn zärtlich auf die Lippen. »Und es sieht ganz so aus, als wärst du tatsächlich mein Mann.«
    Es wurde Mitternacht, bis sie zum Abendessen kamen. Eve saß auf der mondbeschienenen Terrasse des beinahe fertig gestellten, hoch in den Himmel ragenden Olympus-Resort-Hotelturmes, schob sich genießerisch ein Stück zarten Hummer in den Mund und genoss die Aussicht.
    Mit Roarke als Organisator wäre das Resort nach Beendigung der letzten Arbeiten sicher noch vor Ende des Jahres restlos ausgebucht. Momentan jedoch hatten sie es, abgesehen von den Bautrupps, den Architekten, Ingenieuren, Piloten und anderen arbeitenden Bewohnern der riesigen Raumstation, noch ganz für sich allein.
    Von ihrem Platz an dem kleinen Glastisch aus hatte sie einen herrlichen Blick auf das Zentrum des Resorts. Zahlreiche helle Lampen brannten für die Nachtschicht, und das leise Summen der Maschinen zeugte davon, dass rund um die Uhr auf die Vollendung der Ferienkolonie hingewirkt wurde. Sie wusste, die Brunnen, das simulierte Fackellicht und die bunten Regenbogenfarben, in denen die Fontänen sprudelten, waren allein ihretwegen bereits in Betrieb genommen worden.
    Er hatte ihr zeigen wollen, was er schuf und woran sie als seine Frau inzwischen auch beteiligt war.
    Seine Frau. Sie atmete hörbar aus und nippte an dem eiskalten Champagner, den er ihr persönlich eingeschenkt hatte. Sie würde etwas brauchen, um tatsächlich zu begreifen, dass sie nicht mehr nur Eve Dallas, Lieutenant des Morddezernates, sondern inzwischen auch die Gattin eines Mannes war, von dem behauptet wurde, er hätte mehr Geld und Macht als selbst der liebe Gott.
    »Ist was?«
    »Nein.« Sie sah ihn lächelnd an, tauchte erneut ein Stückchen Hummer in die geschmolzene Butter – echte geschmolzene Butter – und schob es sich genüsslich in den Mund. »Nur, wie soll ich je wieder mit dem pappigen Zeug zurechtkommen, das bei uns in der Kantine als Essen ausgegeben wird?«
    »Wenn du bei der Arbeit bist, isst du doch sowieso nur Schokoriegel.« Er schenkte ihr nach und zog, als sie die Augen kritisch zusammenkniff, eine Braue in die Höhe.
    »Willst du mich vielleicht betrunken machen, Kumpel?«
    »Allerdings.«
    Sie lachte – etwas, was sie, wie ihm auffiel, inzwischen immer öfter tat – und hob mit einem Achselzucken das Glas an ihre Lippen. »Was soll’s, ich werde dir die Freude machen und mich abfüllen lassen. Und wenn ich erst mal voll bin« – sie trank das kostbare Getränk, als wäre es normales Wasser –, »werde ich mich in einer Art mit dir vergnügen, die du sicher nicht so schnell vergisst.«
    Verlangen, das er für den Augenblick als befriedigt angesehen hatte, wogte in ihm auf. »Tja, wenn das so ist« – er füllte auch sein eigenes Glas entschlossen bis zum Rand –, »betrinke ich mich
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