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Bibi Blocksberg - 07 - Die neue Schule

Bibi Blocksberg - 07 - Die neue Schule

Titel: Bibi Blocksberg - 07 - Die neue Schule
Autoren: Theo Schwartz
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sie sich an die kleine Hexe.
    » Bibi Blocksberg«, sagte die sonst so strenge Mathelehrerin mit ihrer freundlichsten Stimme, »ich bitte dich zwar ungern darum, aber vielleicht könntest du mir einen Gefallen tun… einen ganz persönlichen Gefallen… ähm… äh…« Frau Müller-Riebensehl wurde plötzlich verlegen und fing an zu stottern.
    »Sag mal, willst du etwa für die olle Ziege hexen?«, zischelte Marita ihrer Freundin zu.
    »Nee, eigentlich nicht!«, flüsterte Bibi zurück. »Ich darf leider in der Schule nicht hexen! Hat meine Mutter verboten«, sagte sie dann laut zu ihrer Lehrerin. »Ich hatte heute morgen schon Ärger genug zu Hause.«
    »Natürlich, natürlich, schon gut, schon gut«, beeilte sich Frau Müller-Riebensehl zu sagen. »Natürlich muss man Verbote beachten. Deine Mutter hat völlig…«
    Der Rest ihres Satzes ging in einem gewaltigen Niesanfall unter. Ihre Augen tränten und ihre Nase wurde ganz rot vom Schnäuzen. Jetzt tat sie den Schülern fast ein bisschen Leid.
    »Ich finde, du solltest doch hexen, Bibi!«, raunte Florian ihr zu. »Eigentlich ist sie ja ganz nett.«
    »Na gut. Ich tu’s«, erklärte sich Bibi bereit. » Eene meene heiße Flammen, kein Stuhl kracht mehr zusammen. Eene-meene helles Licht, die Klassenfenster sind jetzt dicht. Hex-hex!«
    Sternchen blitzten, Funken sprühten und schon pfiff der Wind nicht mehr durch die Fensterritzen und die Kinder konnten auf ihren Stühlen herumwackeln, ohne dass diese unter ihnen zusammenbrachen.
    » Danke, Bibi«, sagte Frau Müller-Riebensehl schniefend. »Das war sehr nett von dir. Ich werde bei deinen Eltern ein gutes Wort für dich einlegen.«
    » Das ist nicht nötig«, meinte Bibi. »Das war ja schließlich ein Notfall. Das sehen die beiden schon ein.«
    Eigentlich hätte jetzt der Matheunterricht richtig anfangen können, aber die baufällige Schule beschäftigte die Klasse mehr als die Bruchrechnung.
    » Frau Müller-Riebensehl, ich habe eine Idee!«, rief Marita plötzlich. »Vielleicht sollten wir einmal an den Bürgermeister schreiben. Wenn ganz viele Schüler unterschreiben, dann nützt das bestimmt was!«
    » Genau!«
    » Jawohl! Das machen wir!«
    » Die Idee ist Spitze!«
    Alle schrien aufgeregt durcheinander, bis die Lehrerin um Ruhe bat. Sie überlegte kurz. Was Marita eben gesagt hatte, war keine schlechte Idee. Also ließ Frau Müller-Riebensehl Mathe Mathe sein, nahm ein großes weißes Blatt Papier aus ihrer Mappe und verfasste gemeinsam mit den Kindern aus der 8a einen Brief an den Bürgermeister von Neustadt.
    Es wurde ein langer Brief. Auf zwei eng beschriebenen Seiten führten sie auf, was kaputt war und forderten, dass es sofort repariert werden müsse, damit der Unterricht an der Schule ordnungsgemäß stattfinden könne.
    Klassenzimmertüren quietschten und Schranktüren klemmten. Die Fensterrahmen waren verzogen und ließen kalte Luft durch. Stühle wackelten oder hatten kaputte Lehnen. Die Schultafel hatte einen großen Sprung und der Zeigestock war gebrochen und schon mehrmals mit Klebeband umwickelt worden. Und… und… und…
    »Sehr schön.« Frau Müller-Riebensehl las alles noch einmal laut vor, damit sie auch nichts vergaßen. »Nun fehlt nur noch: Mit freundlichen Grüßen.«
    »Wieso denn ,mit freundlichen Grüßen’?«, fragte Bibi erstaunt.
    »Weil das am Schluss eines Briefes so üblich ist«, erklärte die Lehrerin. »Wir wollen doch höflich sein.«
    »Von mir kriegt der Bürgermeister aber keine freundlichen Grüße!«, rief Florian empört.
    »Von mir auch nicht!«, pflichtete ihm Marita bei.
    »Am besten schreiben wir gar nichts«, schlug Bibi vor. »Nur: Die Schülerinnen und Schüler der Klasse 8a. Punkt. Und dann unterschreibt jeder.«
    »Na schön, wie ihr wollt.« Frau Müller-Riebensehl gab nach. »Es ist schließlich euer Brief. Dann kommt jetzt alle dem Alphabet nach zu mir nach vorne und unterschreibt. Aber sauber und leserlich, wenn ich bitten darf.«
    Als das erledigt war, steckte die Lehrerin den Brief in einen Umschlag, klebte ihn zu und versah ihn mit der Anschrift: An den Herrn Bürgermeister von Neustadt. Rathaus.

    Natürlich musste er gleich heute noch abgegeben werden. Doch wer sollte den ehrenvollen Auftrag ausführen? Alle meldeten sich, schnipsten mit den Fingern und riefen »Ich! Ich! Ich!«
    » Halt! So geht es nicht!«, unterbrach Frau MüllerRiebensehl das Durcheinander. »Setzt euch bitte wieder hin. Marita und Florian werden den Brief
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