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BIANCA SPEZIAL Band 06

BIANCA SPEZIAL Band 06

Titel: BIANCA SPEZIAL Band 06
Autoren: CAROLYN GREENE MURIEL JENSEN
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nicht kennen“, entgegnete Steven provozierend. „Jetzt sind Sie an der Reihe, unsere Tänze zu probieren.“
    April stöhnte und flüsterte Glen zu: „Oh nein, der Schuss ging nach hinten los.“
    Er schob sich den Hut zurück und rieb sich die Stirn. „Steven, bitte“, warnte er.
    „Steven hat recht, Mrs. Turner“, beharrte das Mädchen, mit dem er getanzt hatte. „Ich wette, Sie wären überrascht, wie ähnlich sich Ihre und unsere Tänze sind.“
    Mrs. Turner schüttelte ungläubig den Kopf.
    „Nein, wirklich. Schauen Sie nur.“ Die Stereoanlage ertönte erneut, und das Mädchen tanzte nach einem modernen Lied. „Sehen Sie? Es ist wie beim Charleston, nur dass man die Hände nicht vor den Knien kreuzt. Man bewegt sie ein- und auswärts, wie Schmetterlingsflügel.“
    Mrs. Turner folgte ihrem Beispiel, doch die Hautfalten unter ihren Armen erinnerten eher an eine Fledermaus als einen Schmetterling. Nachdem sie diesen Tanz beherrschte, gingen die Teenager zu Rap über.
    „Pass nur auf“, murmelte Glen. „Als Nächstes werden sie noch Schminktipps tauschen und am Telefon miteinander kichern.“
    April strahlte. Zum zweiten Mal sah sie Mrs. Turner lächeln, und es war ein erfreulicher Anblick.
    Der Deputy hatte den Lärmpegel offensichtlich vergessen, der ihn hergeführt hatte. Ardath schien ihn völlig verzaubert und in einen angenehmen kleinen Mann verwandelt zu haben, dessen unbeholfene, witzige Drehungen die Pistole an seinem Gürtel hüpfen ließen.
    Der Zauberbann schien auch Ardath zu umhüllen. Normalerweise war sie schüchtern in großen Gruppen, doch an diesem Abend schien nichts ihr Selbstvertrauen erschüttern zu können. Sie hatte die Aufmerksamkeit eines Mannes gefesselt und war förmlich aufgeblüht.
    April schaute hinauf in den dunklen Himmel und heftete den Blick auf einen hellen Stern. Es war nicht der erste Stern des Abends, aber sie wünschte sich trotzdem, dass auch sie und Glen von diesem Zauber erfasst würden.
    „Wie wäre es jetzt mit langsamer Musik?“, schlug er vor.
    Während die Teenager debattierten, welchen Song sie spielen sollten, legte Mrs. Turner eine Platte auf den Teller. Die romantischen Klänge eines Walzers erfüllten die Nacht. Als die Teenager sich beklagten, dass sie den Tanz nicht kannten, bot sie an, sie zu unterrichten. Leider kannten auch Glen und der Deputy die Schritte nicht.
    Clyde rollte seinen Stuhl auf die Tanzfläche und reichte Mrs. Turner die Hand. „Darf ich bitten?“
    Sie zögerte nur eine Sekunde, bevor sie annahm. Trotz der Behinderung durch den Rollstuhl bewegten sich die beiden so graziös, als hätten sie diesen Tanz gemeinsam einstudiert.
    Eine märchenhafte Verwandlung ging mit Mrs. Turner vor. Mit einem lieblichen Lächeln, das selbst das härteste Herz hätte erweichen können, hielt sie den Blick unverwandt auf das Gesicht ihres Partners geheftet. Und Clyde sah aus, als hätte er soeben Miss Amerika persönlich kennengelernt.
    „Ich glaube, mir wird schlecht“, murmelte Glen und setzte sich.
    Die Musik war verstummt, und die Teenager waren auf den Campingplatz oder ins Dorf zurückgekehrt. Der Deputy hatte sich angeboten, Steven in die Jugendstrafanstalt zu fahren. April hatte zunächst ablehnen wollen, doch Steven hatte zugestimmt und ihr versichert, dass keine negativen Gefühle mehr herrschten.
    In dieser Nacht war offensichtlich tatsächlich irgendein Zauber am Werk.
    Und nun war sie mit Glen allein unter dem Sternenhimmel. Es war nicht das erste Mal, dass sie sich dort oben vor dem Rest der Welt zurückzogen.
    Es war ihr Lieblingsplatz nach einem harten Arbeitstag. Wenn sie sich auf die Bank an der Brüstung setzten, konnten sie beinahe den gesamten Campingplatz überblicken. Der Chor der Grillen, das ferne Flackern von Lagerfeuern und die sommerlichen Düfte gefielen ihr besser als jede Show im Fernsehen.
    Oftmals setzten sie sich auch auf Bodenpolster und betrachteten die blinkenden Sterne über ihnen. Gewöhnlich sprachen sie über die Ereignisse dieses Tages und ihre Pläne für den nächsten.
    Doch an diesem Abend stand Glen eine Überraschung bevor. April gedachte Mrs. Turners Bemerkung, dass die Musik aus ihrer Ära zum Verlieben gedacht war. Also hatte sie den Plattenspieler mit romantischen Liedern wie Moon River bestückt.
    Sie wollte gerade die Duftkerzen entzünden, als Glen rief: „Wir sehen uns dann zu Hause, April.“ Er rüttelte an der Tür, die von der Dachterrasse führte. „He, warum ist denn hier
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