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Bianca Exklusiv Band 229

Bianca Exklusiv Band 229

Titel: Bianca Exklusiv Band 229
Autoren: Michele Dunaway Lilian Darcy Lucy Gordon
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im Steakhaus herumgelungert, wie er es immer noch tat. Er hatte mit einer Hand gegeben und mit der anderen genommen, und auch das war noch immer so.
    Nachdem Rebecca Lucas an jenem ersten Tag über die Ranch geführt hatte, hatte sie am Abend im Steakhaus gearbeitet. Gordie war in die Küche spaziert, mit einer Flasche Bier in der Hand, und vielleicht hatte genau in diesem Moment ihre Geschichte mit Lucas begonnen …
    „Hi, Reba.“ Gordie zog sich einen Hocker heran und nahm vor dem großen Gefrierschrank Position ein.
    „Selber Hi“, murmelte sie mit einem erzwungenen Lächeln. Es irritierte sie, dass er sie immer noch so oft aufsuchte, und sie war müde nach dem spannungsgeladenen Tag mit Lucas Halliday. Daher fiel es ihr schwer, ihre Gereiztheit zu verbergen.
    Sie und Gordie hatten sich schließlich schon vor zwei Monaten getrennt. Vielleicht hätte sie froh sein sollen, dass sie nach wie vor befreundet waren, und in gewisser Weise erleichterte es sie auch. In einer Kleinstadt wie Biggins, in dessen einzigem anständigen Restaurant sie an vier Tagen in der Woche kochte, wäre eine Feindschaft zwischen ihnen für viele Leute unangenehm gewesen. Aber es passte ihr gar nicht, dass sich durch die Lösung der Verlobung so wenig geändert hatte.
    Gordie nahm einen Schluck Bier, strich sich durch die dunklen Haare und verkündete: „Ich habe nachgedacht, Reba.“
    Sie stellte seine Aussage nicht infrage. Schließlich hatte er ein gutes Köpfchen, vor allem für Zahlen – im Gegensatz zu ihr. Er hatte Statistiken über seine Familienranch im Computer, die selbst ihrem Vater nicht in den Sinn gekommen wären. Gordie verbrachte viel Zeit im Internet, was ihm anscheinend irgendwie Geld einbrachte. Und er konnte reiten, als wäre er eins mit dem Pferd.
    „Ach ja?“, murmelte sie und wendete drei Steaks.
    „Du hast doch jetzt einen Käufer, oder?“
    „Er wirkt zumindest interessiert. Aber er ist ein nüchterner Geschäftsmann und wird keine spontane Entscheidung treffen. Morgen will er sich noch mehr ansehen, also fahre ich mit ihm nach Steamboat Springs und zur Blockhütte.“
    „Ich habe nämlich nachgedacht.“
    „Das sagtest du bereits.“
    „Wenn wir doch heiraten, verkauft dein Dad vielleicht nicht“, eröffnete Gordie ungerührt. „Ich wäre bereit dazu.“
    Fassungslos starrte Rebecca ihn an. „Wir haben uns doch getrennt, Gordie. Das heißt – ich habe mich von dir getrennt.“
    „Ja, ich weiß, aber seitdem hat sich nicht viel geändert, oder? Für uns beide nicht. Außer, dass dein Dad jetzt die Ranch verkauft. Deshalb habe ich mir gedacht … Ich war irgendwie erleichtert, als du Schluss gemacht hast, aber jetzt denke ich, dass wir es vielleicht überstürzt haben. Vielleicht hätte ich es dir ausreden sollen, anstatt …“
    „Gordon McConnell!“
    „Nichts für ungut, aber …“
    „Du warst also irgendwie erleichtert ?“
    „Ich … Ja, weil du mich nervös machst, Reba.“
    Ihr Zorn wuchs. „Was soll das denn heißen?“
    „Du machst mir Angst. Du bist so emotional. Wenn du dich ein bisschen mäßigen …“
    „Moment mal! Du verlangst, dass ich mich ändere, damit du es ertragen kannst, mich zu heiraten? Damit unsere Ranch in der Familie bleibt?“
    Er blinzelte mit seinen hellblauen Augen. „Du sollst dich ja nur ein bisschen zügeln. Nicht immer so gefühlsgeladen und temperamentvoll auf alles reagieren. Das macht mich nervös. Das ist alles … Siehst du, du tust es ja schon wieder.“
    Verdammt richtig. Sie war tatsächlich emotional, und es gelang ihr nur mit Mühe, dieses Temperament zu zügeln. „Ich finde aber nicht, dass wir heiraten sollten, Gordie.“
    Er zuckte fast unmerklich zusammen und widersprach:
    „Aber du willst doch die Ranch behalten.“
    „Nein, das will ich nicht!“, rief Rebecca aufgebracht. „Ich habe den ganzen Tag damit zugebracht, sie dem potenziellen Käufer schmackhaft zu machen, und er ist einfach ideal. Reich, klug, erfahren.“ Interessant. Vielschichtig. Aufregend. „Wenn es ihm Ernst ist, könnte ich nicht glücklicher sein. Ich bin froh, dass ich dir Angst mache, mir machst du allmählich auch Angst.“
    „Dann weißt du jetzt wenigstens, wie das ist. Mäßige dich einfach. Ich mag dich nämlich, das weißt du. Wir passen einfach gut zusammen.“
    Wir passen überhaupt nicht zusammen, und das schon seit vielen Jahren, dachte Rebecca. Ihre Beziehung war schon immer mehr von Gewohnheit als von Leidenschaft geprägt gewesen, doch Rebecca
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