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Bis in den Tod

Bis in den Tod

Titel: Bis in den Tod
Autoren: J. D. Robb
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hatte, mit etwas weniger Tollem zufrieden geben sollen?«
    »Sie wissen nicht, wie dieses Mädchen heißt?«
    »Nein, sie war immer nur das Baby Ehrlich gesagt, denke ich, dass es sie nur in seiner Fantasie gab. Wissen Sie, Drew war einfach nicht der Typ für eine solche Frau. Er war gegenüber Frauen ziemlich schüchtern und hat sich in seiner Freizeit fast ausschließlich mit Fantasyspielen und seinem Autotronikzeug befasst. Er war ein echter Tüftler, hat sich ständig irgendetwas Neues ausgedacht.«
    »Hatte er außer Ihnen noch irgendwelche anderen Freunde?«
    »Nicht allzu viele. Er war eher ein ruhiger, introvertierter Typ.«
    »Hat er irgendwelche Drogen genommen, Carter?«
    »Nur die normalen Aufputschmittel, wenn er die Nacht durchmachen wollte.«
    »Ich meine illegale Drogen, Carter. Hat er irgendwas genommen?«
    »Drew?« Carter riss seine müden Augen auf. »Niemals. Nie im Leben. Er war ein grundanständiger, durch und durch bodenständiger Typ. Er hätte nie im Leben irgendwelche illegalen Chemikalien eingeworfen, Lieutenant. Er hatte einen wachen Geist und wollte, dass es so blieb. Außerdem wollte er nicht nur seinen Job behalten, sondern weiter Karriere machen. Wenn man mit Drogen rumhantiert, fliegt man auf der Stelle raus. Dazu bedarf es nur eines einzigen positiven Tests.«
    »Sind Sie sicher, dass Sie es gewusst hätten, wenn er beschlossen hätte, ein bisschen zu experimentieren?«
    »Wenn man fünf Monate mit jemandem herumhängt, kennt man ihn ziemlich gut.« Carters Augen wurden wieder traurig. »Man gewöhnt sich aneinander – kennt die Angewohnheiten des jeweils anderen und all so was. Wie gesagt, er war nicht allzu oft mit anderen zusammen. War lieber allein, hat an seinen Geräten rumgebastelt oder sich mit irgendwelchen Rollenspielen amüsiert.«
    »Dann war er also eher ein Einzelgänger.«
    »Ja, so könnte man wohl sagen. Aber er war weder ein großer Grübler noch jemals wirklich deprimiert. Er hat ab und zu erzählt, er säße an einer wirklich großen Sache, irgendeinem neuen Spielzeug. Er hat sich ständig irgendwelche neuen Spielsachen ausgedacht. Erst letzte Woche hat er mir erzählt, mit dieser neuen Sache würde er ein Vermögen machen und Roarke das Fürchten lehren.«
    »Roarke?«
    »Das hat er nur so dahingesagt«, setzte Carter eilig zur Verteidigung des toten Freundes an. »Sie müssen verstehen, dass Roarke für die meisten von uns das große Vorbild ist. Er ist wirklich megacool. Schwimmt in Kohle, trägt die allerfeinsten Kleider, wohnt in piekfeinen Apartments, hat mehr Macht als der liebe Gott und dann auch noch eine mehr als attraktive junge Frau – « Carter wurde rot. »Entschuldigung.«
    »Kein Problem.« Sie würde sich später überlegen, ob sie es amüsant oder eher peinlich fände, dass ein kaum zwanzigjähriger Jüngling sie als »mehr als attraktiv« bezeichnete.
    »Es ist ganz einfach so, dass er all das verkörpert, wovon viele von uns Technikern – nein, beinahe wir alle träumen. Drew hat ihn total bewundert. Er war ehrgeizig, Mrs. - Lieutenant. Er hatte große Ziele und jede Menge Pläne. Weshalb hätte er das tun sollen?« Plötzlich schwammen in Carters Augen Tränen. »Weshalb hätte er das tun sollen?«
    »Ich weiß nicht, Carter. Manchmal weiß man es ganz einfach nicht.«
    Sie führte ihn behutsam durch die letzten fünf Monate, bis sie ein halbwegs vollständiges Bild von Mathias hatte, und eine Stunde später blieb ihr nichts weiter zu tun, als einen Bericht für den Menschen zu erstellen, der hierher geschickt würde, um den Fall abzuschließen.
    Auf dem Weg zurück zum Penthouse lehnte sie sich gegen die Spiegelwand des Lifts und sagte zu Roarke: »War ein wirklich guter Gedanke, ihn auf einer anderen Etage in ein anderes Zimmer zu verfrachten. Vielleicht kriegt er auf diese Weise wenigstens ein bisschen Schlaf.«
    »Wenn er das Beruhigungsmittel nimmt, wird er ganz sicher schlafen. Aber wie steht es mit dir? Meinst du, dass du schlafen kannst?«
    »Ja. Allerdings könnte ich die Sache leichter abhaken, wenn ich auch nur einen Schimmer davon hätte, was mit ihm los gewesen ist, was ihn dazu bewogen hat.« Sie trat in den Flur und wartete, während Roarke die Tür ihres Apartments öffnete. »Das Bild, das ich von ihm habe, ist das eines normalen Technik-Freaks mit ziemlich großen Zielen. Frauen gegenüber eher schüchtern, begeistert von Fantasyspielen. Mit seiner Arbeit durchaus zufrieden.« Sie zuckte mit den Achseln. »Auf seinem Link
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