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Bille und Zottel 15 - Pferde im Schnee

Bille und Zottel 15 - Pferde im Schnee

Titel: Bille und Zottel 15 - Pferde im Schnee
Autoren: Tina Caspari
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gleich fünf.
    „Es steht in allen Zeitungen“, berichtete Sandra eifrig. „Schlafkrankheit! Eine neue Art von Schlafkrankheit, die Leute sind todmüde, haben Kopf- und Gliederschmerzen und können sich nicht mehr konzentrieren. Seit einigen Wochen geht der Bazillus auch in Deutschland um.“
    „Ach, was du nicht sagst!“ Ignaz der Schreckliche zog die Augenbrauen hoch und sah verblüfft von einem zum andern. Wie sie da in ihren Stühlen hingen, ein Bild des Jammers! Kaum konnten sie die Augen offenhalten! Vom versteckten Gähnen ganz zu schweigen!
    „Eine Zivilisationskrankheit“, murmelte er, „zweifellos. Eine typische Folge ungesunder Lebensweise, da brauche ich nicht lange zu überlegen. So was ist mit Naturheilkunde am besten in den Griff zu bekommen, das könnt ihr mir glauben. Da hilft nur eines: Zu den uralten, überlieferten Hausrezepten zurückkehren, das wirkt hundertprozentig!“
    „Wie meinen Sie das, Herr Albert?“ erkundigte sich Beppo, der nichts Gutes ahnte, vorsichtig.
    Den Gesichtsausdruck Ignaz’ des Schrecklichen konnte man nur als „pokerface“ bezeichnen. Scheinbar undurchdringlich, aber in den Augen lag ein Hauch von Triumph.
    „Ach, weißt du“, sagte er beiläufig, „das kann man schwer mit Worten beschreiben, es ist eine Mischung aus mehreren Dingen. Am besten probiert man es gleich in der Praxis aus. Lauft und zieht euch eure Stallklamotten an, ich meine, möglichst nicht gerade die Turnierstiefel. In zehn Minuten treffen wir uns vor dem Schulstall. Na los, macht schon!“
    Keiner sagte ein Wort. Erst zögernd, dann eilig verließen sie den Klassenraum. Verstohlene Blicke wanderten zum Fenster hinaus. Außendienst statt Unterricht? Bei dem Wetter? Das konnte doch wohl nicht sein!
    Nur mit geringer Verspätung trafen die letzten vor dem Pferdestall ein. Johnny der Indianer, der von allen geliebte Chefstallpfleger des Schulstalls, war von Ignaz dem Schrecklichen bereits über dessen Vorhaben informiert worden und konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen, als sich die Schar junger Reiter und Reiterinnen müde und frierend vor dem Stalltor einfand. Achmed, sein Gehilfe, brachte eben die ersten Pferde heraus, den Schwarzschimmel Bobby und den Rappen Luzifer, der Voltigierpferd war. Die Pferde waren aufgetrenst, aber nicht gesattelt. Der junge Türke verschwand und kam gleich darauf mit dem rassigen Braunen Janosch und der Fuchsstute Regula zurück.
    „Ich möchte Dukat noch dazunehmen. Bitte, hol du ihn. Ihr anderen kommt mit zum Dressurplatz. Und nehmt die Pferde mit.“
    Als Bille mit dem Hengst Dukat auf dem Platz erschien, hatten sich die anderen im Halbkreis um Ignaz den Schrecklichen aufgestellt. Beppo hielt Luzifer, Peter die Stute Regula, die sie Riggi nannten. Sven hatte Bobby am Zügel, und Helga hielt Janosch. Bille hielt mit dem Hengst ein wenig Abstand, um Auseinandersetzungen zu vermeiden, gerade so viel, daß sie hören konnte, was der Lehrer jetzt verkündete.
    „Also, Freunde, hört zu! Wir werden jetzt den gefährlichen Bazillus der Schlafkrankheit aus euren Körpern vertreiben, indem wir lernen, wie man ein Pferd zum Verkauf wirkungsvoll vorführt. Worauf kommt es dabei an? Bille?“
    „Daß man dem Pferd den Kopf freihält und es nicht behindert. Im Idealfall soll es sich so präsentieren, als ginge es am Zügel.“
    „Gut! Und wie erreichen wir das? Sven?“
    Sven dachte fieberhaft nach. Er hatte oft genug beobachtet, wie Pferde vorgeführt wurden, aber mit der Technik des Ganzen hatte er sich noch nie befaßt.
    „Na ja, vor allem muß man wohl sehr große Schritte machen.“
    „Unter anderem, ja. Kann sonst noch jemand was dazu sagen? Bettina?“
    „Das Pferd muß zum Betrachter hin offen stehen. Und man muß im Stand und in der Bewegung den Zügel so lang lassen, daß das Pferd wirklich frei steht.“
    „Ja, so ähnlich hat das auch Bille schon gesagt. Aber etwas Entscheidendes habt ihr vergessen. Kommt keiner drauf? Wir müssen im Gleichschritt mit dem Pferd laufen! Das ist wichtig. Alsdann, Freunde, probieren wir es mit der Praxis. Bille, fang du an. Führ uns den Hengst eine Runde im Schritt vor, dann stellst du ihn deinem Kaufinteressenten auf. Danach zeigst du ihn noch einmal im Schritt und schließlich im Trab. Jeweils zweimal die Bahn rauf und runter. Beppo schließt an, dann Peter, Helga und Sven. Die anderen schauen es sich genau an und üben Kritik.“
    Ignaz der Schreckliche ging zu Bille hinüber, um ihr die richtige Zügelhaltung zu
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