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Billy Elliot - I will dance

Billy Elliot - I will dance

Titel: Billy Elliot - I will dance
Autoren: Melvin Burgess
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du gehst jetzt da hinaus und findest dein Leben und all das. Und du wirst mich und… das hier vergessen.«
    »Werde ich nicht.«
    »Doch, wirst du wohl. Viel Glück, Billy.«
    Sie warf mir ein müdes Lächeln zu, drehte sich um und ging zu den Mädchen zurück. »Okay, Mr Braithwaite.
    Köpfe hoch, Pobacken zusammen.«
    Und das war’s.
    Ich war enttäuscht. Ich hatte gedacht, ich hätte ihr mehr bedeutet, nachdem sie mir so lange umsonst Unterricht gegeben hatte. Vielleicht hatte ich das. Ich weiß nicht. Bei der Miss konnte man das nie sagen.
    Wie auch immer, mein Bus wartete. Ich drehte mich um und rannte nach Hause.
     
     
    »War sie da?«, fragte Tony. »Ja.«
    »Gut. Also los!«, sagte mein Dad. Er nahm eine meiner Taschen, Tony griff sich die andere. Nan saß am Tisch und beobachtete mich aus den Augenwinkeln. Ich weiß nicht, wie viel sie mitbekommen hatte. Das konnte man bei ihr auch nie genau sagen. Ich ging zu ihr und umarmte sie, und ich merkte, dass sie Bescheid wusste, denn sie drückte mich ganz fest an sich und wollte mich nicht loslassen.
    »Wir verpassen den Bus«, sagte mein Dad. Aber sie hielt mich weiter fest. Als sie mich endlich gehen ließ, schob sie mir was in die Hand. Eine Fünfpfundnote. »Nan! Das ist deine Pension.«
    »Das ist ihre Pension«, schimpfte Tony. »Lass sie«, sagte mein Dad. »Damit kann sie machen, was sie will.«
    Ich küsste sie, dann drückte sie mich noch einmal und wollte nicht loslassen.
    »Wir verpassen den Bus!«
    »Ach was!«, schimpfte sie. Aber sie ließ mich los und schob mich aus der Tür.
    Es hatte jede Menge Abschiede gegeben. In der Schule. Darauf hätte ich verzichten können. Sie hatten extra eine Versammlung einberufen, um mich zu verabschieden, mit einer großen Rede vom Schulleiter und so. »Ich bin sicher, dass ihr alle Billy Elliot alles Gute wünscht… wie stolz wir sind, dass diese Schule helfen konnte       « Blah, blah, blah. Was für eine Hilfe? Von denen hatte mir niemand geholfen, zum Tanzen zu kommen. Ich meine, war schon in Ordnung, niemand hat auf mir rumgehackt oder so, aber es waren meine Familie und Mrs Wilkinson und die Nachbarn, die das für mich getan hatten, nicht die Schule. Ich kann mich nicht erinnern, dass es da eine Tombola gegeben hätte.
    Und dann die Nachbarn und meine Freunde und Michael. Und meine Mam. Ich ging ein paarmal zum Friedhof. Ich bin mit Dad hingegangen, mit Blumen. Wir haben das Grab ein bisschen sauber gemacht und so. »Sie wäre so stolz auf dich, mein Sohn!«, sagte Dad. Ich nickte. Ich dachte an das eine Mal, als ich sie in der Küche gesehen hatte.
    »Soll ich dir mal was sagen«, sagte er. »Weißt du, warum ich meine Meinung geändert habe? Sie war es, die mich überzeugt hat.«
    Ich guckte ihn an und dachte, kann das sein? Hat er sie auch gesehen?
    »Ich wusste, sie hätte gewollt, dass du das tust.«
    »Ja. Stimmt.«
    »Also, weißt du, der Brief, den sie dir geschrieben hat… sie passt immer noch auf dich auf. Und sie wird auch in London auf dich aufpassen und alles.«
    »Stimmt«, sagte ich. Und vielleicht stimmte es ja. Vielleicht war sie ja immer da. Vielleicht hatte sie, als ich sie gesehen habe, mich nur daran erinnern wollen, dass sie wirklich da ist, ob ich sie nun sehe oder nicht. »Also, Dad.«
    »Was?«
    »Ich geh wirklich weg, Dad, stimmt’s?«
    »Du gehst ganz, ganz wirklich weg.«
    »Ich habe Angst.«
    »Das ist schon in Ordnung mein Sohn. Wir alle haben andauernd Angst. Mach dir nichts draus.«
    »Wenn es mir nicht gefällt, kann ich doch immer zurückkommen, oder?«
    »Spinnst du? Wir haben dein Zimmer schon vermietet.«
    »Was?«
    Aber als ich ihn anguckte, wusste ich, dass er nur Spaß gemacht hatte. Ich boxte ihm in die Rippen, und wir rollten auf dem Rasen um das Grab herum und versuchten, uns gegenseitig unterzukriegen. Das war toll. Und jetzt war es also so weit. In einem kleinen Konvoi zogen wir die Straße lang. Dad vorne, dann ich, dann Tony. Er sagte, er müsste hinter mir bleiben, damit er mich aufhalten könnte, falls ich weglaufen wollte. Wir waren gerade am Ende der Straße, als ich jemanden rufen hörte…
    »Oho! Der tanzende Junge!« Michael. Ich hatte mich schon von ihm verabschiedet, aber er sagte mir, er würde gucken, wenn ich losgehe. Er stand auf dem Dach von einem Klohäuschen. Ich rannte zurück zu ihm.
    »Wir verpassen den Bus!«, rief mein Dad.
    »Jetzt hör doch endlich mal auf, du Waschweib!«, schimpfte Tony.
    Ich rannte zum Klohäuschen, Michael
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