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Bibi Blocksberg - 03 - Der Wetterfrosch

Bibi Blocksberg - 03 - Der Wetterfrosch

Titel: Bibi Blocksberg - 03 - Der Wetterfrosch
Autoren: Theo Schwartz
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betraten, war Frau Müller-Riebensehl schon damit beschäftigt eine Menge Zahlen an die Tafel zu schreiben. Sie blickte die beiden Nachzüglerinnen missbilligend über den Rand ihrer Brille an.
    » Natürlich! Bibi Blocksberg und Marita Kellermann! Wieder einmal zu spät!«, schimpfte sie. »Die Schülerinnen und Schüler haben sich bereits beim ersten Klingelzeichen in ihrem Klassenzimmer einzufinden. Das gilt für alle, merkt euch das!«
    Bibi und Marita machten einen artigen Knicks und murmelten ein leises »Entschuldigung, Frau MüllerRiebensehl. Es soll nicht wieder vorkommen!«.
    Bibi, die das Fröschlein Fridolin hinter dem Rücken versteckt hielt, wollte sich auf ihren Platz begeben, aber die Lehrerin hielt sie zurück.
    » Bibi Blocksberg! Wie heißt es doch so schön? Die Letzten werden die Ersten sein! Du hast sicher mit deiner Freundin Marita vor der Schule noch einmal deine Hausaufgaben wiederholt, nicht wahr? Dann kannst du gleich hier bleiben und an der Tafel rechnen.«
    Bibi verzog das Gesicht. Das passte ihr jetzt gar nicht in den Kram. Wo sollte sie Fridolin hintun? Zum Glück hatte sich Frau Müller-Riebensehl bereits wieder der Klasse zugewandt. Bibi machte ein paar Schritte zur Tafel und setzte den Frosch in den Kasten für den Tafelschwamm.
    » Fräulein Blocksberg wird uns jetzt das Multiplizieren von dreistelligen Zahlen vorführen«, sagte die Lehrerin mit dem Rücken zu Bibi. »Also schreib: 777 mal 777.«
    Die kleine Hexe schrieb die Zahlen hin, zog langsam und sorgfältig einen Strich darunter und versuchte Zeit zu gewinnen. Zu dumm, gerade das große Einmaleins mit 7 war nicht ihre Stärke.
    Während Bibi halblaut vor sich hin rechnete, war es Fridolin in seinem Schwammkästchen langweilig geworden. Er ließ seine Augen hin und her wandern und gab plötzlich ein deutliches »Quack!« von sich. Die Kinder in der Klasse prusteten los, Frau MüllerRiebensehl drehte sich mit rotem Kopf nach Bibi um.
    » Hast du etwas gesagt, Bibi Blocksberg?«, fragte sie spitz. »Passt dir etwas an meinem Unterricht nicht?«
    » Nichts…, äh…« Bibi gab sich Mühe nicht ebenfalls laut loszulachen. »Nein, ich habe nur…«
    » Quack! Quack! Quaaaack!«
    Fridolin blies die Backen auf, setzte zum Sprung an und hüpfte elegant auf den Kopf des Skeletts, das neben der Tafel stand. Frau Müller-Riebensehl gab nämlich auch Bio und der menschliche Knochenbau war eines ihrer Lieblingsthemen im Unterricht.
    Fridolins Sprung war so stark gewesen, dass das Skelett zu wackeln anfing. Die Kinder kreischten und johlten vor Begeisterung. Bevor die Lehrerin noch wusste, was geschah, hatte Fridolin seinen luftigen Platz schon wieder verlassen und war auf das Lehrerpult gesprungen. Dort setzte er sich gemütlich auf das Klassenbuch.
    »E-eine K-kröte!«, kreischte Frau MüllerRiebensehl. »Auf meinem Pult sitzt eine Kröte!«
    » Das ist ein Frosch«, erklärte Bibi freundlich. »Wenn Sie Kröte zu ihm sagen, ist er bestimmt beleidigt.«
    » Von mir aus auch Frosch. Aber wie kommt der hierher?« Frau Müller-Riebensehl blickte Fridolin entgeistert an. »Das Leben der Frösche steht noch gar nicht auf dem Stundenplan! Das kommt doch erst nächste Woche dran.«
    » Das ist mein Wetterfrosch!«, gab Bibi lachend zur Antwort. »Den habe ich immer dabei, damit ich weiß, ob es regnen wird oder nicht. Wollen Sie mal sehen, was er kann?«
    Bevor die Lehrerin widersprechen konnte, begann Bibi auch schon zu hexen: »Eene meene ungelogen, zeig uns einen Regenbogen! Hex-hex!«
    Das Hexgeräusch ertönte, Sternchen funkelten und schon saß Fridolin unter einem bunten Regenbogen.
    Der Frosch warf sich in die Brust und quakte stolz.
    » Sonne! Regen! Sonne! Quak!«, sagte er laut und deutlich. Dann machte er einen großen Satz, sprang in das Waschbecken und von dort auf den Haarknoten von Frau Müller-Riebensehl. Die kreischte auf.
    » Hilfe! Er hat mich angesprungen! Das ist ja ungeheuerlich! Allmächtiger, mir wird ganz schlecht!«
    » Hihihi!« Bibi kicherte. »Wenn er ein verzauberter Prinz wäre, würde er jetzt sagen: ,Küss die Hand, schöne Frau!’«
    Frau Müller-Riebensehl schien einer Ohnmacht nahe zu sein. Sie war kreidebleich und schwankte gefährlich. Beinahe wäre sie rückwärts dem Skelett in die Arme gefallen. Nun fand Bibi, dass es für heute genug war mit den Scherzen.

    Sie schaute ihrer Lehrerin tief in die Augen.
    » Eene meene Tintenfleck«, sagte sie beschwörend, »die Erinnerung ist weg! Hex-hex!«
    Und so
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