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Bibi und Tina - 30 - Ein ungebetener Gast

Bibi und Tina - 30 - Ein ungebetener Gast

Titel: Bibi und Tina - 30 - Ein ungebetener Gast
Autoren: Theo Schwartz
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komische Kleider anziehen?«, wollte Bibi wissen.
    »Die Kleider sind nicht komisch«, klärte Frau Martin sie auf. »Jeder trägt ein Kostüm aus der Zeit, aus der sein Auto stammt.«
    »He! Schaut mal!«, rief Tina lachend. »Da kommt Graf Falko! Der hat sich ja toll in Schale geschmissen!«
    Das konnte man wohl sagen! Der Graf trug eine Cordhose zu bequemen Stiefeln, dazu eine elegante Jacke, in deren Kragen er ein Tuch gesteckt hatte. Um den Hals baumelte eine Staubbrille und auf dem Kopf trug er eine eng anliegende Lederkappe. Alles perfekt im Stil der dreißiger Jahre.
    »Und wo ist sein tolles Auto?«, fragte Bibi.
    »Keine Ahnung«, sagte Frau Martin. »Vielleicht steht es noch in der Garage.«
    Bibi runzelte die Stirn. »Hoffentlich ist es nicht kaputt.«
    »Wie kommst du auf diese Idee?«
    »Ich weiß nicht ...«, meinte Bibi. »Irgendwie juckt meine Hexennase.«
    Das war sehr beunruhigend, denn Bibis Hexennase juckte eigentlich nicht ohne Grund. Ob es wegen Schubia war? Wollte die sich vielleicht für den Rauswurf rächen und hatte den Wagen des Grafen, in dem auch Frau Martin mitfahren sollte, verhext?
    Die Punkhexe hatte inzwischen ihren Aussichtsplatz auf dem Turm verlassen und war dem gräflichen Oldtimer nachgeflogen. Der zuckelte gerade hinter einem langsamen Laster her. Dieser Heckmann hatte vielleicht Nerven! Graf Falko wartete doch! Jetzt hielten die beiden Wagen auch noch an. Die Fahrer stiegen aus und gingen aufeinander zu.
    »Mensch, Heiko! Endlich!«, begrüßte der Lastwagenfahrer den Mechaniker des Grafen. »Ich dreh schon die dritte Runde. Soll sich jeder mein Nummernschild merken?«
    »Reg dich ab, Schorsch«, erwiderte Heckmann. »Ich bin ja da.«
    »Warum hat das so lange gedauert?«, fragte Schorsch ungeduldig.
    »Der alte Gockel hat erst 'ne Mütze voll angegeben mit der Karre, ehe er mich ranließ«, erklärte Heiko Heckmann.
    »Kann ich verstehen.« Schorsch warf einen anerkennenden Blick auf den MG Midget J2. »Ich hätte auch nichts dagegen, so 'n Ding in der Garage zu haben.«
    »Aber 'ne gefüllte Brieftasche ist mehr wert!«, lachte Heckmann. »Diese Biester sind wie 'n Fass ohne Boden. Dauernd ist was dran zu machen. Ich weiß, wovon ich rede.«
    Schorsch zuckte mit den Schultern. »Na, der Typ, der unsere Taschen füllt, kann's sich ja leisten.«
    »Ich möchte bloß wissen, was er mit dem Flitzer will«, überlegte Heiko laut. »Ist ja geklaut, also kann er ihn bloß in seine Garage stellen und angaffen.«
    »Interessiert mich nicht«, erwiderte Schorsch. »Wir liefern nur die Ware. Was der Typ damit macht, ist sein Bier.«
    »Dann lass uns hier nicht Wurzeln schlagen«, sagte Heckmann und spuckte in die Hände. »Los, fahr die Rampe aus.«
    »Okay. Setz noch ein Stück zurück. Ich hab die Rampe verlängert, damit es nicht zu steil für das alte Schnauferl ist.«
    »Von wegen Schnauferl!« Heckmann lachte. »Der hat ganz schön was unter der Haube. Glaub's mir.«
    Schorsch stieg in die Fahrerkabine des Lastwagens, Heckmann setzte sich wieder in den MG und fuhr langsam zur Rampe hin. Wenn jetzt nicht schnell ein Wunder geschah, würde der Oldtimer des Grafen weg auf Nimmerwiedersehen sein.
    Doch es bedurfte keines Wunders, denn da tauchte Schubia auf ihrem Kawakasi auf. Sie hatte alles beobachtet und flog gerade ziemlich dicht über dem Lastwagen. So blieb sie unentdeckt, denn die Männer waren viel zu beschäftigt um hochzuschauen, und das Fluggeräusch wurde vom Herablassen der Rampe und den Motoren übertönt.
    Schubia ahnte, was die beiden vorhatten.
    »Frostbeulige Mistkäfer!«, schimpfte sie. »Die Tour werde ich euch vermasseln! Ihr denkt wohl - Klappe zu, Auto fort. Nee, umgedreht wird ein Stulpenstiefel draus: Eene meene Kopfsteinpflaster, Auto rückwärts aus dem Laster! Eene meene Kakadu, Männer rein und Klappe zu! Hex-hex!«
    Augenblicklich klappte die Rampe wieder zu Boden und der Oldtimer ohne Heckmann am Steuer fuhr zurück auf die Straße. Schorsch wurde von seinem Fahrersitz nach rückwärts zu seinem Kumpel befördert, die hintere Ladeklappe fiel zu und die beiden Männer waren gefangen!
    Als sie sich von ihrer Überraschung erholt hatten, schlugen sie wütend mit den Fäusten gegen die Wände des Lastwagens und brüllten: »Aufmachen!« - »Hilfe!« - »Überfall!« - »Lasstuns raus!« - »He! Hallo!« - »Aufmachen!«
    »Ruhe da unten!«, rief Schubia. »Und keine Aufregung! Die Polizei lässt euch bestimmt bald raus!« Sie lachte schrill. »He! Das ist
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