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Bis in den Tod

Bis in den Tod

Titel: Bis in den Tod
Autoren: J. D. Robb
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Wochen ziehst du mich so gut wie jede Stunde aus.«
    Er zog eine Braue in die Höhe. »Das ist nun mal das Privileg des Ehegatten. Willst du dich deshalb vielleicht beschweren?«
    Ehegatte. Immer noch zog sich ihr Magen bei dem Wort zusammen. Dieser Mann mit der dichten schwarzen Mähne eines Kriegers, dem Gesicht eines Poeten und den wilden blauen Augen war ihr rechtmäßig angetrauter Gatte. Würde sie sich wohl je daran gewöhnen?
    »Nein. Ich habe es lediglich – «, ihr Atem stockte, als eine seiner langfingrigen Hände über ihre Brust fuhr, »feststellen wollen.«
    »Cops.« Lächelnd öffnete er den Knopf von ihrer Jeans. »Scheint, als müsstet ihr ständig irgendetwas feststellen. Aber, Lieutenant Dallas, du bist nicht im Dienst.«
    »Ich wollte einfach meine Reflexe trainieren. Wenn man seinen Job drei Wochen lang nicht macht, rostet man allmählich ein.«
    Er schob eine Hand zwischen ihre nackten Schenkel, umfasste ihren Venushügel und verfolgte, wie sie ihren Kopf stöhnend nach hinten fallen ließ. »Deine Reflexe funktionieren doch hervorragend«, murmelte er und zog sie mit sich in den weichen, weißen Sand.
    Seine Gattin. Roarke dachte gern an Eve als seine Gattin, während sie ihn ritt, sich unter ihm wand oder erschöpft neben ihm lag. Diese faszinierende Person, diese pflichtbewusste Polizistin, diese gequälte Seele gehörte einzig ihm.
    Er hatte beobachtet, wie sie das Programm durchlaufen hatte, wie sie bei der Verfolgung des drogenumnebelten Killers lautlos durch den dunklen Raum geschlichen war. Und er hatte gewusst, dass sie im Rahmen ihrer Arbeit einen realen Gegner mit derselben zähen, erschreckend mutigen Entschlossenheit attackieren würde wie diese Illusion.
    Auch wenn er oft in Sorge um sie war, musste er sie deshalb doch bewundern. In ein paar Tagen flogen sie nach New York zurück und dann müsste er sie wieder mit ihren Pflichten teilen. Zurzeit allerdings wollte er sie ganz für sich allein.
    Auch er kannte finstere Gassen, in denen es nach Müll und nach Verzweiflung stank. Er war in ihnen aufgewachsen, war in sie und am Ende aus ihnen geflohen. Er hatte sein Leben, so wie es heute war, ganz allein geschaffen – und dann war plötzlich sie in dieses Leben eingetreten und hatte es abermals vollkommen neu kreiert.
    Früher hatte er alle Polizisten als Feinde angesehen, dann hatte er über sie gelacht, und nun war er an einen Menschen dieser Spezies gebunden.
    Vor gut zwei Wochen war sie in einem weich fließenden, bronzefarbenen Kleid, mit Blumen in den Händen mit ihm vor den Traualtar getreten. Die Prellungen und Schnittwunden, die ihr nur ein paar Stunden zuvor von einem Killer zugefügt worden waren, hatte die Stylistin geschickt mit Schminke übertüncht. Und in ihren Augen, ihren großen whiskeybraunen Augen, die so vieles sagten, hatte er Belustigung und Aufregung entdeckt.
    Auf geht’s, hatte er sie beinahe sagen hören, als sie ihm ihre Hand gegeben hatte. Ich nehme dich in guten wie in schlechten Zeiten zu meinem angetrauten Mann. Gott stehe uns bei.
    Und jetzt trug sie einen Ring mit seinem Namen wie er einen mit dem ihren. Auch wenn diese Tradition Mitte des einundzwanzigsten Jahrhunderts etwas veraltet schien, hatte er darauf bestanden. Er hatte ein sichtbares Zeichen dafür gewollt, was sie beide füreinander waren.
    Jetzt nahm er ihre Hand, küsste den Finger über dem reich verzierten goldenen Ring, den er hatte für sie anfertigen lassen, und blickte in ihr kantiges Gesicht mit den geschlossenen Augen, dem etwas breiten Mund und dem kurzen, stets wunderbar zerzausten, lohfarbenen Haar.
    »Ich liebe dich, Eve.«
    Eine leise Röte stahl sich in ihre Wangen. Sie war so leicht gerührt. Er fragte sich, ob sie wohl eine Ahnung davon hatte, wie groß ihr eigenes Herz war.
    »Ich weiß.« Sie schlug die Augen auf. »Ich, hmm, fange an, mich daran zu gewöhnen.«
    »Gut.«
    Sie lauschte dem Gesang des Wassers, das auf den warmen Sand schlug, dem Flüstern der Brise in den Palmen, hob eine ihrer Hände und strich ihm sanft die Haare aus der Stirn. Ein mächtiger, wohlhabender, spontaner Mann wie er konnte eine solche Atmosphäre mit einem Fingerschnippen schaffen. Und er schuf sie für sie.
    »Du machst mich wirklich glücklich.« Angesichts seines breiten Grinsens zog sich ihr Magen angenehm zusammen.
    »Ich weiß.« Mühelos hob er sie in die Höhe, setzte sich rittlings auf sie und strich mit seinen Händen über ihren langen, geschmeidigen, muskulösen Leib. »Gibst
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