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Bis in den Tod

Bis in den Tod

Titel: Bis in den Tod
Autoren: J. D. Robb
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bekommst?«
    »Nein, ich bleibe hier«, erklärte er und fügte, ehe sie ihm widersprechen konnte, entschieden hinzu: »Schließlich hast du mich offiziell zu deinem Assistenten ernannt.«
    Sie sah ihn mit einem leichten Lächeln an. »Jeder halbwegs anständige Assistent wüsste, dass ich, um über die Runden zu kommen, erst mal einen Kaffee brauche.«
    »Dann werde ich dafür sorgen, dass du einen bekommst.« Er umfasste ihr Gesicht mit beiden Händen. »Ich hatte mir gewünscht, du hättest endlich einmal eine Zeit lang nichts mit solchen Dingen zu tun.« Dann ließ er von ihr ab und ging auf der Suche nach ihrem Kaffee hinüber in die Küche.
    Eve betrat das Schlafzimmer. Das Licht war gedämpft und Carter saß, den Kopf zwischen den Händen, reglos auf dem Bett. Als er sie kommen hörte, fuhr er erschreckt zusammen.
    »Immer mit der Ruhe, Carter, schließlich sind Sie bis jetzt noch nicht verhaftet.« Als sie sah, dass er erbleichte, nahm sie neben ihm Platz. »Tut mir Leid, das war einfach ein schlechter Bullenwitz. Wenn es Ihnen recht ist, nehme ich unser Gespräch auf.«
    »Ja.« Er schluckte mühsam. »In Ordnung.«
    »Lieutenant Eve Dallas im Gespräch mit – wie ist Ihr vollständiger Name?«
    »Ah, Jack. Jack Carter.«
    »Mit Jack Carter wegen des Todes von Drew Mathias. Carter, Sie haben die Suite zehn sechsunddreißig mit dem Verstorbenen geteilt.«
    »Ja, während der letzten fünf Monate. Wir waren Freunde.«
    »Erzählen Sie mir von heute Abend. Um wie viel Uhr kamen Sie nach Hause?«
    »Weiß nicht. Ich schätze, es war ungefähr halb eins. Ich hatte eine Verabredung. Mit Lisa Cardeaux – sie ist eine der Landschaftsarchitektinnen. Wir wollten den neuen Entertainment-Komplex ausprobieren. Sie haben dort ein neues Video gezeigt. Danach waren wir noch im Athena-Club. Er ist für die Angestellten geöffnet. Wir haben was getrunken, Musik gehört. Da sie morgen ziemlich früh raus muss, sind wir nicht allzu lange geblieben. Ich habe sie noch bis an ihre Tür begleitet.« Er bedachte Eve mit einem schwachen Lächeln. »Ich habe versucht, sie dazu zu bewegen, mich noch hereinzubitten, aber davon wollte sie nichts wissen.«
    »Okay, Sie haben also den Abend mit Lisa verbracht. Sind Sie anschließend direkt nach Hause gekommen?«
    »Ja. Sie wohnt drüben im Angestellten-Bungalow. Es gefällt ihr dort. Sie will sich nicht in einem Hotelzimmer abschotten. Das hat sie zumindest gesagt. Auf dem Gleitband sind es nur ein paar Minuten von dem Bungalow bis hier. Dann kam ich hoch.« Er atmete tief ein und massierte, wie um sich zu beruhigen, mit einer Hand sein Herz. »Drew hatte abgeschlossen. In der Beziehung war er ziemlich eigen. Ein paar der Leute lassen ihre Türen ständig offen, aber Drew hatte seine ganze Ausrüstung hier oben und er hatte immer Panik, dass irgendjemand sich daran vergreift.«
    »Ist das Handlesegerät außer auf Sie beide sonst noch auf jemanden programmiert?«
    »Nein.«
    »Okay, wie ging es dann weiter?«
    »Ich habe ihn gesehen. Sofort, als ich reinkam. Und dann bin ich direkt zu Ihnen rauf gefahren.«
    »Also gut. Wann haben Sie ihn zum letzten Mal lebend gesehen?«
    »Heute Morgen.« Carter rieb sich die Augen und versuchte, sich auf die Normalität seines Zusammenlebens mit dem Kollegen zu besinnen. Unbeschwerte Stimmung, Essen, gemurmelte Gespräche. »Wir haben zusammen gefrühstückt.«
    »Wie ging es ihm? War er aufgeregt, verärgert, deprimiert?«
    »Nein.« Carters Miene wurde zum ersten Mal lebendig. »Das ist es, was ich einfach nicht begreife. Er war vollkommen in Ordnung. Er hat noch Witze darüber gemacht, dass ich bei Lisa – na, Sie wissen schon – nicht zu Potte kam. Wir haben einander aufgezogen, einfach irgendwelchen Blödsinn geredet. Ich habe gesagt, er wäre schon so lange bei keiner Frau gelandet, dass er es, selbst wenn er es mal täte, sicher nicht mal merken würde. Außerdem habe ich ihn gefragt, warum er sich nicht einfach auch eine Frau organisiert und heute Abend mitkommt, um zu sehen, wie man es richtig anstellt.«
    »Hatte er hier etwas am Laufen?«
    »Nein. Er sprach dauernd von dieser Kleinen, mit der er angeblich fest zusammen war. Sie war nicht hier auf der Station. Das Baby. So hat er sie genannt. Sagte, er wollte seinen nächsten Urlaub dazu nutzen, um sie zu besuchen. Er meinte, sie hätte alles – Intelligenz, Schönheit, einen super Körper und unstillbares sexuelles Verlangen. Weshalb also hätte er sich, wenn er ein solches Superbaby
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