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Big Bad City

Big Bad City

Titel: Big Bad City
Autoren: Ed McBain
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Abstammung während des Zweiten Weltkriegs heraufbeschwören zu können…
    Trotz der Ankunft zweier Sanitäter, die eine ganz ordentliche Imitation von Emergency Room hinbekamen, als sie den blutenden Bodybuilder auf eine Trage packten und über die Eisentreppe zu dem wartenden Krankenwagen schafften, obwohl der unablässig protestierte, er könne laufen, verdammt, er habe ja nichts an den Beinen …
    Trotz der Ankunft zweier weiterer Sanitäter, die in ihrem Bestreben, es wie im Fernsehen zu machen, nicht untalentierter waren als die ersten; mit routinierten Griffen hievten sie den untersetzten kleinen Messerstecher, dessen Unterarm und Schenkel bluteten, auf eine Trage, worauf der seine Wohltäter anbrüllte, der Mann, auf den er eingestochen habe, hätte ihm seine Frau gestohlen, ein Vorwurf, den einer der Sanitäter mit »Ganz ruhig, Amigo!« abtat, obwohl der Messerstecher kein Hispano war…
    Trotz der Ankunft zweier Detectives von der Abteilung für Innere Angelegenheiten, die wissen wollten, was hier oben passiert sei, verdammt noch mal, wie es dazu hatte kommen können, daß ein Mann in Polizeigewahrsam von einem anderen Mann in Polizeigewahrsam verletzt worden war, und wieso Schußwaffen gezogen und abgefeuert worden waren, und all so einen Scheiß, Fragen, die Parker und Carella - und sogar Brown, der damit eigentlich gar nichts zu tun gehabt und nur die neun Basketballer im Auge behalten hatte - beantworten mußten, bevor sie endlich Feierabend machen konnten…
    Trotz der Ankunft eines Handwerkers und seines Lehrlings von der - wie sie euphemistisch genannt wurde - Wartungs- und Reparaturabteilung der Polizei, die die altersschwache Klimaanlage des Gebäudes reparieren sollten, die natürlich gerade an einem Tag ausgefallen war, an dem die Temperatur auf dreiunddreißig Grad kletterte…
    Trotz eines Zustands, der einem zufälligen Besucher als ziemliches Chaos vorgekommen wäre, für die Detectives, die hier ein- und ausgingen, aber einfach nur das übliche Ambiente ihrer Arbeitsstelle war, ein paar Leichen mehr oder weniger…
    Trotz alledem herrschte eine gewisse Gelassenheit.
    Als Carella und Parker und Brown ihr Vorgehen hieb- und stichfest nach den Richtlinien der Dienstvorschrift gegenüber den beiden Schofeln belegten, die gern Punkte beim Bürgermeister gemacht hätten, indem sie einen weiteren Fall brutaler Polizeiwillkür aufdeckten…
    Als Carella und Brown gemeinsam ihren Bericht in dreifacher Ausfertigung über die neun Basketballer tippten, die bei getrennten Verhören noch immer ihre Unschuld beteuerten, obwohl einer von ihnen mit fast hundertprozentiger Sicherheit der Schütze war und Jabez Courtney kalt und tot auf einem rostfreien Stahltisch in der Leichenhalle des St. Mary Boniface lag…
    Als Parker weiterhin lautstark protestierte, zuerst vor den beiden Schofeln, dann vor den anderen Detectives, daß die verdammten Streifenpolizisten, die die Verhaftung vorgenommen hatten, den fetten kleinen Scheißkerl hätten durchsuchen müssen, bevor sie ihm Handschellen anlegten und ihn zum Verhör hierher brachten…
    Als Meyer und Kling von einem Pfandleiher zurückkamen, den sie wegen eines Einbrechers verhört hatten, dem sie den Spitznamen »Cookie Boy« gegeben hatten, imitierte die Wirklichkeit die Kunst einmal mehr, denn in jedem Kriminalroman oder -film und in jeder Folge einer Krimiserie im Fernsehen wird einem billigen Dieb entweder von den Zeitungsleuten oder den Cops ein solcher Spitzname verliehen; die Fiktion ahmte die Wirklichkeit nach, und dann nährte das Abbild die Realität, und so weiter…
    »Stellt einen Teller Schokokekse direkt hinter die Wohnungstür«, sagte Meyer zu Brown.
    »Ach?« erwiderte Brown unbeeindruckt.
    »Besser, als in die Schuhe des Opfers zu scheißen«, sagte Parker.
    »Was viele tun«, bestätigte Kling.
    »Ihr habt hier den ganzen Spaß verpaßt«, sagte Carella.
    »Ihr scheint ja noch immer Spaß zu haben«, sagte Meyer fröhlich.
    Als Telefone klingelten und Stimmen durcheinandersprachen und sich verflochten, wurde Carella sich der Sommergeräusche des Augusts bewußt, die durch die offenen Fenster mit den Fliegengittern in den Dienstraum drangen. Im Schein der Laternen der Nebenstraße fand ein Ballspiel statt. Auf der Grover Avenue hörte er das Klappern der Pferde, die Kutschen in den Park zogen. Dann das flüssige Rinnsal des Gelächters eines Mädchens. Er wußte nicht, wie lange es her war, daß er die Geschichte gelesen hatte, und auch
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