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Bis das Herz brennt - die inoffizielle RAMMSTEIN Biografie

Bis das Herz brennt - die inoffizielle RAMMSTEIN Biografie

Titel: Bis das Herz brennt - die inoffizielle RAMMSTEIN Biografie
Autoren: Heel Verlag GmbH , Thorsten Schatz
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und sie festhält für sich … Mir wurde klar, dass die Musik, die ich bis dahin gemacht habe, nichts mit mir zu tun hat. So bin ich nach Deutschlandzurückgekehrt, und mir kam die Idee, ein Projekt zu schaffen, das mit deutscher Musik zu tun hat. Ich wollte versuchen, Maschinen und Gitarren zusammenzubringen, harte Gitarren. Das war die Grundidee.“ 1
    Allein wollte und konnte Richard seine Vorstellung einer neuen Musik nicht realisieren und fragte deshalb erst Oliver Riedel, ob er dabei sein wollte, dann Christoph Schneider. Der zurückhaltende Olli überlegte, denn bis dato war er ja bei den Inchtabokatables und verdiente gutes und regelmäßiges Geld. Was würde ihn bei dem Projekt erwarten, das im Gegensatz zu seiner aktuellen Hauptband noch auf sehr wackeligen Füßen stand und leicht kippen konnte? Aber Oliver ging das Risiko ein und entschied sich für den Einstieg in die neue Gruppe und den Ausstieg bei den Inchtabokotables. Christoph Schneider musste nicht lange überredet werden, er war sofort mit Feuereifer dabei, und das Dreiergespann fing Ende 1993 an, erst mal draufloszurocken und dann allmählich die ersten Songs einzuspielen.
    Sie sahen das Unterfangen zunächst als einen vorsichtigen Versuch an, der aber sehr gut funktionierte – bis auf die Schwierigkeit, Worte und Töne zur selben Zeit für ein Lied zu finden. Richard beschloss deshalb, sich nur auf das Komponieren und Spielen zu konzentrieren. Ein anderer sollte die Texte schreiben und sie auch singen.
    In Frage kam dafür Till Lindemann, der seit etwa 1990 begonnen hatte, Gedichte zu schreiben – und vielleicht auch singen konnte. Richard erinnerte sich daran, dass er eines Tages am Schweriner See Till Lindemanns Stimme lauschte. Er kam auf die Idee, dass er als Sänger zu ihm und Schneider dazustoßen könnte. Till besaß zu jener Zeit eine kleine Werkstatt, in der er Körbe anfertigte. Er sang dann und wann bei der Arbeit. Richard hörte das und war von der Stimme des späteren Rammstein-Frontmanns fasziniert. Er nahm den Gesang auf, einige Wochen später rief er Till an und fragte ihn begeistert, ob er nicht Lust hätte zu singen. Till zögerte lange, aber schließlich gelang es Richard, ihn zu überreden, nach Berlin zu kommen und gemeinsam zu proben.
    Christoph Schneider empfand diese ersten Gesangsversuche als katastrophal. Aber Till gab nicht auf, wie Schneider in der Bandbiografie „Feeling B – Mix mir einen Drink“ erzählt: „Danach ließ er sich ein Tape mitgeben und hat zu Hause englisch draufgesungen. Man konnte damals eigentlich nicht dran glauben, dass er mal ein guter Sänger wird.“ 2
    Für das neue Projekt hörte Till bei First Arsch auf, denn auch er kam mit der Band nicht weiter. Sie hatte 1992 das englischsprachige Album „Saddle up“ aufgenommen, bei dem Tatjana Besson von Die Firma Flöte mitspielte, die in jenem Jahr als Ex-Stasi-Informantin enttarnt wurde, wodurch sich die alte Besetzung ihrer Band auflöste. Auch Paul Landers war mit der Gitarre an dem Album beteiligt.Till übernahm einige Gesangsparts und spielte ansonsten seine Drums. Er fing in dieser Zeit sogar an, Schlagzeugunterricht zu nehmen, weil er sich musikalisch entwickeln und Erfolg haben wollte, denn „Saddle up“ verkaufte sich nicht gut. Also ließ er sich doch auf das neue Projekt zusammen mit Richard, Oliver und Schneider ein und zog sogar nach Berlin, damit sie dort besser zusammenarbeiten konnten.
    Die Vier spielten trotz Tills erster schrecklicher Gesangsleistungen weiter zusammen, und es entstanden erste Aufnahmen. Damals wurde in Berlin ein Contest für Newcomer-Bands namens Metrobeat-Festival initiiert. Der Preis für den Sieger war eine Woche Aufnahmezeit in einem professionellen Studio. Die Voraussetzung der Teilnahme war die Einsendung eines Demo-Tapes.
    Das damals noch namenlose Quartett nahm in Richards Wohnung lediglich mithilfe eines Vier-Spur-Aufnahmegeräts und einem Drum-Computer vier englischsprachige Lieder auf, die noch sehr nach zeitgemäßem US-Metal klangen. Zu jener Zeit musste Till tagsüber arbeiten, sodass er nur nachts seine Texte intonieren konnte. Die Aufnahmen kamen sofort sehr gut an: Richard, Till, Schneider und Olli gewannen auf Anhieb den Metrobeat-Wettbewerb. Also bekam die Formation vom Berliner Senat als Preis die Möglichkeit, die vier eigenen Songs eine Woche in einem gut ausgestatteten Studio aufzunehmen.
    Zu diesem Zeitpunkt schloss sich ihnen Paul Landers an. Von Anfang an hatte ihn das Projekt
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