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Bille und Zottel 13 - Das Fest der Pferde

Bille und Zottel 13 - Das Fest der Pferde

Titel: Bille und Zottel 13 - Das Fest der Pferde
Autoren: Tina Caspari
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Indianer um den Hals.
    „Seit einer Woche, stell dir vor! Ich kann’s selber noch gar nicht glauben! Mann, bin ich froh, wieder hier zu sein! Wie geht’s denn so? Sind alle gesund? Gut erholt? Wie viele erste Plätze hast du gemacht in der Zwischenzeit, Bille? Und Simon?“
    Während sie sprachen, begannen Sandra, ihre Cousine Annette und Sandras Vater ihre beiden Pferde auszuladen. Johnny kam ihnen zu Hilfe.
    „Komm!“ sagte Bille zu Beppo. „Das Wundertier muß ich sofort sehen, wir wollen es gleich ausladen.“
    „Laß nur, ich mach das schon.“ Beppo stolzierte in betont männlicher Überlegenheit zur Rückseite des Transporters, wo sein Vater eben die Klappe heruntergelassen hatte und die Stange entfernte. „Du kannst dich da hinstellen und sie bewundern!“
    „Aha, eine Stute!“
    „Ich beschäftige mich nur mit weiblichen Personen“, lachte Beppo.
    Er führte seine Stute rückwärts. Sie sträubte sich, so daß sein italienisches Temperament mit ihm durchging und er sie kräftig anfeuerte. Vielleicht wollte er auch nur vor Bille ein wenig angeben, jedenfalls sprang die Stute rückwärts, stieg und keilte, riß sich los und raste davon. Sie galoppierte über die Wiese und hielt erst auf dem Hügel an, auf dem zehn Tage zuvor Maestro gestorben war. Da stand sie - wie ein Denkmal. Die Nüstern gebläht, die Ohren gespitzt, der Wind spielte in ihrer langen Mähne.
    „Mann, ist die schön! Wie ein Wildpferd...“
    „Polen-Araber. Sahida heißt sie. Eigentlich wollte ich keinen Braunschimmel, aber sie ist so schön...“, sagte Beppo leise.
    Bille und Beppo standen staunend und rührten sich nicht vom Fleck. Die Stute blickte zu ihnen herüber, als warte sie auf etwas, schließlich begann sie zu grasen.
    Sie hatten gar nicht bemerkt, daß der Indianer sich auf den Weg gemacht hatte. Plötzlich tauchte er vor der Stute auf und sprach sie an. Die Stute hob den Kopf und wieherte leise, es klang wie eine Begrüßung. Johnny antwortete, er schien ihr eine längere Geschichte zu erzählen. Nach einer Weile trat die Stute auf ihn zu und drückte ihren Kopf an seine Brust. Der Indianer umarmte und kraulte sie zärtlich, dann forderte er sie auf, ihm zu folgen. Die Stute schnaufte und senkte den Kopf, ärgerlich rieb sie ihre Nase an den dicken Filzgamaschen, die man ihr für den Transport angelegt hatte. Johnny lachte. Er bückte sich, entfernte die Gamaschen und forderte die Stute ein zweites Mal auf, ihm zu folgen. Ohne daß er sie am Halfter faßte, schritt sie neben ihm her, überquerte den Platz und betrat den Stall.
    „Wetten, daß sie Maestros Box bekommt?“ murmelte Bille und rannte zum Stall hinüber.
    Sahida bekam Maestros Box.
    Noch am Abend traf sich alles in der Aula, um die Arbeit, die bis zum Turnier getan werden mußte, auf die einzelnen Klassen und Gruppen zu verteilen.
    Zunächst gab es eine Begrüßungsansprache des Direktors Herrn Hütter, in der er sich besonders an die Neuen wandte, sie den anderen vorstellte und ihnen in Stichworten etwas über Groß- Willmsdorf und das Leben im Reiterinternat erzählte. Auch den Abschied einer Lehrerin gab er bekannt. Frau Weber, Pferden nicht unbedingt zugetan, hatte sich nach einer anderen Stelle umgesehen. Eine Ersatzkraft mußte erst gefunden werden.
    Der Direktor beendete seine Ansprache mit einer kleinen Sensation, die mit stürmischem Applaus bedacht wurde.
    „Wir sind ein Reiterinternat, junge Freunde“, sagte er, „und als solches haben wir das Recht, an unsere Unterrichtsgestaltung andere Maßstäbe anzulegen als eine normale Schule. Deshalb haben wir Lehrer uns - angesichts des kommenden Turniers - entschlossen, die nächsten vierzehn Tage, bis zum Beginn dieses großen Ereignisses, den Schulunterricht zugunsten des Trainings und der Vorbereitungen ausfallen zu lassen. Selbstverständlich…“
    Hier wurde er durch begeistertes Trampeln und Händeklatschen für eine Weile am Weitersprechen gehindert.
    „...selbstverständlich muß das Versäumte später durch intensivere Arbeit nachgeholt werden. Und glaubt nicht, daß dies so eine Art Ferien würden! Ihr macht euch keinen Begriff davon, was es alles zu tun gibt - von eurem reiterlichen Training mal abgesehen. Es werden zwei ganz harte Wochen für euch, verlaßt euch drauf!“
    Direktor Hütter hatte nicht übertrieben. Es wurden zwei harte Wochen, in denen sie abwechselnd auf dem Pferd saßen und bastelten, bauten, malten, gruben und harkten, Eintrittskarten und Programme tippten und
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