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Bis aufs Blut - Thriller

Titel: Bis aufs Blut - Thriller
Autoren: PeP eBooks
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mittlerweile schon eine ganze Menge. Ich habe ihm nichts erzählt, aber er ist kein Dummkopf, und ich brauchte seine Hilfe, also weiß er zumindest ein bisschen.
    Zum Beispiel bat ich ihn, zu einem bestimmten Zeitpunkt die Polizei anzurufen - ein paar Minuten, bevor ich zusammen mit Molly Prendergast das Hotel verlassen würde. Das wird das Schwierigste überhaupt werden, da herauszukommen und zu wissen, dass Sie auf mich warten. Ich weiß, dass ich, wenn ich aus diesem Hotel trete, in den Farben gekleidet bin, die Sie erwarten -, dass ich dann zittern werde. Aber es ist mir auf jeden Fall lieber zu wissen, wovor ich mich fürchte, und zu wissen, dass etwas geschehen wird, was mich daran hindert, mich weiter zu fürchten und wütend zu sein und zu leiden... Lieber das als dieser langsame innere Tod.
    Trotzdem werde ich zittern. Ich hoffe, ich schaffe es nach draußen auf die Treppe. Ich hoffe, ich biete Ihnen ein leichtes Ziel. Ich hoffe, dass ich nicht gezögert habe. Ich habe vor mehreren Monaten erfahren, dass ich mich im Endstadium befinde. Ich habe niemandem was davon gesagt. Das wollte ich nicht. Aber ich spürte diese tiefe Enttäuschung in mir, Frustration, Wut darüber, dass so viele Projekte unvollendet bleiben würden... einschließlich dieses einen, an dem ich gerade arbeite.
    Die Idee dazu gab mir Scotty Shattuck. Oder besser gesagt, als ich an Scotty dachte, kam mir die Idee. Wenn Sie das hier lesen, haben Sie wahrscheinlich mit Scotty gesprochen.«
    Ich hielt inne und sah zu Geoffrey Johns auf. Er starrte aus dem Fenster. O ja, ich hatte mit Scotty gesprochen. Ich hatte noch erheblich mehr getan als bloß geredet. Aber er war am Leben, und es ist unglaublich, was Ärzte heutzutage alles fertigbringen... Ich las weiter.
    »Scotty half mir. Ich kannte ihn von Einsätzen auf den Falklands her, als er noch Soldat, und später in Exjugoslawien, als er Söldner war. Ich wusste, ich wäre nie imstande, Selbstmord zu begehen, nicht ohne fremde Hilfe. Ich habe nun mal einen sehr starken Lebenswillen. Was ich nicht ertrage, ist der Schmerz. Ich fragte Scotty, ob er dazu in der Lage wäre, jemanden für Geld zu töten. Er schwafelte auf seine übliche Weise daher, und dann erwähnte er Sie. Einen Auftragsmörder. Einen guten, nicht billig, aber mit einem beachtlichen Ruf. Und da kam mir die Idee. Denn wenn meine Ermordung durch Art und Ort ihrer Durchführung genügend Aufsehen erregte, dann würden andere Journalisten, die Medien, die Polizei, vielleicht sogar Interpol oder irgendeine andere internationale Organisation... vielleicht würden sie alle anfangen, sich zu fragen, wer meinen Tod gewollt haben konnte. Und das würde sie alle dazu veranlassen, die Disciples of Love näher unter die Lupe zu nehmen. Vielleicht würden sie dann das Geheimnis der Sekte lüften - worin es auch bestehen mag. Ich bin mir ganz sicher, dass da etwas ist. Ich muss weinen bei dem Gedanken, dass ich niemals wissen werde, was es ist... es sei denn, es gibt ein Leben nach dem Tod.
    Ich übergebe dieses Schreiben Geoffrey mit der Bitte, es aufzubewahren, bis Sie möglicherweise zu ihm kommen. Ich frage mich, ob es jemals geschehen wird... Ich meine, meine Zeitplanung ist sehr eng. Die Polizei wird gerade ein paar Minuten, bevor ich auf die Vortreppe hinausgehe, alarmiert werden. Es gibt eine Wache nicht weit vom Hotel, aber ich weiß nicht, wie die genaue Vorgehensweise in solchen Fällen ist. Vielleicht wird man den Beamten erst Schusswaffen aushändigen, was ihr Eintreffen verzögern wird. Vielleicht wird die Polizei einen falschen Alarm, einen dummen Scherz vermuten und gar nicht erst auftauchen. Sie könnten festgenommen werden, oder Sie könnten entkommen. Wenn Sie gefasst werden, wird’s sogar eine noch größere Story, erhält sie noch mehr Aufmerksamkeit vonseiten der Medien. Wenn Sie entkommen, fangen Sie vielleicht selbst an, sich zu fragen, warum und wie die Polizei einen Tipp bekommen hat. Und von wem.
    Gott, am Ende könnte es ja darauf hinauslaufen, dass Sie meinen Job erledigen! Es ist entsetzlich, nicht zu wissen, wie die Sache enden wird. Ich habe das Ganze geplant und organisiert, und ich bin die Einzige, die nicht miterleben wird, wie es ausgegangen ist. Ich will Schlagzeilen, keinen Nachruf. Ich hoffe, ich habe sie bekommen.
    Geoffrey soll der Polizei mitteilen, im Wohnblock gegenüber dem Hotel befinde sich ein Killer. Vermutlich werden Sie da auch sein, obwohl mir klar ist, dass ich Ihnen das in meinen
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