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Big U

Big U

Titel: Big U
Autoren: Neal Stephenson
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Mund, aber als ich vor ihm stand, zog er sie hinein und sah mich mit einem Blick an, der mich erstarren ließ.
    »Hütet euch vor dem Dämon der Welle«, sagte er kalt. Einen Augenblick hatte ich solche Angst, daß ich nicht atmen konnte. Dann wurde der Bann gebrochen, als er ein Glas Bier von der Ethereal-Tastatur nahm und austrank. »Ich war nie tot«, sagte er defensiv.
    »Sie sind eigentlich Pertinax, nicht wahr?« fragte ich.
    »Ich war stets impertinenter, als Sie dachten«, sagte er und spielte kichernd ein paar Akkorde, bei denen mir fast die Schädeldecke weggeflogen wäre.
    »Wer war der tote Mann in Ihrem Zimmer?«
    Er verdrehte nachdenklich die Augen. »Bill Benson, Jahrgang neunzehnhundertneunundzwanzig. Meldete sich zweiundvierzig zur Marine, war im Pazifikkrieg Ladeschütze, wurde mit dem Bronze Star und dem Purple Heart ausgezeichnet, quittierte achtundvierzig den Dienst, wurde von uns als Wachmann eingestellt. Der arme Kerl hatte im Fahrstuhl einen Herzschlag, so sehr sorgte er sich um mich!«
    »Wie kam er in das Zimmer?«
    »Ich habe ihn dorthin geschleift! Sonst machen sie den Deckel der kleinen Kiefernholzkiste nicht zu und deine Vettern zweiten Grades kommen in Plastikklamotten und legen tote Blumen auf dich, eine sehr schlechte Art abzutreten!«
    »Verstehe. Ah, Sie sind ein ziemlich guter Organist.«
    »Ja. Aber ein schrecklicher Administrator!« Pertinax trat mit dem Fuß auf das unterste Pedal und ließ ein Brummen erklingen, das so tief war, daß man es nicht hören konnte. »Aber wehe!« kreischte er, »hier erklingt ein ominöser Unterton der Warnung!« Er ließ das Pedal los und drehte sich zu Ephraim und mir um. »Ich werde jetzt die berühmte ›Toccata und Fuge in D-Moll‹ spielen. Dabei handelt es sich eindeutig um das Werk eines jungen und lebhaften Bach, der fast großtuerisch ist in seiner Bereitwilligkeit, Virtuosität zu beweisen, und Freude daran empfindet, wie das Instrument mächtige Themen von den Wänden der Kirche abprallen lassen kann … aber genug davon, meine Register sind gewählt.«
    Er sah mißtrauisch zur Decke. »Dies treibt die Fledermäuse heraus. Haltet daher eure Tennisschläger bereit! Ah. Das Hochzeitslied schwoll an von Tausenden und Abertausenden Geistern auf der fröhlichen Erde und dem Meer und stieg himmelwärts; für die Götter der Elemente ertönten donnernde Orgeln; erzeugten leckere Delikatessen. Dämonen der Wellen weckten ihre wäßrigen Echos! Dämonen der Wellen!« Damit warf er den Kopf zurück und stürzte sich in die Toccata. Wir standen wie gebannt von seiner Musik und seiner suchenden Zunge, bis die Fuge begann; dann zogen wir uns in die Sendekabine zurück.
    »Er spielt Registerkombinationen, die ich noch nie zuvor gehört habe«, sagte Ephraim. »Wie auch immer, ich sende das alles. Er ist super.«
    Unten in den Tunneln hatten wir das Radio immer leise laufen und bekamen so in den nächsten paar Tagen jede Menge von Pertinax zu hören.
    Schließlich schafften wir die großen Transformatoren von Heimlich Freedom Industries herunter, in Plastikplanen gewickelt und mit wasseranziehenden Chemikalien geschützt, damit sie trocken blieben, und mit Heizdecken eingemummt, damit die Elektronik warm blieb. Casimir brachte mehrere Mikrochips zum Vorschein, die er aus dem Lager gestohlen hatte, damit Fred Fine sie nicht benutzen konnte, und steckte sie in die vorgesehenen Schlitze. Wir verlegten Hunderte Meter dicker schwarzer Stromkabel in die Tunnel, um sie mit Strom zu versorgen. Wir probierten jeden Elektromagneten aus; zwei wiesen Fehlfunktionen auf und mußten zurückgeschickt und repariert werden. Wir setzten die Schienen unter Strom und jagten den Behälter Hunderte Male hin und her, wobei wir die Geradlinigkeit mit einem kleinen roten Laser prüften und jede Abweichung peinlich genau ausmerzten. Es dauerte zwei Tage, die Maschinenteile nach unten zu tragen, vier Tage, sie zu justieren, und einen Tag, sie zu testen, bis Casimir sicher war, daß alles beim ersten und einzigen Versuch klappen würde.
    Virgil arbeitete an der Ladung, einer hochexplosiven Zehn-Kilogramm-Bombe. Er entwarf die Ladung mit einem Programm, einem riesigen Programm, das normalerweise tagelang gelaufen wäre, nun aber nur Sekunden erforderte. Der geschwächte Wurm konnte ihn nur verhöhnen.
    AH, MÖCHTEST DU WAS IN DIE LUFT JAGEN?
    »Ich jage dich in die Luft.«
    ANDROHUNG KÖRPERLICHER GEWALT IST NUTZLOS GEGEN DEN WURM. Das war die Standardantwort auf alles, das sich
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