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Bianca exklusiv 0177

Bianca exklusiv 0177

Titel: Bianca exklusiv 0177
Autoren: Unbekannt
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ohne mich zu verlaufen.“
    „Haben Sie etwa Angst, mit mir nach unten zu gehen?“
    Ja! Ihm entgeht wohl nichts, dachte Jenna. „Natürlich nicht.“
    „Entschuldigung, ich wollte Sie nicht nervös machen.“
    Jetzt wurde sie auch noch rot! „Es liegt nicht an Ihnen, sondern an dieser absurden Situation“, entgegnete sie ehrlich.
    „Wieso absurd?“
    Sie war sich nicht sicher, ob er nur so tat, als ob er sie nicht verstehe. Spielte er den Arglosen nur? Sie beschloss, ehrlich und dennoch auf der Hut zu sein. „Es fällt mir eben schwer, mit einem Fremden über meine künstliche Befruchtung zu sprechen. Ich finde, das ist ein Thema, das man nur in der Familie besprechen sollte. Und mit engen Freunden. Nennen Sie mich ruhig verklemmt, aber so denke ich eben. Mittlerweile ist es nicht mehr nur künstliche Befruchtung allein, sondern künstliche Befruchtung mit einem Haken. Mein Vater war so schon dagegen. Keine Ahnung, wie ich ihm die neue Situation beibringen soll.“
    Blake lehnte sich zurück, als wolle er ihr mehr Raum geben. „Was macht es so schwer, das alles Ihrem Vater zu erklären?“
    „Dad ist so … konservativ. Er meint, wenn es hätte sein sollen, ein Kind von B.J. zu bekommen, dann wäre es zu seinen Lebzeiten passiert.“
    „Soweit ich weiß, ist Ihre Mutter gestorben, als Ihr Bruder ein Jahr alt war. Sie waren damals erst neun.“
    Wie ungeniert Blake über die Informationen sprach, die er hinter ihrem Rücken herausgefunden hatte. Es störte Jenna gewaltig, dass er ohne ihre Zustimmung so viel über sie hatte in Erfahrung bringen können. Plötzlich schien ihr, als ob ihr Leben wie ein offenes Buch vor ihm lag.
    „Stimmt. Ich war erst neun. Aber für Gary war ich immer mehr als nur die große Schwester.“
    „Mussten Sie sich auch um Ihren Vater kümmern?“
    „Nein, Dad hat seinen Glauben und die Gemeinde. Für die Hausarbeit hatten wir eine Haushälterin. Trotzdem war es schwer ohne Mutter. Nur gut, dass ich nie ein … wildes Kind war.“
    „Damit meinen Sie, Ihr Bruder gehört zu der wilden Sorte?“
    „Nicht unbedingt. Es ist nur so, dass er Fawn Grove schon immer gehasst hat. Dabei war er erst zwei, als wir von Pasadena hierher zogen. Doch genug von mir. Rafe sagte mir, Sie sind vor drei Jahren zurückgekommen?“
    „Ja, ich will Fawn Grove zu meinem Hauptsitz machen, obwohl ich derzeit noch vorwiegend in Sacramento arbeite und häufig nach L.A. und Seattle muss. Aber mit diesen kleinen Charterflugzeugen ist das kein Problem.“
    „Wir führen sehr verschiedene Leben“, sagte Jenna leise. Blake hatte ein Boot, ein Herrenhaus und wahrscheinlich ein astronomisches Gehalt.
    „Was denken Sie gerade?“, fragte er, ohne den Blick von ihr zu lassen.
    Konnte der Mann denn in sie hineinsehen? Darum hatte Rafe sie wahrscheinlich auch vor ihm gewarnt. Sollte sie vorsichtiger sein? Nein, Jenna entschied, ihrem Instinkt zu vertrauen und ehrlich zu sein. „Sie können dem Kind finanziell so viel mehr bieten als ich. Ich frage mich, wie viel Wert ein Richter wohl darauf legen mag.“
    „Sie glauben, ich hätte die besseren Karten?“
    „Nein. Sie haben mehr Geld. Wahrscheinlich können Sie sich die besten Kindermädchen der Welt leisten. Aber ich bin die Mutter, und das nicht aus Zufall, sondern weil ich das Kind wollte. Das dürfte die Waagschale zu meinen Gunsten ausschlagen lassen. Es sei denn, Sie haben noch einen Joker im Ärmel.“
    „Sie halten mich also nicht für einen ehrlichen Spieler?“, fragte er sarkastisch.
    „Den Begriff Spiel halte ich für unangemessen. Immerhin geht es um ein Kind. Ich bin zwar nur eine einfache Grundschullehrerin, aber ich werde mit jeder Faser meines Herzens um dieses Kind kämpfen.“
    Sie schwiegen sich einen Moment lang an. Schließlich stand Blake auf, und Jenna beeilte sich, es ihm gleichzutun, damit er sie nicht noch mehr überragte, als er es sowieso schon tat.
    „Das war die erste Runde“, sagte er gelassen. „Wir wissen also, dass keiner von uns auf seine elterlichen Rechte verzichten wird.“
    „Und wie soll die zweite Runde aussehen?“
    „Ich denke, wir sollten uns eine Pause gönnen, bevor wir wieder in den Ring steigen, und mit dem Boot hinausfahren. Ich glaube, Sie haben weniger Angst, als Sie mich glauben lassen wollen.“
    Dieses Mal hatte er sie falsch eingeschätzt. Jenna war keineswegs angstfrei. Sie hatte Angst, dass er ihr das Baby wegnahm, und sie hatte Angst, sie könne in Blake Winstons Gegenwart B.J.s Gesicht
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