Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
BIGHEAD - Ein brutaler, obzöner Thriller (German Edition)

BIGHEAD - Ein brutaler, obzöner Thriller (German Edition)

Titel: BIGHEAD - Ein brutaler, obzöner Thriller (German Edition)
Autoren: Edward Lee
Vom Netzwerk:
süße kleine Brünette mit langen, schlanken Beinen und abgeschnittenen Jeans und ’n Paar richtig leckeren Möpsen, die sich unter ihrem Top spannten. Und sie stand da direkt an der Tick Neck Road und lächelte wie nur was und hielt ihren Daumen raus.
    »Scheiße, Mann«, sagte Balls. »Halt diese Schrottkarre an, Dicky. Wir werden der Puppe ’n Ritt spendieren.«
    (IV)
    Jerrica wusste nicht so recht, was sie von ihrer Mitfahrerin halten sollte. Charity war sehr nett, eine sehr hübsche Frau, und sie schien sehr introspektiv und intelligent zu sein. Aber ...
    Hmm, dachte Jerrica hinter dem Lenkrad des Miata.
    Es war etwas fast schon Geheimnisvolles an ihr, das sich ängstlich hinter der Fassade der Schüchternheit und Introvertiertheit verbarg. Sie ist 30, aber sie ist nicht verheiratet, hat nicht einmal einen Freund. Das konnte Jerrica Perry natürlich kaum begreifen. War sie lesbisch? War sie katholisch oder irgendwas?
    »Also was genau machst du beruflich?«, fragte Jerrica. Sie fuhren jetzt schon lange auf der Interstate 199, die Ausfahrt zur Route 23 dürfte noch ungefähr 20 Meilen entfernt sein. »Du arbeitest an der University of Maryland?«
    »Nur als Verwaltungsangestellte«, gestand Charity, während ihre braunen Locken im Wind tanzten. »Aber ich belege auch Vorlesungen.«
    »Wo bist du zur High School gegangen? Ich war in Seaton.«
    »Ich war auf keiner High School. Ich musste mir einen Job suchen, als ich das Waisenhaus verließ.«
    Waisenhaus. Mist, Jerrica, du weißt wirklich, wie man die falschen Fragen stellt . Aber immerhin hatte sie das sprichwörtliche Eis gebrochen. »Ich schätze, das war ziemlich hart, oder?«
    »Ich hatte mehr Glück als die meisten«, gab Charity zu. »Aber so, wie das System funktioniert – na ja, es ist fast unmöglich, unter diesen Umständen einen High-School-Abschluss zu schaffen. Es ist eine andere Welt. Und wenn du 18 wirst, geben sie dir einen Tritt, drücken dir 100 Dollar in die Hand und wünschen dir viel Glück. Ich habe in drei lausigen Jobs gearbeitet, um über die Runden zu kommen, schaffte gerade eben meine Collegezulassung. Aber die meisten dieser Mädchen kommen nicht so gut davon, sie landen auf der Straße, wissen nicht, wohin, und eh sie sich’s versehen, enden sie im Stall eines Zuhälters und hängen an der Nadel. Ich hatte wirklich Glück.«
    Jerrica wollte etwas Passendes sagen, aber alles, was ihr einfiel, waren Statistiken aus ihrer eigenen Zeitung. »Stimmt, ich habe gelesen, dass es in diesem Land 800.000 Waisen gibt, aber nur ein Drittel von ihnen schafft einen Schulabschluss und findet einen Job. Der Rest verschwindet entweder oder landet auf der Straße.«
    »Genau, und das ist das Traurige daran. Meine Tante hat mich aufgezogen, aber der Staat hat ihr die Vormundschaft genommen, weil sie nicht genug Geld verdiente. Trotzdem wäre es besser für mich gewesen, wenn ich bei ihr geblieben wäre, da bin ich mir sicher.«
    »Wahrscheinlich vermisst du deine Tante sehr, wo du sie so lange nicht gesehen hast.«
    »Ja, doch, eigentlich schon. Es ist 20 Jahre her und nach so einer langen Zeit erinnert man sich nur noch vage an einen Menschen. Ich meine ... ich erinnere mich noch an sie – ob du es glaubst oder nicht, ich erinnere mich noch an sehr viel von zu Hause –, aber es ist so weit weg, dass es mir kaum real erscheint. Deshalb bin ich ein bisschen nervös. Ich habe keine Ahnung, wie es sein wird, wenn ich sie wiedersehe, und wenn ich Luntville wiedersehe.«
    »Na, du hast jedes Recht, nervös zu sein«, sagte Jerrica, aber sie konnte sich vorstellen, wie unaufrichtig das klingen musste. Was wusste sie schon von der wirklichen Welt? In Potomac von millionenschweren Eltern aufgezogen, das ganze Leben auf Privatschulen verbracht, ein brandneuer Z28 zum 16. Geburtstag. Ich weiß einen Scheißdreck, gestand sie sich ein.
    »Also, wie war das jetzt mit diesem Darren?«, fragte Charity als Nächstes.
    Wow . Jetzt war Jerrica an der Reihe. Doch komischerweise und vor allem nach Charitys eigener Beichte fühlte sie sich überraschend offen. »Ein heißer Typ, 30, guter Job – er arbeitet für eine Biotechnologiefirma in Bethesda. Ein guter Fang, keine Frage. Und er war Dynamit im Bett.«
    Charity errötete leicht und beeilte sich, fortzufahren. »Aber hast du nicht gesagt, dass du die Verlobung beendet hast?«
    Jerricas Gedanken rasten, als sie es zu formulieren versuchte. »Ich weiß nicht, es ist schwer zu sagen. Ich ... ich habe ihn
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher