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Bis du erwachst

Bis du erwachst

Titel: Bis du erwachst
Autoren: Lola Jaye
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ihre Schwester zu verraten, und darauf konnte sie nach der Sache mit Justin und Meg sicher gut verzichten. Doch als sie weiterlasen, wurde ihr klar, dass sie bis zu Lenas letztem Eintrag weiterlesen mussten.
    Die drei saßen schweigend um Lenas Bett – wie immer, doch diesmal mit neuem Kummer. Die verrückten Ereignisse an diesem Tag hatte sie alle ein wenig überfordert. Zu hören, dass Justin Sex mit einer anderen gehabt hatte, war eine Sache, aber dann auch noch zu erfahren, dass Lena ihn dabei ertappt und dies dann zu dem Unfall geführt hatte, war für Cara einfach zu viel gewesen – und auch für Kitty und Millie, die beide vollkommen fertig aussahen. Dass sie jetzt auch noch erkennen mussten, dass Lena kurz vor einer großen Veränderung gestanden hatte – das war einfach unerträglich.
    Kitty weinte, und Cara zögerte nicht, die Hand ihrer Mutter zu ergreifen und sie sanft und fest zu drücken. Manchmal bedurfte es keiner Worte.
     
    Nach der emotionalen Achterbahn, die sie an diesem Tag erlebt hatten, begab Cara sich nach East Dulwich zu der einen Person, bei der sie jetzt sein wollte. Sie würde ihm sagen, dass sie nie ein Kind gewollt hatte, weil sie Angst davor gehabt hatte, es genauso zu verbocken wie Kitty und Donald, Angst, dass sie viel zu egoistisch wäre, genau wie ihre Eltern, und dass sie, egal wie sehr sie sich bemühte, nie in der Lage wäre, ihr Kind zu lieben.
    Und wie falsch es gewesen war, nicht einmal in Erwägung zu ziehen, dass sie sich in all dem gründlich getäuscht haben könnte.
     
    Ade war gerade dabei, Eliza etwas zu erklären, als Cara die Bar betrat und rief: «Der Service hier ist LAUSIG! Könnte ich vielleicht mal bitte bedient werden?»
    «Cara?», sagte Ade. Er sah sehr attraktiv aus und war offensichtlich überrascht, dass sie hier auftauchte. Sie schickte Eliza mit einer kurzen Geste fort, beugte sich über den Tresen und winkte ihn zu sich heran.
    Sie seufzte. «Werd ich jetzt bedient oder muss ich in diese schönere Bar in West Dulwich gehen, wo die größeren Lüster hängen?»
    Ade beschloss mitzuspielen. «Das können wir nicht erlauben, Madam. Was darf ich Ihnen bringen?» Sein Lächeln war wunderschön, warm, vertraut und einladend. Wie sehr sie sich wünschte, seine Arme um sich zu fühlen, wie sie sich wünschte, seinen Atem an ihrem Hals zu spüren und mit ihm zu verschmelzen!
    «Wie wäre es mit   … einem Kuss?», fragte sie.
    Er schob sich näher, und sie glaubte, das Herz würde ihr aus dem Leib springen.
    «Wie wäre es mit einer Umarmung?», flüsterte er. Sie lächelte. Und wartete, bis er um den Tresen gelaufen war (er gehörte nicht zu den Typen, die über Theken hechteten) und die Arme nach ihr ausstreckte.
     
    Lust auf Veränderung? Lust, anderen Menschen zu helfen? Wie wäre es, als Freiwillige/​r für uns zu arbeiten? Sie verdienen weiter ihr Gehalt, helfen gleichzeitig aber anderen Menschen. Lesen Sie weiter   …
    Das war es. Ein Stück Papier pinnte am Schwarzen Brett der Personalabteilung. Anscheinend konnte man für die Firma als Freiwillige nach Übersee gehen und mithelfen, dass neue Gemeinden entstanden und wuchsen, während man weiter das Londoner Gehalt bezog. Das war ja großartig! Auf die Art konnte Millie etwas von der Welt sehen und gleichzeitig helfen, Lenas Schulden zu bezahlen. Sie überflog den Zettel noch einmal, und ihr Magen zog sich vor Erregung zusammen. Sie würde es machen! Sie wäre in der Lage dazu. Sie wollte, dass ihr Leben einen Sinn hatte.
    Auf ihrem Handy erschien eine SMS. Von Deana. «Alles prima. Pflegeeltern ok. Kann nicht ins KH kommen. Muss Hausaufgaben machen. DT»
    Das klang gut. Aber sie musste und wollte mit Deana in Kontakt bleiben. Für Lena, für Deana und für sich selbst.
    Wieder schaute sie auf das Papier an der Pinnwand und staunte darüber, wie gut sich alles anhörte. Das war ja fast zu gut, um wahr zu sein! Und dann entdeckte sie das Kleingedruckte: Man musste seit mindestens einem Jahr für die Firma arbeiten.
     
    Für Anfang Dezember war der Himmel sehr hell. Und es schien merkwürdig angemessen, dass er ausgerechnet jetzt so strahlte. Michael musste das neue Jahr mit frischem Blick, neuen Zielen und
ohne
Lena Curtis beginnen – ohne die Frau mit den schönen grünen Augen. Ohne die Frau, die sein Leben für immer verändert hatte und der er für immer dankbar sein würde.
    Er nickte Schwester Gratten zu, als er die Hand auf die Klinke legte. Dies würde sein allerletzter Besuch
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