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Bis einer weint! - 20 böse Ratschläge für gute Menschen (German Edition)

Bis einer weint! - 20 böse Ratschläge für gute Menschen (German Edition)

Titel: Bis einer weint! - 20 böse Ratschläge für gute Menschen (German Edition)
Autoren: Arian Devell
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Einfaltspinsel. Heute beziehen Studentinnen ihr Weltbild aus Arabella und Pocahontas . Folklore und Märchen werden zu angestrebten Wunschträumen, in denen man sich verwirklicht fühlt. Die Lüge wird nicht mehr als Lüge wahrgenommen. Wer heute erklärt, wie Hollywoodpropaganda funktioniert, der erntet nur noch ein spöttisches Lächeln. Man wird als verklemmt und konservativ dargestellt, tatsächlich erzählen aber die Hollywoodfilme genau die klassischen Märchen, in denen Arme zu Reichtum aufsteigen und Schwache große Krieger werden.
    Es sind die Märchen, die immer erzählt wurden, um das Volk bei Laune zu halten. Um Aufruhr zu verhindern, um die Leute abzulenken.
     
    Die Lüge hat eine ruhigstellende Funktion und sie wird immer da eingesetzt, wo Leute unzufrieden sind. Die Lüge hilft, Menschen zum Nichtstun anzuleiten. Sie hilft, die Zustände zu akzeptieren, wie sie sind und sich mit der ungeliebten Situation abzufinden.
    Wir können es den Mächtigen aber auch nicht vorwerfen. Sie tun nur das, was sie ihren Stand verteidigen lässt. Die Lüge ist eine Waffe wie jede andere auch. Eine Clevere, aber sie hat das gleiche Ziel wie alle Waffen: Den Status Quo zu erhalten.
    Aber die Lüge hat sich auch noch weiterentwickelt, und wir haben sie für uns entdeckt. Und das ist das eigentliche Problem: Menschen belügen sich selbst, obwohl sie es eigentlich besser wissen. Wir können die Wahrheit nicht ertragen, denn die Wahrheit macht uns eins klar: Wir sind am Arsch. Wer die Wahrheit kennt, weiß meistens, dass ein Haufen unbezahlter Arbeit vor ihm liegt. Er weiß, dass es nicht so laufen wird, wie er es sich vorstellt und dass es auch nicht viel bringen wird, was er tut.
    Denn meistens sind unsere Möglichkeiten begrenzter, als wir es wahrhaben wollen.
    Wo lügen wir noch? Nun da, wo wir es eigentlich nicht tun sollten: Im Internet, im Interview, überall da, wo wir glauben vermeintliche Vorteile zu erhalten, wenn wir uns konform verhalten. Und irgendwann glauben wir dann unserer Lüge selbst. Schon zu Goethes Zeiten gab es das Disney-Problem:
     
    „Dass die Kinder nicht wissen, warum sie wollen, darin sind alle
    hochgelehrten Schul--und Hofmeister einig; dass aber auch Erwachsene
    gleich Kindern auf diesem Erdboden herumtaumeln und wie jene nicht
    wissen, woher sie kommen und wohin sie gehen, ebenso wenig nach wahren
    Zwecken handeln, ebenso durch Biskuit und Kuchen und Birkenreiser
    regiert werden: das will niemand gern glauben, und mich dünkt, man
    kann es mit Händen greifen.“ Aus: Die Leiden des jungen Werther, Goethe.
     
    Fazit: Die Lüge ist nicht tot zukriegen. Merken Sie sich das einfach, wenn das nächste Mal einer sagt: „Wenn ich ehrlich bin, dann …“
    Dann hören Sie garantiert eine Lüge.
     
    Am schlimmsten wird es aber, wenn Sie dieses Prinzip durchschauen und anfangen zu mosern. Raten Sie mal, wen man dann als Lügner beschimpft?
     
    Böser Ratschlag Nr. 12: Umarmen Sie die Lüge! Die Welt will belogen werden. Lassen Sie sich von anderen belügen … „Aufrichtigkeit ist die edelste Form der Dummheit“, sagte Karl Liebknecht.
    Sagen Sie nie, was Sie denken! Denken Sie nie, was Sie sagen! Sie werden überrascht sein, wie viele Menschen Ihnen plötzlich zuhören.
     

13.                     KLÄREN SIE NICHT AUF!
     
Das Einzige, was niemand glauben will, ist die Wahrheit.
George Bernard Shaw
     
    Vorstellungen sind auch ein Leben und eine Welt.
    Georg Christoph Lichtenberg
     
    Die Aufklärung war ein wichtiger Wendepunkt in der Geschichte der Menschheit. Und sie ist erst knapp zweihundert Jahre her. Vergessen Sie das nicht.
    Die Aufklärung ist aber nicht der Weisheit letzter Schluss. Die Aufklärung ist wie der Lehrer, der dir sagt: „Lerne die Vokabel, du brauchst sie", während du an das hübsche Mädchen oder den tollen Sportler denkst. Das heißt, die Aufklärung tut das Richtige, erreicht dich aber nie wirklich …
    Es gibt einen kleinen Bruder der Aufklärung, den Idealismus , geschaffen von Schiller, dem größten Dramatiker der Deutschen. Der Idealismus ist zutiefst verpönt, Idealisten gelten als Fantasten, als Träumer, als unrealistische Spinner. Tatsächlich ist das ein falsches Label, das da dem Idealismus übergestülpt wird, denn der Idealismus sagt eigentlich nur aus:
     
    Du musst erkennen, was es dir bringt, das zu tun, was du tust.
     
    Nicht jemand anderes muss es dir sagen, sondern du sagst es dir selbst, weil dein Nutzen aus der Tat dir
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