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Biest: Thriller (German Edition)

Biest: Thriller (German Edition)

Titel: Biest: Thriller (German Edition)
Autoren: Jenk Saborowski
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Wagen aufschloss.
    »Ich weiß«, gab er zu. »Ohne sie wäre alles nichts.« Solveigh glitt auf den Beifahrersitz und wählte Eddys Nummer in Amsterdam.
    »Slang«, hieß es nach dem zweiten Klingeln. »Was war denn gestern Abend los? Du hast mich angerufen, und als ich zurückrufen wollte, war auf einmal das Handy aus.« Der Hauch eines Vorwurfs lag in seinem Ton.
    »Ich weiß, Eddy. Frag nicht, okay? Nicht jetzt.«
    Eddy schwieg. Sie wusste nicht, ob sich die Vorwürfe in seinem Kopf weiter auftürmten oder ob er Verständnis hatte. Aber sie wusste, dass er ihre Entscheidung mittragen würde. Er würde nicht fragen, bis sie es ihm von sich aus erzählte.
    »Was ist mit dem Appartementhaus?«, fragte Solveigh, auch um schnell vom Thema abzulenken.
    »Ich dachte schon, du fragst gar nicht mehr. Also, wir sind fast durch und glauben, dass wir ihn gefunden haben. In der obersten Etage. Er existiert in keinem Melderegister, obwohl er angeblich Engländer ist. Ein gewisser Alan Pierce. Er hat das gesamte 17. Stockwerk gemietet. Insgesamt über dreihundert Quadratmeter.«
    »Klingt eindeutig standesgemäß für unseren Milliardär«, stimmte Solveigh zu. »Wayne, können Sie uns ein SWAT-Team besorgen?«
    »Bei der Beweislage? Aber sicher«, spottete der DI.
    »Okay, dann gehe ich so rein«, antwortete Solveigh kurzerhand und etwas trotzig.
    »Ihr könnt euch die Frotzelei sparen«, mischte sich Eddy ein. »Er ist nicht mehr da. Unser Algorithmus hat ihn gestern Abend auf den Bildern einer Überwachungskamera am Pier von Dover registriert. Er hat eine Fähre nach Dünkirchen genommen und ist seitdem von der Bildfläche verschwunden. Er muss irgendwie erfahren haben, dass wir hinter ihm her sind.«
    Also ging der Anschlag, der sie fast das Leben gekostet hätte, doch auf sein Konto, wurde es Solveigh schlagartig klar. Der Angreifer musste sie beobachtet haben, und nachdem er den Beweis dafür hatte, dass sie eines der Lokale identifiziert hatten, in dem der Russe öfter aß, war ihm die Luft zu dünn geworden. Vermutlich hatten sie kurzerhand beschlossen, dass sie sterben sollte. Das Biest machte seinem Namen alle Ehre. Aber es war ihm nicht gelungen. Noch nicht. Solveigh ballte die Hand zur Faust, als sie Eddy von ihrem Verdacht berichtete. Natürlich konnte sie das Attentat nicht verschweigen, aber sie spielte es herunter, bis nicht viel davon übrig war. Trotzdem informierte Eddy den Chef. Und erst nachdem sie auch Will persönlich davon überzeugt hatte, dass es ihr gut ging, besprachen sie die nächsten Schritte. Sie mussten die Wohnung in Augenschein nehmen. Sie brauchten dringend einen Hinweis darauf, wohin er sich abgesetzt haben könnte. Allerdings würden sie sehr vorsichtig sein müssen, denn es war nicht auszuschließen, wenn nicht sogar wahrscheinlich, dass der Attentäter dort auf sie wartete. Oder in der Nähe. Aber nicht nur sie, sondern auch DI Sherwood musste eine Entscheidung treffen, die weitreichende Konsequenzen haben könnte.
    Nachdem sie aufgelegt hatte, beschloss sie, die Karten offen auf den Tisch zu legen. Das war das Mindeste, was Sherwood erwarten konnte nach dem, was er gestern Abend für sie getan hatte.
    »Wayne, ich muss Sie etwas fragen«, begann sie vorsichtig.
    »Na, dann schießen Sie mal los«, antwortete er, ohne sein halsbrecherisches Tempo zu verringern. Solveigh fragte sich, wohin sie fuhren, dass er es so eilig hatte.
    »Wir müssen in diese Wohnung, auch wenn das streng genommen natürlich vollkommen illegal ist. Und ich hätte Sie gerne als Absicherung dabei, falls uns der Mann von gestern Abend wieder einen Besuch abstattet. Aber es ist Ihre Entscheidung. Ich möchte Sie wirklich nicht zu etwas anstiften, das Ihre Karriere gefährden könnte.«
    DI Sherwood grinste: »Welche Karriere? Mein Chief traut meinem Herzen keine Karriere zu, ich bin seit Jahren nicht mehr befördert worden und werde es wohl auch nicht mehr. Außerdem: Glauben Sie ja nicht, nur Ihre Leute könnten ordentlich recherchieren.«
    »Sie meinen, Sie wissen, wo er wohnt?«
    »Was glauben Sie, wohin wir unterwegs sind?«
    Der Pullunder überraschte sie immer wieder.

    Sie erreichten die Wharf eine halbe Stunde später. Sherwood parkte erneut vor dem geschlossenen Pub, und sie machten sich zu Fuß auf den Weg zu dem Apartmenthaus. Die Architekten des Gebäudes waren mit Sicherheit sehr teuer gewesen, denn sie hatten die charakterlose Gestaltung der weltweiten Bankerzunft gut getroffen: so individuell wie
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