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Big Daddy

Big Daddy

Titel: Big Daddy
Autoren: Natalie Schauer
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Besch eid geben. Er war überglücklich. Auf dem Weg zum Flughafen erzählte John alles, was er wusste, doch das war nicht wirklich viel. Wichtig war jetzt erst einmal, dass sie lebte und nicht ernsthaft verletzt war. Wie sie entkommen war, das würden sie von ihr persönlich erfahren.
     
    Vier Stunden später waren sie wieder vereint. Die drei Kollegen saßen in Johns Büro. Nachdem Angel ein paar Witze gerissen hatte, fing sie heftig an zu weinen. Beide Männer waren im ersten Moment geschockt, denn sie hatten Angel noch nie weinen sehen. Ihr Körper zuckte und sie versteckte ihr Gesicht hinter den Armen. Sie war in einem warmen Jogginganzug eingepackt. Bob kniete sich langsam vor sie hin und nahm ihre Hände in seine.
    „ Es ist schon gut , Angel, lass alles heraus. Du darfst ruhig weinen.“
    John drehte sich in Richtung Fenster. Er konnte die Tränen seiner geliebten Kollegin nicht ertragen. Leise wischte er sich seine eigenen, lautlosen Tränen vom Gesicht. Er durfte nicht schwach werden. Sie hatte so viel durchgestanden und saß nun wieder im Büro, um weiter nach Big Daddy zu suchen. Doch dieses Mal würde sie nur als Zeugin fungieren. Sie war aus dem Fall ausgeschlossen, das war abgemachte Sache. Sein Boss würde auch gar nichts Anderes zulassen.
    „Es tut mir so leid“, sagte Angel.
    „Das muss es nicht, wir haben einen Fehler gemacht und wir werden ihn wieder gut machen.“
    Angel nahm Bobs Hand, danach stand sie auf und ging zu John ans Fenster. Von hinten schmiegte sie sich an ihren Boss. Der war so überrascht, dass er einen kleinen Seufzer und seine Tränen nicht mehr zurückhalten konnte.
     
    „Wir waren tief im Wald. Die Stelle war mit einem Auto befahrbar. Ich bin aber quer durch den Wald gelaufen und würde die Straße im Leben nicht wieder finden.“
    „Wie viele Meilen bist du gelaufen?“
    „Das weiß ich nicht. Ich war stundenlang unterwegs. Es kann aber auch sein, dass ich im Kreis gelaufen bin.“
    „Wir haben eine Hundestaffel und ein Sondereinsatzkommando losgeschickt. Sie verfolgen deine Spur von der Stelle, an der du gefunden wurdest. Wenn er noch da ist, dann finden wir ihn.“
    Angel nickte. Sie war hundemüde und sie wusste, dass sie einige Stunden Schlaf brauchte, doch sie musste ständig an Elisabeth denken. Was würde nun mit ihr geschehen? Dann fiel es ihr auf einmal wieder ein. Die letzte Frage, die sie ihr gestellt hatte. Ob sie noch Geschwister hatte.
    „Ich glaube, Big Daddy hat noch mehr Kinder!"
    Angel war plötzlich wieder wach.
    „Woher weißt du das?“, fragte Bob und sah zu John hinüber, um seine Reaktion zu beobachten.
    „Ich habe Elisabeth gefragt und sie hat darauf ganz komisch reagiert.“
    „Ja, wir haben auch recherchiert - es gibt wohl noch einen Sohn, der bei Elisabeths  Mutter lebt. Er ist seit zwei Monaten spurlos verschwunden.“
    „Was? Das kann doch nicht sein! Elisabeth hat zu mir gesagt, ihre Schwester sei abgehauen. Sie hat nichts von einem Bruder erwähnt.“
    „Was, sie hat noch eine Schwester?“
    „ Ja, sie ist jünger und lebte mit ihr und Big Daddy zusammen. Sie ist weggelaufen. Auch vor ein paar Monaten.“
    „Wir haben Elisabeths Mutter gefunden. Sie war schwanger, als Big Daddy sie vertrieben hat. Er war wohl sehr verliebt in sie, deshalb hat er sie nicht getötet.“
    John erzählte ihr alles und Angel war schockiert.
    „Was ist aber mit dem Mädchen und wo ist sie?“, fragte nun Bob.
    „Vielleicht ist sie gar nicht weggelaufen, sondern er hat sie getötet.“
    „Ich weiß nicht. Er machte nicht den Eindruck auf mich, als würde er sein Kind töten.“
    „Angel, er ist ein Mörder, du kannst nicht wissen , was in ihm vorgeht!“
    Das stimmte natürlich , doch sie glaubte nicht daran, dass das Mädchen tot war.
    „Wir schauen , ob irgendwo ein Mädchen aufgetaucht ist. Vielleicht findet ja unser Spezialist etwas heraus. Er hat ja auch die Mutter gefunden.“
    Alle machten sich an die Arbeit und Angel versuchte ein wenig zu schlafen. Doch es gelang ihr nicht. Sie wälzte sich hin und her. Die Gedanken kreisten um Elisabeth und um ihr Kind , das sie im Leib trug.  
     

Nachdem Angel sich ausgeruht hatte, ging sie in Johns Büro. Er hatte Besuch von einer Frau.
    „An gel, das ist Monica, Elias‘ Mutter. Elias ist der Junge, der verschwunden ist, und sie ist auch die Mutter von Elisabeth.“
    Angel war überrascht und wütend. Am liebsten hätte sie dieser Frau eine Ohrfeige verpasst. Doch sie musste einen kühlen Kopf
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