Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Biologisch Gaertnern

Biologisch Gaertnern

Titel: Biologisch Gaertnern
Autoren: Christa Weinrich
Vom Netzwerk:
durch das Zuviel eines bestimmten Stoffes am Eindringen in die Wurzel gehindert werden. Ein Beispiel dafür ist Eisen und Kalk (Kalzium). Überschüssiges Kalzium fängt Eisenionen ab und geht mit ihnen schwerlösliche Verbindungen ein. Bei Rosen, Apfel- und Birnbäumen, die an frisch gekalkten Hauswänden stehen, ist oft ein ausgeprägter Eisenmangel festzustellen, der durch Blattdüngung mit organischen Eisenverbindungen (Chelaten) schnell behoben werden kann.
     
    Pflanzenschutz im Biogarten
     
    Unsere Gartengewächse, seien es nun Gemüse, Blumen oder Obstgehölze, sind als hochgezüchtete Kulturpflanzen empfindlicher als Wildpflanzen. Deshalb müssen sie, auch im biologischen Anbau, vor Schädlingen und Krankheiten geschützt werden.
     

    Schwebfliege (© F. Hecker)
     
    Durch Mischkultur, gute Pflege der Pflanzen und Anwendung von Mitteln, die die Widerstandskraft und das Wachstum der Pflanzen fördern, haben viele Schädlinge und Krankheiten kaum eine Chance. Besonders stark duftende Kräuter schaffen einen gesunden Garten.
    Nützlinge werden gefördert durch: Anbau von Blumen und Kräutern zwischen Gemüse und Obst (Schwebfliegen, Florfliegen, Bienen, Hummeln), Anbringen von Nisthölzern oder zusammengebundenen hohlen Halmen, Aufhängen von Hummel- und Vogelnistkästen, Aufhängen von mit Stroh gefüllten Blumentöpfen in Bäumen (Ohrwürmer), Versorgen des Bodens mit reichlich Kompost.
     
Spritzmittel aus Kräutern
    Spritzmittel aus Kräutern
     
    Wenn das natürliche Gleichgewicht gestört ist, oft durch extreme Witterungsbedingungen, können sich auch im Biogarten Krankheiten und Schädlinge ausbreiten. Hier helfen Brühen, Tees, Auszüge und Jauchen, die man leicht aus Kräutern herstellen kann.
    Die Inhaltsstoffe der Kräuter wirken auf verschiedene Weise auf Krankheitserreger und Schädlinge. Beim Ackerschachtelhalm ist es vor allem der hohe Gehalt an Kieselsäure, der von den Pflanzen aufgenommen wird und das Zellgewebe festigt und härtet. Pilzsporen können nun nicht mehr so leicht in das Blatt eindringen, und Schädlinge müssen mehr Mühe aufwenden, das feste Pflanzengewebe zu fressen. Sie suchen sich deshalb schon bald nach den ersten Probebissen andere Wirtspflanzen aus.
     
    Die Jauche
     
    Zur Bereitung einer Jauche werden die Pflanzen immer in kaltes Wasser eingeweicht (Faustregel: 1 kg frisches oder 150 g getrocknetes Pflanzenmaterial) und 2-3 Wochen stehen gelassen, wobei gelegentlich umgerührt wird.
     
    Die Brühe
     
    Im Gegensatz zur Jauche wird die Brühe immer durch Abkochen hergestellt. Um die Wirkstoffe besser auszunutzen, ist es empfehlenswert, die Pflanzen zu zerkleinern und gegebenenfalls vorher einzuweichen, was jedoch bei den jeweiligen Einzelrezepten angegeben wird. Je nach Pflanzenart und Verwendungszweck ist auch die Kochdauer verschieden, doch dürften 20-30 Minuten in den meisten Fällen ausreichen. Anschließend lässt man die Brühe abkühlen, wobei der Topf stets bedeckt sein soll. Danach wird abgesiebt, und die Brühe ist gebrauchsfertig. Die herausgenommenen Kräuterreste werden als Mulchmaterial verwendet.
     
    Der Tee
     
    Da verschiedene Inhaltsstoffe der Kräuter durch langes Kochen zerstört werden oder sich verflüchtigen, andererseits aber durch einen Kaltwasserauszug nicht optimal herausgelöst werden, ist die Zubereitung eines Tees für manche Kräuter eine gute Lösung. Hierbei werden die Kräuter zerkleinert und mit kochendem Wasser übergossen. Man lässt den Tee einige Zeit zugedeckt ziehen und abkühlen und siebt dann ab.
     
    Der Kaltwasserauszug
     
    Dieses Verfahren kommt dann infrage, wenn die Gefahr besteht, dass Wirkstoffe durch Hitzeeinwirkung zerstört werden. Die frischen oder getrockneten, zerkleinerten Kräuter werden einfach im kalten Wasser – nach Möglichkeit in Regenwasser – eingeweicht, und man lässt sie mindestens 24 Stunden bis maximal drei Tage stehen.
     

    Rainfarn wirkt gegen Ungeziefer, Rost und Mehltau. (© F. Hecker)
     
    Brühen sind nur eine begrenzte Zeit haltbar und für den ihnen eigenen Zweck verwendbar. Später gehen sie in Gärung über und sind dann noch zur Düngung zu verwenden.
     
Pflanzliche Mittel und ihre Wirkung
     
    Mittel
Konzentration
Wirkung
Ackerschachtelhalmbrühe
1,5 kgfrische Wedel bzw. 200 g Droge in 10 l Wasser 24 Std. einweichen, 1 Std. kochen, abkühlen lassen, durchseihen
1:5 bis 1:10 verdünnt
Vorbeugend gegen Pilzkrankheiten aller Art, z. B. Mehltau, Rost, Blattfleckenkrankheiten, Schorf,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher