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Bille und Zottel 09 - Im Sattel durch den Sommer

Bille und Zottel 09 - Im Sattel durch den Sommer

Titel: Bille und Zottel 09 - Im Sattel durch den Sommer
Autoren: Tina Caspari
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um den Einkauf und die Buchhaltung kümmerte, hatte alle Hände voll zu tun. Billes Schwager Thorsten war vor wenigen Minuten aus seiner Werkstatt herübergekommen und hatte sich — offensichtlich in großer Eile — einen weißen Kittel übergeworfen. Der Kittel hatte oben ein Knopfloch und unten einen Knopf zuviel . Thorsten bemühte sich am Gemüsestand mit dem Abwiegen von Tomaten und frischem Obst.
    Bille winkte ihrer Mutter über den Ladentisch zu.
    „Ich lade schnell ab und fahre gleich noch mal raus, um den Rest zu holen!“
    „Ist gut. Ein Pfund gemischtes Hackfleisch — darf es noch etwas sein?“ Mutsch war mit ihren Gedanken bereits wieder bei der Kundschaft. Ihr Gesicht war gerötet; unter dem hellblauen Tuch, daß sie sich um die Haare geschlungen hatte, kringelten einzelne Locken heraus und umrahmten die Stirn. Sie sieht unheimlich hübsch und jung aus, wenn sie so auf Hochtouren ist, dachte Bille. Am liebsten würde ich es ihr sagen, aber das geht wohl nicht, wegen der Kundschaft.
    Draußen waren Zottel und Moischele bereits dabei, den Wagen über den Bürgersteig bis zu den Obst- und Gemüseauslagen zu zerren, um sich ein zweites Frühstück zu genehmigen. Bille kam gerade noch rechtzeitig, um das Schlimmste zu verhüten. Sie nahm die beiden Helden am Zügel und führte sie um das Gebäude herum zum Hinterhof, wo sich eine Laderampe befand, von der seitlich eine Schräge zum Hof hinunterführte.
    „So, hier bleibt ihr stehen, und wehe, ihr rührt euch vom Fleck! Wir haben keine Zeit zu verlieren!“
    So schnell es ging, hob sie Kartons und Holzkisten vom Wagen und stapelte sie an der Laderampe auf. Dann rannte sie noch einmal in den Verkaufsraum hinüber und wandte sich an Thorsten.
    „Da ist Tiefkühlware dabei! Ich habe alles auf der Rampe abgestellt. Kümmere dich bitte darum, daß das Zeug in die Truhe kommt. Aber vergiß es nicht!“
    „Nein, nein!“ Thorsten jonglierte mit ein paar Äpfeln, die er abwechselnd in die Waagschale legte, um genau ein Pfund davon abzuwiegen.
    „Ich hole die anderen Sachen aus dem Graben, dann komme ich dir zu Hilfe!“ tröstete Bille ihn. „Bis gleich.“
    Die zweite Hälfte der Ladung bestand hauptsächlich aus
    Waschmittelkartons und Behältern, in denen sich Fertigsuppen und Soßen, Haferflocken und Mehl, Corn-flakes und Babynahrung befanden. Einiges war aufgeplatzt und über die Straße verstreut, doch das meiste hatte den Sturz heil überstanden. Döbrich und Wachtmeister Bode halfen Bille, den Rest der Waren auf dem Wagen zu verstauen, dann ging es im Galopp zurück zum Sparmarkt.
    Thorsten hatte gerade begonnen, die Behälter mit Tiefkühlware in den Lagerraum zu schaffen und ihren Inhalt in die großen Truhen zu verteilen. Bille schirrte die Ponys ab und band sie auf dem Hof an; so konnte sie sicher sein, daß sie sich nicht plötzlich mit dem Wagen selbständig machten, während sie Kartons und Kisten nach drinnen trug.
    Im Laden war es jetzt ruhiger, nur wenige Kunden kauften um die Mittagszeit ein, die Kassiererin konnte ihren Platz zwischendurch verlassen, um am Gemüsestand zu bedienen. Mutsch schaute kurz in den Lagerraum.
    „Fein, Kinder! Ich bin euch so dankbar, daß ihr mir helft! Findet ihr euch zurecht? Die Wasch- und Putzmittel kommen ganz oben in die Regale, dort drüben steht die Leiter. Die Konserven da hinten hin. Wenn du hier fertig bist, Bille, könntest du mir aus dem Getränkekeller ein paar Sachen holen und die Regale im Laden auffüllen? Es fehlen Cola-Dosen und Fruchtsäfte. Auch die Kühlbox für Milch und Joghurt muß nachgefüllt werden.“
    „Mach ich, Mutsch.“
    „Lad alles auf die große Karre hier, du mußt beide Flügel der Tür zum Laden öffnen und an den Seiten einhaken, sonst kriegst du den Wagen nicht durch.“
    „Okay, weiß schon Bescheid.“
    „Sollen die Salat- und Obstkisten gleich in den Laden rüber?“ erkundigte sich Thorsten.
    „Die kommen in den Kühlraum. Stell sie da an der Seite auf,
    ich muß sie mir nachher erst ansehen, ob alles in Ordnung ist. Wenn was ist — ich bin vorn im Laden.“
    „Schon gut, mach dir keine Sorgen!“
    Thorsten schulterte einen Stapel Kartons und begann die Leiter hinaufzusteigen.
    „Du bist ganz schön mutig“, meinte Bille. „Ist das nicht ein bißchen gefährlich?“
    „Unsinn! Wofür hältst du mich? Schließlich hast du es mit einem Sportmann zu tun!“
    „Sportsmann? Ich wußte gar nicht, daß du in der Richtung auch aktiv bist. Welches sind denn deine
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