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Bianca Exklusiv Band 229

Bianca Exklusiv Band 229

Titel: Bianca Exklusiv Band 229
Autoren: Michele Dunaway Lilian Darcy Lucy Gordon
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hatte das nicht infrage gestellt. Gordie besaß Organisationstalent und einen Sinn für Zahlen und Geld, woran es ihr wiederum mangelte. Rein theoretisch war er der perfekte Mann für sie, seine Ranch lag gleich nebenan. Und aus Rücksicht auf die Gesundheit ihrer Mutter hatte sie keine Unruhe stiften wollen und den Kopf in den Sand gesteckt.
    Rebecca wusste nicht einmal, was schließlich den Ausschlag für die Trennung gegeben hatte. Im Nachhinein meinte sie, dass es keinen konkreten Auslöser gegeben hatte. Sie hatten sich nicht gestritten. Sie hatte keinen anderen Mann. Sie hatte einfach erkannt, dass ihr Lebensziel nicht darin bestand; während der Arbeit Gordie beim Biertrinken zu beobachten und sich anzuhören, dass sie sich ‚mäßigen‘ solle.
    Außerdem fiel ihr auf, dass sie eigentlich gar nicht wusste, was denn stattdessen ihr Lebensziel war. Intuitiv ahnte sie aber, dass Lucas Halliday ihr auf der Suche danach helfen konnte.
    Wie verabredet tauchte Lucas am nächsten Morgen bereits um sieben Uhr früh in seinem Leihwagen auf, denn die für diesen Tag geplante Rundfahrt würde gute sechs Stunden in Anspruch nehmen. Sie hatten vor, mit einer Besichtigung des Ortes Steamboat Springs anzufangen und dann unter anderem einen Abstecher in die Gebirgskette Medicine Bow Range zu machen, wo eine Herde scheuer Wildpferde herumstreunte. An diesem Tag saß Lucas am Steuer, während Rebecca ihm vom Beifahrersitz aus Richtungsanweisungen gab.
    An diesem Morgen wirkte Rebecca irgendwie verändert auf ihn. Zwar strahlte sie dieselbe elektrisierende Energie aus, aber sie wirkte irgendwie kühner, offener. Weniger zornig, dafür entschlossener. Die funkelnden Augen und das vorgereckte Kinn ließen erahnen, dass sie irgendjemandem irgendetwas beweisen wollte.
    Ab diesem Altweibersommertag war mit sehr hohen Temperaturen zu rechnen, und daher trug sie Shorts, obwohl es so früh am Morgen noch kühl war. Der honigfarbene Stoff passte zu ihrer gebräunten Haut und lenkte Lucas’ Aufmerksamkeit auf ihre langen glatten Beine. Ihre Füße steckten diesmal in glänzenden Reitstiefeln, die eine ganze Ecke neuer aussahen als die Schuhe vom Vortag.
    Ein unförmiges dunkelblaues Sweatshirt verhüllte ihren Oberkörper. Unter dem runden Ausschnitt war ein Goldkettchen zu sehen, das sie am Vortag nicht getragen hatte, und gelegentlich blitzte etwas Weißes hervor – der Träger eines Tops oder BHs.
    Die Haare hatte sie zu einem Knoten verschlungen, aus dem sich bereits vorwitzige Strähnchen gelöst hatten. Sie trug sogar Make-up, das ihre Augen noch ungewöhnlicher und ihre Lippen sinnlicher und voller wirken ließ. Am Vortag hatte sie sich betont lässig gekleidet. An diesem Tag aber hatte sie sich auf ihre Weise herausgeputzt, für die Wildpferde und Steamboat Springs.
    Wie lange mochte es her sein, dass Lucas einer Frau begegnet war, die polierte Reitstiefel als einen großen Schritt nach oben auf der Modeleiter ansah?
    Rebecca zog sich das Sweatshirt aus, als die Temperatur anstieg. Der weiße Träger gehörte tatsächlich zu einem Top – einem elastischen Tank-Top mit dreieckigem Spitzeneinsatz, das ihre Rundungen wie eine zweite Haut umschmiegte. Darunter zeichnete sich vage ein weißer BH ab.
    Sie benutzte das Sweatshirt als Nackenstütze, schob den Beifahrersitz zurück und streckte die langen Beine aus. Sie machte Lucas auf Tiere und Sehenswürdigkeiten und Schlaglöcher aufmerksam, dabei schwang eine Mischung aus Vertrautheit und Interesse in ihrer Stimme mit.
    Verwundert bemerkte er: „Sie müssen diese Gegend schon unzählige Male gesehen haben, aber Sie wirken so, als wären Sie immer noch neugierig auf die Dinge um Sie herum.“
    „Manchmal vergisst man, sich etwas, das man schon lange kennt, richtig anzugucken. Man betrachtet es als selbstverständlich. Ich habe mir vorgenommen, es heute nicht zu tun.“
    „Weil Sie die Ranch verkaufen? Weil Sie bald nicht mehr hier sein werden?“, hakte Lucas nach. „Ich dachte, Sie würden in Biggins bleiben.“
    „Das will ich auch. Jedenfalls wollte ich das“, korrigierte sie sich, und dann sinnierte sie: „Eigentlich habe ich alle Möglichkeiten noch gar nicht richtig durchdacht. Ich will nicht mit meinen Eltern nach Florida ziehen, weil ich dieses Land hier liebe. Aber ich will auch nicht in zwanzig Jahren immer noch als Teilzeitköchin in demselben Restaurant aufwachen, mit Hühneraugen an den Füßen, und feststellen müssen, dass meine Träume ausgeträumt sind,
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