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Bis bald, Sharma!

Bis bald, Sharma!

Titel: Bis bald, Sharma!
Autoren: Marlies Bhullar
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Leben in Indien: „Ich war ein glücklicher Mann, hatte eine liebe Frau und zwei schöne Kinder, hatte eine gute Arbeit beim Militär und genug Geld. Als ich nach Kaschmir an die Front musste, war meine Frau unzufrieden und trennte sich von mir. Mein Leben geriet total in Unordnung, wie ein Boot, das von einem Tornado erfasst und in eine andere Richtung geschleudert wird. Mein Leben war wie eine schöne, duftende Blume. Plötzlich riss man sie mit der Wurzel aus der Erde und sie verblühte und starb - ich brauchte Jahre, bis ich mich von der Trennung und der Scheidung von meiner Frau erholt hatte. Danach ging ich fort von Indien. Wenn du mein Herz sehen könntest, wie es liebt, würdest du sehen, wie ich gelitten habe.“
    Er war für mich wie eine seltene Perle, die ich im Ozean gefunden hatte.
    Am nächsten Tag stand er mit einem riesigen Blumenstrauß aus roten Rosen und rosa Nelken vor meiner Tür. Mit zärtlichem Augenausdruck küsste er mich auf indische Art. Ich musste lachen, denn er öffnete seinen Mund dabei nicht. Nun bekam ich jeden Tag einen riesigen Blumenstrauß, und da er als Koch in einem indischen Restaurant arbeitete, brachte er mir verschiedene indische Gerichte mit, die nach Ingwer, Curry, Kardamom und Nelken dufteten.
    Frauen lieben es, wenn Männer so aufmerksam sind wie mein indischer Traumprinz. Er schlich sich unmerklich und unaufdringlich in mein, von Männern angeknackstes Herz mit seiner li eben, ruhigen Art. Jede winzige Kleinigkeit fiel ihm auf. Wenn es mir schlecht ging, wenn ich traurig war, wenn ich müde war, sogar wenn ich eine andere Hose anhatte, fiel ihm das auf. Manche Männer merken nicht einmal, wenn man beim Spaziergang eine Taucherbrille aufhätte, geschweige denn eine neue Hose oder eine andere Frisur. Ich schätzte es an Sharma sehr, dass er eine empfindsame Seele hatte.
    Nachdem wir uns geraume Zeit kannten, schrieb ich ihm, ob es ihm etwas ausmache, wenn wir uns mal zwei Wochen nicht sehen würden. Am Abend nach der Arbeit besuchte er mich und seine braunen Augen waren voller Unsicherheit und Angst.
    „Warum willst du mich einige Wochen nicht sehen, Jasmin?“, flüsterte er. „Wenn sich Menschen lieben, müssen sie sich immer sehen, was hat es für einen Sinn, sich einige Zeit nicht zu sehen?“
    „In meiner Kultur ist es manchmal üblich, eine kleine Beziehungspause zu machen, um sich über seine Gefühle klar zu werden“, erwiderte ich. Ich sagte ihm auch, dass ich nicht so schnell mit ihm ins Bett steigen würde, weil ich mir meiner Gefühle wirklich absolut sicher sein wollte.
    „Ich warte auf dich immer, ohne Ende, Jasmin .“
     
    Nach mehreren Wochen besuchte er mich wieder mit Blumen und an seinem Verhalten bemerkte ich, dass er über Nacht bleiben wollte. Ich hatte nichts dagegen - endlich war ich bereit. Es wurde die schönste Nacht meines Lebens. Er streichelte mich viele, viele Stunden am ganzen Körper, wuschelte meine Haare und flüsterte mir Liebesschwüre auf Indisch und Deutsch in mein Ohr. Mir fielen seine ungeheuer weichen Hände auf. Sie waren wie Samt, ich entdeckte an ihnen aber auch eine gewisse Härte. Ich lag auf seiner schönen Brust mit den langen, seidigen, blauschwarz glänzenden Haaren und atmete tief seinen Geruch ein. Seine Haut duftete wie eine seltene Blume, an deren Ausströmung ich mich erinnerte. Den Namen der Blume hatte ich aber vergessen. Sein Geruch betörte mich und machte mich fast verrückt. Sein makellos geformter Körper und seine wunderschön gerade gewachsenen, behaarten Beine törnten mich aufs Äußerste an. Ich konnte mich nicht genug satt sehen! Die schöne, außergewöhnliche Zeichnung seiner Brusthaare erinnerte mich an die meiner Jugendliebe. Ich leckte Sharmas Brusthaare ganz nass, ich bohrte meine Zunge in seine Ohren, dass er Gänsehaut bekam, ich küsste seinen Penis - nichts ekelte mich an ihm. Das war ein gutes Zeichen! Er schaute meine Beine an und sagte „Mein Gott, hast du schöne Beine, wie ein Mädchen, wie eine Sportlerin, so muskulös und doch so schlank. Deine Beine sind wie eine schöne, große Schlange, die mich aus Liebe gleich fressen wird“.
    Lange, lange kuschelten wir, küssten uns auf indische und de utsche Weise. Ich musste lachen. Die indische Art zu küssen, war einfach ein Schmatz auf den Mund, so wie wenn man ein Kind küsst oder ein Abschiedsküsschen gibt. Von leidenschaftlichen Küssen wusste er gar nichts, mein unschuldiger Prinz. Ich lernte ihm erst mal das Küssen. Er war
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