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Bis bald, Sharma!

Bis bald, Sharma!

Titel: Bis bald, Sharma!
Autoren: Marlies Bhullar
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ein guter Schüler. Danach küsste er mich, dass mir Hören und Sehen verging. Er öffnete seinen Mund so weit, wie wenn er mich fressen wollte. Seine gut schmeckende Zunge, die nicht schleimig und zu nass war, machte in meinem Mund die tollsten Verrenkungen. Ich wurde allein schon vom Küssen geil.
    Wir küssten uns überall und ständig. Am schönsten waren unsere Küsse nach einem Spaziergang an der Donau. Da nahm er mich und küsste mich so lange, bis mir richtig schwin delig wurde und ich aufpassen musste, dass ich nicht hinfiel. Es war ungeheuerlich. Jetzt lebte ich schon so lange und hatte von einem Mann noch nie solche Küsse bekommen.
    Unsere erste Liebesnacht ist für mich wie eine Wiederge burt gewesen. Lange hatten wir gekuschelt, dann nahm er liebevoll meinen Körper hoch und sein gutgewachsener Penis drang sanft und ruhig in mich ein. Er flüsterte, dass er es nicht lang zurückhalten könne und entschuldigte sich bei mir, während er sich in mir ergoss. Das war Indian Style - danach zeigte ich ihm meinen. Ruhig und langsam, auf der Seite liegend wollte ich, dass er mich von hinten nahm. Ich sagte ihm, er solle mich nicht ficken, sondern Liebe machen. Das ist ein Unterschied für mich. Mit ruhigen Bewegungen, die wir auf eine Stunde ausdehnten, kamen wir beide gemeinsam zum Höhepunkt. Während ich lautstark meinen Orgasmus verkündete, hörte ich von ihm absolut nichts. Das musste er auch von mir lernen - und er lernte, seiner Lust freien Lauf zu lassen. Zuerst sah ich es nur an seinem verzerrten Gesicht und an seinem irren Blick, aber dann hörte ich ganz leise Töne, ähnlich dem Piepsen einer Maus, später wuchs sein Ausdruck zu dem verhaltenen Röhren eines Löwen an. Die ganze Nacht hatten wir kein Auge zugetan, hatten uns in den Armen gehalten und uns nicht mehr losgelassen. Am Morgen hatte Sharma indischen Tee zubereitet und wir aßen Avocados und Bananen. Er lächelte mich an. Seine Ruhe und seine Ausstrahlung wärmte mein Herz. Erst jetzt erkannte ich seine geistige Tiefe. Ich entdeckte Charakterzüge, die mich positiv verwirrten. Ich bin in meinem Leben noch nie so geliebt worden wie von diesem Mann. Er wird wohl der Mann für meine alten Tage werden. „Wenn du mein Herz sehen könntest, würdest du wissen, wie sehr ich dich liebe.“ hatte Sharma gesagt. Er war wie eine ganz seltene Perle, die ich im Ozean gefunden hatte.
    Nach der Trennung von seiner indischen Frau war er nach Portugal gegangen und hatte immer wieder seine Brüder in Deutschland besucht. Er hatte hier mit einer deutschen Frau eine weitere traurige Beziehung gehabt, die in die Brüche gegangen war. Er musste immer wieder nach Portugal zurück, um Steuern zu bezahlen und durfte sich nicht lange in Deutsch land aufhalten. Er war sehr traurig über seine Situation, pendelte immer zwischen Portugal und Deutschland, wohnte bei seinem Bruder Rampal – bis er mich traf. Er wollte im Gebet des Sikh Frieden finden und stand kurz davor, nach Indien zu seiner kranken Mutter zurückzugehen, bevor er mich traf.
    Sein Lebensziel änderte sich schlagartig: Wir verliebten uns ineinander.
    Sharma zeigte mir seine Liebe in unendlich vielen, lieben Gesten. Ich sah sie in seinen asiatischen Augen blitzen, ich erkannte sie in der Bewegung seiner schön geform ten Hände, an der ruhigen Art, wenn er mit mir sprach und daran, wie er mich im Arm hielt, wenn wir spazieren gingen, in den guten Worten, die aus seinem wohlgeformten Mund kamen, in jeder Geste seines Körpers, Sekunde um Sekunde.
    Ich sah in seinen dunkelbraunen, fast schwarzen, sensiblen Augen ein unstillbares Feuer der Liebe blitzen, es war keine stiere Geilheit, die ich da sah, sondern stille Liebe. Sie war mir fast unheimlich - wie konnte mir ein Mann so nahe sein? Ich ließ ihn in mein Herz hinein, nahm seine Liebe auf, wie Wüstensand die Regentropfen und meine Liebe wuchs.
    Es war Hochsommer und wir fuhren jede freie Minute an den See, wo wir unter meinem Lieblingsbaum unser mitge brachtes Obst aßen und ich ihn mit Halva fütterte. Wir lachten so viel. Immer sagte Sharma irgendetwas Lustiges oder Urkomisches und ich lachte so arg, dass ich fast an meinem Lachen erstickte. Wir spielten Schach - er kannte das Spiel nicht - ich erklärte es ihm und im Nu war er nur noch Gewinner. Er klaute mir nach einigen Bauern immer meine Dame, ich konnte noch so gut aufpassen - schwupps war sie wieder weg. Wenn ich am Spielanfang auch noch so gut war, nach ein paar Minuten stand ich ohne
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