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Bianca Exklusiv Band 232 (German Edition)

Bianca Exklusiv Band 232 (German Edition)

Titel: Bianca Exklusiv Band 232 (German Edition)
Autoren: Pat Warren , Myrna Temte , Peggy Webb
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hoffte, sie würde unter seinem Blick nachgeben. Der Blick wirkte eigentlich immer. Doch offensichtlich nicht bei ihr.
    „Also gut. Sie können mitkommen, aber falls Sie mich unnötig aufhalten, oder die Situation gefährlich wird, ziehe ich die Sache alleine durch. Dann sitzen Sie hier brav in Ihrem schönen Haus und warten. Einverstanden?“
    „Einverstanden.“ Sie würde dafür sorgen, dass sie ihm unentbehrlich wurde. Schließlich kannte sie Lenny und Mike, ganz zu schweigen von Meg. „Ich werde mich nur rasch anziehen. Ich bin in einer Sekunde fertig.“ Nach diesen Worten rannte sie den Korridor hinunter, lief in das letzte Zimmer und schloss die Tür hinter sich.
    Neugierig schaute Kincaid in das nächstgelegene Zimmer, dessen Tür offen stand. Es war ein typisches Jungenzimmer. Hochbett und Schreibtisch aus Ahornholz, ein kleiner Fernseher und eine Playstation, Regale voller Comics, Harry Potter und Abenteuerbücher. Am Fenster stand ein riesiges Aquarium, in dem sich zwei Wasserschildkröten auf einem Stein sonnten. Mike hatte hier offensichtlich alles, was ein Jungenherz begehrte. Kein Wunder, dass er die Wochenenden gern bei seiner Tante verbrachte.
    Kincaid kehrte in das Wohnzimmer zurück und fragte sich, ob er gerade einen großen Fehler gemacht hatte, Sara mitzunehmen. Aber wahrscheinlich würde er bereits nach den ersten Befragungen feststellen, dass es nicht um ein vermisstes Kind ging, sondern einfach nur um Familienprobleme. Die Tatsache, dass man Lenny unter solch unguten Umständen aus dem Polizeidienst entlassen hatte, machte ihn allerdings neugierig genug, sich diesen Fall einmal näher anzuschauen.
    Und etwas Zeit mit der hübschen, blonden Tante des Jungen zu verbringen, war auch nicht gerade eine Strafe.
    Meg Nelson hat nur wenig Ähnlichkeit mit ihrer Schwester, stellte Kincaid fest, als Meg die Tür eines Einfamilienhauses in einer ruhigen Straße in Mesa öffnete. Sie war ungefähr so groß wie Sara, doch das war auch alles, was die beiden Schwestern gemeinsam hatten. Sogar ihr blondes Haar wirkte glanzlos und matt. Selbst in dem weiten Kleid, das sie anhatte, sah man deutlich, dass Meg gut zwanzig Kilo Übergewicht mit sich herumtrug.
    Sie schaute erst Kincaid, dann Sara an. „Warum hast du mir nicht gesagt, dass du jemanden mitbringst?“, meinte sie misstrauisch und blockierte mit ihrer Leibesfülle den Eingang.
    „Kincaid ist Experte im Aufspüren vermisster Kinder“, erklärte Sara entschlossen.
    Meg schaute verärgert zu Kincaid hinüber. „Sind Sie etwa Polizist? Lenny wird sauer sein, wenn du ihm die Polizei auf den Hals jagst, Sara. Ich meine, er ist selbst ein Officer.“
    Offensichtlich schien seine Frau noch nichts von Lennys Entlassung aus dem Polizeidienst zu wissen. „Wir brauchen Mr Kincaid, Meg“, fiel Sara ein, bevor er eine Chance hatte, zu antworten. „Du willst Mike doch zurückhaben, oder nicht?“
    „Natürlich will ich das“, fuhr Meg sie an, drehte sich um und ging ins Wohnzimmer, wo sie sich in einen Sessel setzte und ihr Nähzeug aufnahm.
    Sara, reichlich verärgert, führte Kincaid in das sonnige Wohnzimmer. Beide nahmen gegenüber von Meg auf der Couch Platz.
    Kincaid wusste, dass er die misstrauische Frau beruhigen musste. „Ich weiß Ihre Vorsicht zu schätzen, Mrs Nelson, aber ich versichere Ihnen, dass wir eine größere Chance haben, Ihren Mann und Ihren Sohn zu finden, wenn Sie kooperieren.“
    Meg seufzte und schien sich dann ein wenig zu entspannen. „Was wollen Sie wissen?“
    „Ich möchte, dass Sie mir erzählen, wie die Situation vor dem Verschwinden der beiden war.“
    „Hat Sara Ihnen nicht bereits alles erzählt?“
    „Ich hätte es gern von Ihnen gehört. Schließlich sind Sie die Ehefrau und Mutter.“
    Meg seufzte erneut und erzählte dann fast das Gleiche, was Sara ihm bereits berichtet hatte. Während Meg sprach, den Blick stets auf ihr Nähzeug gerichtet, schaute Kincaid sich um. Das Zimmer war sauber, aber das Parkett musste unbedingt abgeschliffen und neu versiegelt werden. Der alte Perserteppich wirkte fast schäbig, und die altmodischen Möbel hatten wahrscheinlich schon zu Lebzeiten der Eltern im Haus gestanden. An einer Wand stand das neueste Modell eines riesigen Fernsehers, und durch einen Türbogen konnte er im anschließenden Zimmer einen Billardtisch erkennen. Er wäre am liebsten hinübergelaufen und hätte ihn ausprobiert. Es war seltsam, dass die Nelsons sich auf der einen Seite so teure Dinge leisteten,
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