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Bis in alle Ewigkeit

Bis in alle Ewigkeit

Titel: Bis in alle Ewigkeit
Autoren: P Daschkowa
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Danilow, Ihr Großvater, Ihnen erzählt?«
    »Ja. Beinahe sofort. Er hat es mir erzählt und gezeigt.«
    »Es ist alles bei ihm zu Hause?«
    »Ja.«
    »Wie hat er es Ihnen erklärt?«
    »Er musste gar nichts erklären, im Gegensatz zu Ihnen hat er sofort gewusst, dass ich ohnehin Bescheid weiß. Ich verstehe nur eines nicht: Warum das ganze Theater? Erst mit meinem Vater, dann mit mir. Ich kenne die Leute nicht, für die Sie arbeiten, aber Sie machen den Eindruck eines durchaus vernünftigen Menschen. Hoffen Sie im Ernst, dass Professor Sweschnikow ein Elixier der ewigen Jugend erfunden hat?«
    »Sagen wir es ein wenig anders, Sofja Dmitrijewna. Wir möchten es herausfinden, mit Ihrer Hilfe.«
    »Und warum fragen Sie sich nicht, warum keines seiner Kinder oder Enkel diese Entdeckung nutzen wollte? Und was mit ihm selbst passiert ist? Wo die Menschen sind, die das Präparatan sich ausprobiert haben? Was haben Sie denn, außer vagen Aussagen über die Ratten, die der Professor 1916 in seinem Labor auf wundersame Weise verjüngt haben soll, und dem armen kranken alten Agapkin? Sind Sie sicher, dass seine Langlebigkeit wirklich mit dem Präparat zu tun hat, nicht mit der individuellen Veranlagung seines Organismus?«
    »Diese Fragen könnten wir Ihrem Großvater stellen.«
    »Nein. Leider nein. Nur Fjodor Agapkin, sonst niemandem. Aha, Sie sagen nichts.« Sofja lächelte schwach. »Darauf hat er Ihnen also bisher nicht geantwortet. Aber wenn es nur um Ratten ginge, würden wir beide vermutlich jetzt nicht hier sitzen, und mein Vater wäre noch am Leben.«
    »Haben Sie Danilow vom Tod Ihres Vaters erzählt?«
    »Nein. Ich konnte es nicht. Irgendwann werde ich es natürlich tun müssen. Aber jetzt noch nicht. Mag mein Vater für ihn noch eine Weile lebendig bleiben. Wissen Sie, was mich am meisten quält? Mein Vater hat Bim selbst davon erzählt. Er musste es einfach jemandem mitteilen, sich beraten, und Bim war ein enger Freund. Gleich nach seiner Rückkehr von hier ist mein Vater zu ihm gegangen. Ich kann mir ihr Gespräch lebhaft vorstellen. ›Bim, ich weiß nicht, was ich machen soll, was ich von all dem halten soll. Mein leiblicher Vater hat sich angefunden. Ich habe mein ganzes Leben ohne ihn verbracht, habe nichts von ihm gewusst, er ist eigentlich ein vollkommen Fremder, aber sein Gesicht ist mir so vertraut.‹«
    »Was meinen Sie«, fragte Subow, »kann Ihr Vater ihm etwas von dem Präparat erzählt haben?«
    »Natürlich nicht. Aber er hat den Namen Sweschnikow erwähnt. Das genügte Bim. Am nächsten Morgen gab er mir im Institut das Döschen mit den Vitaminpillen.«
    »Sie sagten, Sie hätten die übrigen Kapseln zur Analyse gegeben.«
    »Es ist keine offizielle Analyse.«
    »Wer nimmt sie vor?«
    »Meine Freundin, eine ehemalige Kommilitonin, sie heißt Oxana.«
    »Wo?«
    »Bei uns im Institut, in der Abteilung für organische Chemie.«
    Subow reichte Sofja einen Notizblock und einen Stift. Sie schrieb ihm Oxanas Namen und ihre Telefonnummer auf und murmelte plötzlich kaum hörbar: »Mein Vater hätte das Präparat niemals erwähnt. Sie haben ihm doch gesagt, dass er darüber nur mit mir sprechen darf.«
    Subow erstarrte mit dem Notizblock in der Hand und fragte: »Wie bitte?«
    »Sehen Sie mich nicht so erschrocken an, Iwan Anatoljewitsch. Ich weiß, dass mein Vater an seinem letzten Abend mit Ihnen im Restaurant war.«
    »Wann ist Ihnen das klar geworden?«
    »Schon gestern. Im Taxi, auf dem Weg vom Flughafen. Da haben Sie genauso geschaut wie jetzt. Keine Angst, ich habe keinen Augenblick lang gedacht, dass Sie meinen Vater getötet haben könnten.«
    »Danke.« Subow lächelte. »So was, und ich dachte, ich hätte mein Gesicht vollkommen unter Kontrolle. Offenbar bin ich nicht mehr recht in Form.«
    »Sie sind einfach ein lebendiger Mensch und kein Roboter. Kann ich jetzt schlafen gehen, Iwan Anatoljewitsch? Mir fallen die Augen zu.«
    »Ja, natürlich. Mir ehrlich gesagt auch. Nur noch eine letzte Frage: Sind Sie bereit, an der Erforschung des Präparats zu arbeiten?«
    »Was bleibt mir übrig?« Sofja lächelte traurig. »Michail Sweschnikow ist mein Ururgroßvater.«
    Erschöpft ging sie in ihr Zimmer. Sie war hundemüde, zwang sich aber, den Computer einzuschalten, bevor sie unter die Dusche und ins Bett ging. Sie musste Nolik schreiben, wenigstens kurz, ausführlich dann morgen.
    Von ihm waren drei E-Mails gekommen, eine von Oxana.
    »Sofie, entschuldige, ich bin total überlastet. Deine Kapseln
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