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Biest: Thriller (German Edition)

Biest: Thriller (German Edition)

Titel: Biest: Thriller (German Edition)
Autoren: Jenk Saborowski
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durchgesetzt hatte, Zugriff auf alle denkbaren Datenbanken in den EU-Staaten zu bekommen. Nur so hatten sie das Biest über die Steuererklärungen aus England überhaupt in Cannes festnageln können. Solveigh scrollte sich durch die Stockwerke, bis sie in etwa eine Ahnung davon hatte, wie der Grundriss aufgebaut war. Sie markierte einige Punkte auf dem Plan, damit Eddy wusste, was sie vorhatte.
    »Ich versuche, von hier bis zu dieser Tür zu kommen. Dann weiter in den ersten Stock. Der Heliport kann ja nur hinter dem Haus sein, bei der Hanglage die einzige Möglichkeit.« Ihr Atem ging schnell. Ihr Körper spürte die Gefahr, noch bevor Solveigh darüber nachdachte. »Ich werde versuchen, sie auf der Terrasse abzufangen.«
    Sie blickte zurück zur Straße. Jenes verdammte Bauchgefühl wollte einfach nicht verschwinden. Egal. Sie schraubte einen Schalldämpfer auf die Jericho und klemmte das Handy unter ihren BH.
    »Auf geht’s, Eddy. Und drück mir die Daumen, dass sie keine Hunde haben.«
    Sie hechtete über die Hecke und sprintete los. Die Jericho hielt sie mit ausgestreckten Armen von sich weg. Noch hundert Meter. Noch fünfzig Meter. Keine Schüsse. Vermutlich waren sie alle hinter dem Haus. Schwer atmend, presste sich Solveigh gegen die Tür. Ihr lief die Zeit davon. Im Kopf holte sie den Plan des Hauses zurück und traf dann eine Entscheidung. Sie atmete tief ein und arbeitete sich an der Häuserwand vor, statt Zeit im Inneren zu vertrödeln. Mehr Risiko. Aber schneller. An jedem Fenster duckte sie sich und achtete darauf, nicht zu sehr außer Atem zu geraten. Sie brauchte eine ruhige Hand. An der Ecke des Hauses drückte sie sich mit dem Rücken gegen die Wand und lauschte. Der Rotor war jetzt deutlicher zu hören, aber die Maschine stand offenbar weiter von der Villa weg, als sie vermutet hatte. Sie hörte Stimmen. Drei oder vier. Sie klangen hektisch, eine bellte Befehle auf Englisch. »Holt die Taschen!« Jetzt oder nie. Sie riskierte einen Blick um die Ecke. Ein Wachmann im dunklen Anzug starrte in ihre Richtung. Der Mann aus London trug eine Tasche zum Helikopter, ein Mann in einem weißen Leinenanzug stand mit dem Rücken zu ihr. Das Biest. Sie zog sich hinter die Ecke zurück, damit der Wachmann sie nicht doch noch entdeckte. Sie erwog ihre Optionen. Nein, besser wurden ihre Chancen nicht. Aber sie würde verdammt gut zielen müssen.
    »Eddy, wie lange noch für das SWAT-Team?«
    »Halbe Stunde mindestens.«
    Zu lang. Sie würde es alleine zu Ende bringen müssen. Sie atmete dreimal tief ein, um ihren Puls zu beruhigen. Eins. Zwei. Drei. Dann trat sie aus der Deckung und zielte auf den Wachmann. Als er sie sah, griff er zu seiner Waffe.
    Plopp, plopp, spuckte die Jericho in schneller Folge zwei Kugeln aus. Beide trafen den Bodyguard in den linken Oberschenkel. Mit einem gellenden Schrei des Erstaunens sackte er in sich zusammen. Das Biest drehte sich zu ihr um. Solveigh blickte in die kältesten Augen, die sie je gesehen hatte. Sein Gesicht war rundlich, die Zähne weiß, das Haar kurz. Er sah aus wie ein Grundschullehrer, der im Lotto gewonnen hatte. Sein Mund verzerrte sich zu einer Wutfratze, als er ihre Waffe sah.
    »Bleiben Sie, wo Sie sind«, schrie Solveigh. »Und ich will Ihre Hände sehen.«
    Zwei feingliedrige Hände wuchsen in den Himmel, an einem Handgelenk prangte eine goldene Rolex mit Diamanten.
    »Sie werden mich niemals kriegen, Agent Solveigh Lang.« Woher kannte er verdammt noch mal ihren Namen? Als ihr Angreifer vom Helikopterlandeplatz zurückkehrte, beschlich sie eine Ahnung. Der Lauf ihrer Waffe wechselte im Sekundentakt vom einen zum anderen, als sie ihm bedeutete, sich neben seinen Boss zu stellen und ebenfalls die Hände zu heben. Er musterte sie lüstern und grinste. Warum grinst er?, fragte sich Solveigh. Ihm wird das Grinsen schon noch vergehen, dachte sie und bewegte sich langsam auf die beiden zu. Der Wachmann lag noch immer wimmernd am Boden. Solveigh bückte sich, zog ihm die Waffe aus dem Holster und warf sie in hohem Bogen ins Gras. Weiterhin fixierte sie die beiden Männer mit ihrer Jericho. Sie hatten keine Chance, bei der kleinsten Bewegung würde sie abdrücken, und die beiden wussten das. Die einzige Frage war, warum er immer noch grinste. Er hatte gewusst, dass sie kam, schoss es ihr durch den Kopf, während sie sagte: »Eddy, ich hab sie.« Warum das Grinsen?
    Solveigh erkannte ihren schrecklichen Fehler noch in der gleichen Sekunde, als sie plötzlich den
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