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Big Daddy

Big Daddy

Titel: Big Daddy
Autoren: Natalie Schauer
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könnte?“
    „Ich weiß es nicht. Es gibt so viele Orte, die wir gemeinsam besucht haben.“
    Sie schüttelte den Kopf.
    „Hatten sie vielleicht einen Lieblingsort?“
    „Wir waren viel in den Rocky Mountains unterwegs, doch ich könnte Ihnen nicht mal mehr den Weg dorthin zeigen.“
    „Können Sie sich an Namen erinnern? An irgendetwas?“
    Doch Monic a schüttelte den Kopf. Bob konnte es nicht fassen. Sie hatten in den letzten Tagen so viel herausgefunden und doch standen sie immer noch am Anfang. Bob vergrub sein Gesicht in den Händen. Es war vorbei. 

Angel war wieder allein in der Dunkelheit. Er hatte ihr nichts getan, nur mit ihr gesprochen. Was sollte sie davon halten? Was wollte er von ihr? Warum hat er sich ausgerechnet eine Polizistin ausgesucht? Sie fand keine Antworten auf ihre vielen Fragen, doch sie spürte eine gewisse Erleichterung. Vielleicht könnte sie ihn dazu bringen, sie nicht zu töten. Er hatte sie ausgewählt, wollte mit ihr leben. Sie musste Vertrauen zu ihm aufbauen, aber wie? Verzweifelt kroch sie in die hinterste Ecke des Bauwagens und legte sich die Decke über die nackten Schultern. Sie war zu aufgeregt, um zu frieren, doch sie wusste, dass die Nacht lange und kalt werden würde. Plötzlich hörte sie leise Schritte. Ihr Herz blieb beinahe stehen!  Würde er nun doch sein wahres Gesicht zeigen? Sie hielt den Atem an, als sie die Kette hörte, mit der die Tür verschlossen war. Angel machte die Augen zu und versuchte sich auf alles gefasst zu machen. Als sie die Augen wieder öffnete, stand Elisabeth vor ihr. Leise schloss sie die Tür wieder hinter sich. Angel atmete laut aus, ihr wurde kurz schwarz vor Augen, doch sie war erleichtert, bis sie das Messer in der Hand von Elisabeth sah. Geschockt starrte sie in die Augen des Mädchens, das ihr vor wenigen Tagen noch ans Herz gewachsen war. Angel wurde klar, dass sie sich getäuscht hatte. Elisabeth war auch mit dem Wahnsinn infiziert, sie war zum Abbild ihres Vaters geworden. Ihre kalten Augen sahen auf sie herab und plötzlich hatte Angel mehr Angst vor diesem hasserfüllten Mädchen als vor Big Daddy. Sie wusste aber auch, dass sie eine Chance hatte, denn Elisabeth war jung und beeinflussbar. Sie versuchte, mit ihr zu sprechen.
    „Warum bist du hier, Elisabeth?“
    Sie starrte das Mädchen lange an, bevor diese antwortete.
    „Warum willst du das Kind abtreiben? Warum bist du nur in diese verdammte Abtreibungsklinik gegangen? Du hast alles kaputt gemacht.“
    Elisabeth ließ die Hand mit dem Messer sinken, sie wirkte verzweifelt.
    „Wieso ist das so wichtig? Was habe ich kaputt gemacht?“
    Angel sprach leise, sie befürchtete, dass sie belauscht wurden.
    „Mein Vater wollte, dass du unsere Mutter wirst…, seine Frau.“
    Hatte sie gesagt, UNSERE Mutter? Angel war verwirrt. Elisabeth war ja wohl das einzige Kind, oder nicht?
    „Wieso wollte er mich?“
    „Weil du mutig bist.“
    „Hast du noch Geschwister, Elisabeth?“
    Mit diesen Worten war es um Elisabeth geschehen. Sie ließ das Messer zu Boden fallen und sank in sich zusammen. Angel fühlte sich unbehaglich und hilflos, doch sie umarmte das zitternde Mädchen.
    „Ja, ich habe noch eine Schwester, sie ist weggelaufen.“
    Ihre Stimme brach und sie weinte hemmungslos um ihre Schwester, die sie so sehr vermisste und doch konnte sie ihr nicht verzeihen.
    „Elisabeth, wo ist dein Vater im Moment?“
    „Er ist kurz weggefahren.“
    Das war die Chance für Angel, sie musste sie nutzen.
    „Wir müssen weg von hier“, sagte Angel voller Hoffnung.
    Doch wieder hatte sie sich getäuscht. Elisabeth Augen verengten sich und blickten sie hasserfüllt an. Angel wusste, dass sie einen Fehler gemacht hatte.
    „Nein, du wirst nirgendwohin gehen!“
    Angel lief ein Schauer über den Rücken. Die Stimme dieses Mädchens war voller Hass, der Angel veranlasste, anzugreifen. Sie rammte mit ihrem ganzen Körper gegen Elisabeth und diese war so überrascht, dass sie rückwärts aus dem Bauwagen fiel. Angel überlegte nicht lange und sprang ebenfalls hinaus. Sie landete direkt neben Elisabeth, die sie an den Knöcheln zu fassen bekam, doch Angel konnte sich losreißen. Barfuß und nackt lief sie den Waldweg entlang. Elisabeth tobte hinter ihr, doch sie war noch weit entfernt. Angel war sportlich und voller Angst, das trieb sie an. Sie lief minutenlang, einfach ohne zu denken. Sie hörte Elisabeth nicht mehr hinter sich. Plötzlich bekam sie ein beklemmendes Gefühl, sie wus ste nicht
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