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Bin isch Freak, oda was?!: Geschichten aus einer durchgeknallten Republik (German Edition)

Bin isch Freak, oda was?!: Geschichten aus einer durchgeknallten Republik (German Edition)

Titel: Bin isch Freak, oda was?!: Geschichten aus einer durchgeknallten Republik (German Edition)
Autoren: Philipp Möller
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Kindern vollzogen werden, obwohl diese weder religionsmündig noch fähig sind, diesem unwiderruflichen Einsatz zuzustimmen.
    Die gesellschaftlich weitgehend akzeptierten Verhaltensweisen dieser drei Beispiele aus den Bereichen Ernährung, Fortbewegung und Weltanschauung haben eines gemeinsam: Sie beeinflussen das Leben anderer in negativer Weise. Dagegen sind ein Sammelfreak, jemand, der die Bahnfahrzeiten aller Züge deutschlandweit auswendig lernt, ein Trekkie oder der Besucher eines Mittelalterfests vollkommen harmlos.
    Und nur für den Fall, dass Sie meine Position als elitär oder gar moralinsauer verstehen: Ich bin bekennender Hedonist, und als solcher halte ich die Freude, die Befriedigung von Bedürfnissen und das Erfüllen von Interessen für den Sinn des Lebens. Also bitte: Tun Sie, was Sie wollen. Haben Sie Spaß – so viel wie möglich! –, aber wenn dieser Spaß zulasten anderer geht, dann wird aus Lebensfreude reine Rücksichtslosigkeit. Mein Wunsch, für die Giordano-Bruno-Stiftung zu arbeiten, von dem Sie in diesem Buch gelesen haben, hat nicht allein damit zu tun, dass ich die Privilegien der Kirchen für unangemessen halte. Er hat viel mehr mit der Überzeugung zu tun, dass es nicht nur möglich, sondern auch nötig ist, die Lebensverhältnisse auf diesem Planeten zu verbessern.
    Diese letzten Überlegungen führen mich zurück zu meinen Schülern, die in unserer Gesellschaft aufwachsen und in ihr sozialisiert werden – einer Gesellschaft, in der harmlose Freaks teilweise belächelt werden, aber das Verhalten derer weitgehend akzeptiert wird, die die Interessen anderer Lebewesen systematisch verletzen. Meines Erachtens versperrt dieser falsche Fokus den Blick auf die eigentlichen Herausforderungen unserer Zeit – und dazu gehört die sofortige Rettung unseres Bildungswesens. Angesichts dieses gravierenden Systemfehlers wundert es mich kaum noch, dass unsere Kinder (vor allem die Kinder sozial benachteiligter Menschen) eine mangelhafte Schulbildung erhalten. Damit haben vor allem meine ehemaligen Schüler gute Chancen darauf, später einmal zur ersten Kategorie der Freaks zu zählen: der belächelten, verspotteten und ausgegrenzten. Mit hoher Wahrscheinlichkeit werden sie damit eher unglücklich sein, und mit derselben Wahrscheinlichkeit werden sie der Gesellschaft, also uns allen, genau dieses Gefühl zurückgeben.
    Bevor wir also jemanden abwertend als Freak bezeichnen, weil er nicht der Norm entspricht, wäre die Frage angebrachter, ob mit dieser Norm etwas nicht stimmt. Und vielleicht ist es auch angebracht, sich selbst auf der Freakampel zu verorten und sich ganz ehrlich zu fragen:
    »Bin ich ein Freak, und wenn ja, was für einer?!«



DANKE
    B evor ich den Personen meinen Dank ausspreche, die mich bei der Arbeit an diesem Buch unterstützt haben, möchte ich mich zuerst an jene wenden, die den Erfolg von Isch geh Schulhof ermöglicht haben. Also, liebe Leserinnen und Leser: Ein ganz großes Dankeschön mit (Soja-)Sahnehaube und (Rohr-)Zucker obendrauf – nicht in meinen allerkühnsten Träumen habe ich mit einem derartigen Interesse an meinen Erfahrungen als Lehrer gerechnet!
    Was ich schon im letzten Dankwort geschrieben habe, gilt nun auch für diese Zeilen: Ein Kopf denkt nie allein, und so ist auch dieses Manuskript durchaus nicht nur durch das Zusammenspiel des blumenkohlartigen Organs in meinem Kopf und meiner zehn Finger entstanden.
    Ein ganz aufrichtiger Dank für die großartige Unterstützung und das Vertrauen in meine Arbeit geht an die Mitarbeiter des Bastei Lübbe Verlags: insbesondere natürlich an meine Lektorin Mareike Neukam, deren Arbeit von unschätzbarem Wert ist, an Lisa Bitzer, die meine Texte stets mit einem jungen Auge gelesen und mit dem anderen kritisch durchleuchtet hat, aber auch an die Geschäftsführung, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus dem Marketing und dem Vertrieb und – last, but not least – an die Vertreterinnen und Vertreter.
    Einer Person gilt ein ganz besonderer Dank: Ann-Kathrin Schwarz. Sie ist nicht nur Großmeisterin des Euphemismus, bekennender Taubenfreak und Initialzünderin für meine Arbeit als Autor, sondern bis heute meine zuverlässige kreative Beraterin, Gesprächspartnerin für schier endlose Telefonate – doch in erster Linie eine verdammt gute Freundin!
    Meiner liebevollen, wunderbaren und vor allem nervenstarken Frau verdanke ich vieles, vor allem aber danke ich ihr dafür, dass sie mir – speziell in den letzten Wochen
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