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Biologisch Gaertnern

Biologisch Gaertnern

Titel: Biologisch Gaertnern
Autoren: Christa Weinrich
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Rückständen so verändert ist, dass man den ursprünglichen Typ nicht mehr erkennt.
     
    Gare bezeichnet den Zustand der Bodenstruktur. Aber durch Bearbeitung oder Frost krümelig gemachte Erde muss noch lange nicht garer Boden sein. Erst wenn die Krume die ganze Vegetationszeit über krümelig bleibt und nicht unter der verschlämmenden Wirkung des Wassers zusammenbricht, kann man von echter Gare sprechen.
     
Bodenarten
    Bodenarten
     
    Wichtiger als der Bodentyp ist für den Gärtner die Bodenart. Je nachdem wie groß die einzelnen zerfallenen Gesteinsteilchen sind, spricht man von Sand, Ton oder Schluff.
     
    Sandteilchen sind relativ groß mit Durchmessern von 0,063-2 mm. Man kann einzelne Sandkörner oft mit den Fingern ausmachen und mit bloßem Auge sehen. Reiner Sand rieselt zwischen den Fingern hindurch. Sandboden ist deshalb locker, gut durchlüftet, lässt sich leicht bearbeiten und erwärmt sich bei Sonnenschein schnell, kann aber Wasser und Nährstoffe schlecht festhalten und trocknet leicht aus.
     
    Tonteilchen dagegen sind sehr fein mit Durchmessern, die kleiner sind als 0,002 mm. Einzelne Teilchen kann man nicht mehr mit bloßem Auge sehen. Bei der Fingerprobe fühlt sich trockener Ton wie Puder an, feuchter lässt sich kneten und behält seine Form. Tonboden ist deshalb schwer zu bearbeiten und erwärmt sich langsam. Er ist nährstoffreich, hält Wasser und Nährstoffe lange fest, aber die Pflanzen leiden oft unter Luftmangel oder Staunässe.
     
    Schluffteilchen nehmen mit Durchmessern von 0,002-0,063 mm eine Zwischenstellung ein. Größere Schluffanteile kommen oft in Grundmoräne- und Lössböden vor. Schluffboden ist meist nährstoffreich, neigt nach starkem Regen jedoch leicht zum Verschlämmen und ist besonders erosionsgefährdet.
     
    Lehmboden entsteht durch eine besonders günstige Mischung von Sand und Ton und gelegentlich auch Schluffteilchen. Er vereinigt deshalb die positiven Eigenschaften der anderen Bodenarten in sich. Überwiegt einer der Bestandteile, spricht man von sandigem Lehm, tonigem Lehm oder schluffigem Lehm.
    Ebenso werden je nach den Anteilen der verschiedenen Bodenteilchen die Begriffe lehmiger Sand, lehmiger Ton, schluffiger Sand oder schluffiger Ton gebraucht.
    Durch die Bodenarten wird somit die Körnung des Bodens bestimmt.
     
Bodengare
    Bodengare
     
    Ein altes Bauernwort, die „Bodengare", ist der Inbegriff für gesunden und fruchtbaren Boden. Unter einem garen Boden versteht man einen krümeligen, gut durchlüfteten Boden mit guter Struktur, während ein kranker Boden strukturgeschädigt, also verhärtet, verdichtet oder verschlämmt ist.
    Erst wenn der Boden lebendig ist, also durchsetzt mit Humus, mit abgestorbenen und umgewandelten organischen Bestandteilen, können wir von einem garen Boden sprechen. Er muss Raum haben für Wasser und Luft und er muss Milliardenheere von Mikroorganismen beherbergen.
     

    Ein garer Boden bietet Halt, Nährstoffe, Platz für Durchwurzelung, Lebensraum für unzählige Kleinstlebewesen. (© Monika Biermaier)
     
    Schon eine Handvoll guter Gartenerde enthält mehr Bodenorganismen als Menschen auf der Erde sind. Nur wo Bakterien, Pilze, Algen, Amöben, Pantoffeltierchen und andere Mikroorganismen leben, können auch die größeren Bewohner wie Springschwänze, Milben, Spinnen, Asseln, Tausendfüßler, Insekten, Faden- und schließlich die besonders wichtigen Regenwürmer gedeihen. Sie alle sind es, die abgestorbene Pflanzen- und Tierreste zerkleinern, spalten, auflösen, anbauen, einbauen. Sie betreiben eine große unterirdische „Fabrik", in der Nährstoffe pflanzenverfügbar gemacht, neue Verbindungen aufgebaut werden und die Bodenstruktur durch Lebendverbauung zu stabilen Krümeln ständig verbessert wird.
    Durch ihre unermüdliche Tätigkeit kann aus Verwesung und Verrottung immer wieder neues Leben entstehen, folgt dem unaufhörlichen Zerfall der unaufhörliche Aufbau.
     
Humus und Bodenfruchtbarkeit
    Humus und Bodenfruchtbarkeit
     
    Gesunder, garer Boden ist also lebendiger Boden. Und der wichtigste Garant einer dauerhaften Bodenfruchtbarkeit ist der Humus.
     
    Wichtig zu wissen
    Humus ist die Nahrungsgrundlage für Mikroorganismen (Nährhumus). Nur wenn genügend organisches Material im Boden ist, können Klein- und Kleinstlebewesen im Boden existieren und sich vermehren.
     
    Humus und seine vielfältigen Wirkungen
    •  Durch die Arbeit der Bodenorganismen werden Nährstoffe freigesetzt, mineralisiert und für die
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