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Bille und Zottel 13 - Das Fest der Pferde

Bille und Zottel 13 - Das Fest der Pferde

Titel: Bille und Zottel 13 - Das Fest der Pferde
Autoren: Tina Caspari
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sich hinein, schaute kurz bei der Meldestelle vorbei, die so besetzt war wie ein Bus kurz nach Ladenschluß , warf einen Blick auf die ausgehängten Protokolle, wer bis jetzt gesiegt hatte oder placiert war und wer demnächst alles starten würde, dann ging sie zum Dressurviereck zurück. Von den Zuschauerbänken am Parcours klang der erste Applaus herüber. Über den Lautsprecher konnte sie verfolgen, wer gerade am Start war und ob sie jemandem besonders die Daumen drücken mußte.
    „Komme ich bald dran?“ fragte Sandra nervös.
    „Moment, ich muß mich erst mal orientieren, ich habe Daddy eben erst wieder abgelöst. Welche Nummer hast du?“
    „Nummer 178.“
    „Da hast du noch Zeit. Noch fünf Reiter sind vor dir.“
    „Wie sind sie denn, die Richter? Streng?“
    „Diese Prüfung nimmt Frau Buschmann ab. Sie ist ziemlich streng. Aber du hast gute Chancen. Denk an die Ecken! Laß Belmondo nichts durchgehen, wenn er abkürzen will. Auch beim Abbiegen - bloß nicht zu früh! Laß dich nicht durch deine Nervosität verleiten, zu hetzen, hörst du?“
    „Gut, ich werde versuchen, dran zu denken.“
    Als nächstes wurde die Nummer 156 aufgerufen. Carl-Anton auf seinem Dukat . Der Hengst war der Aufgabe einer A-Dressur mühelos gewachsen, aber war es Carl-Anton auch? Dukat wurde von Achmed geführt, das bewies, daß sich Carl-Anton alles andere als sicher fühlte auf diesem Bündel Dynamit. Liebend gern hätte Bille den Hengst selber vorgestellt, sie hatte ja lange genug mit ihm gearbeitet, aber sie unterdrückte diesen Impuls und sprach Carl-Anton Mut zu.
    Zum Glück rechneten und diskutierten die drei Richter hinten am Richtertisch noch lange über die vorige Reiterin, bis sie die Wertnote - vier Komma neun - durchgaben. So hatte der Junge Zeit, sich im Dressurviereck noch einmal auf die Aufgabe zu konzentrieren, schwierige Passagen in Erinnerung zu rufen und mit seinem Pferd zu einer Übereinstimmung zu kommen. Dukat war bildschön; seine Bewegungen strahlten so viel Harmonie und Kraft aus, daß es jetzt nur darauf ankam, daß Carl-Anton ihn nicht mit seiner Nervosität ansteckte. Aber es ging alles glatt. Von ein paar kleinen
    Patzern abgesehen, kamen die beiden gut über die Runden. Carl-An ton strahlte, als er das Dressurviereck verließ, und Bille klopfte Dukat anerkennend auf den Hals.
    Die Richter einigten sich schnell.
    „ Wertnote fünf Komma zwei, darauf kannst du wirklich stolz sein!“ sagte Bille. „Ich hoffe, es macht dir Mut, in Zukunft noch intensiver und ohne Angst mit Dukat zu arbeiten.“
    Carl-Anton nickte eifrig. Insgeheim litt er seit langem darunter, daß er im Internat keine Freunde fand und viele ihn heimlich verachteten. Es war schwierig, wenn man zu Hause an die Rolle des verwöhnten Einzelkindes gewöhnt war, sich in dieser Umgebung zurechtzufinden; aber jetzt faßte er den festen Entschluß, sich darum zu bemühen.
    Die Stunden flogen dahin. Bille hatte das Gefühl, ihre Füße wüchsen durch die Schuhe hindurch, als die letzte Siegerehrung dieses Tages vorüber war, und es schien ihr wesentlich leichter zu sein, den ganzen Tag im Sattel zu sitzen, als zwischen Dressurviereck und Abreiteplatz hin und her zu rennen, um die Reiter zum Start zu rufen.
    Am nächsten Tag, der Himmel war leicht bewölkt und ein kräftiger Wind wehte - obwohl der Wetterbericht trockenes Wetter versprochen hatte -, waren die Wettbewerbe der höheren Kategorien an der Reihe.
    Nun strömten auch die Zuschauer aus der Umgebung herbei. Florian und Nico hatten die Eintrittskasse übernommen und sorgten dafür, daß niemand sich hineinmogelte, denn die Unkosten des Unternehmens waren beträchtlich.
    Bille versah weiter ihren Dienst am Dressurviereck, wo an diesem Tag auch Schaureiten, Pas de deux und Quadrille und anschließend der Voltigierwettbewerb stattfanden. So wurde sie zeitweilig selbst zum Zuschauer und konnte die Harmonie der Bewegungen der Pferde und die Reitkunst des Ehepaars Körber genießen.
    Ich weiß eigentlich gar nicht, warum ich mich so auf den Springsport spezialisiert habe, dachte sie. Ist eine solche Dressur nicht der Gipfel der Reitkunst? Absolute Übereinstimmung von Pferd und Reiter in einer Darstellung von so atemberaubender Schönheit und Harmonie? Und sie nahm sich vor, in Zukunft mehr für die Ausbildung ihrer Fähigkeiten in der Dressur zu tun.
    Der Voltigierwettbewerb wurde von einer Vorführung der kleinen Mini auf Luzifer eingeleitet. Das „Zirkuskind“ war so perfekt, daß
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