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Bianca Arztroman Band 0026

Bianca Arztroman Band 0026

Titel: Bianca Arztroman Band 0026
Autoren: Leah Martyn Catherine Spencer
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erhält.”
    “Warum tust du das, Grant? Weil du dich schuldig fühlst?”
    “Ja, verdammt noch mal! Und weil ich gerade einen Schrecken durchlebt habe, der mir zehn Jahre meines Lebens geraubt hat.” Er begann rastlos auf und ab zu tigern. “Ich dachte, man hätte dich im Krankenwagen hergebracht, Liv. Ich dachte, du hättest wieder eine Fehlgeburt erlitten und es sei mein Fehler.”
    “Aber wieso denn?”
    “Weil ich heute Morgen deinen Zustand gesehen hatte und dich trotzdem weiter unter Druck setzte. Und das als Arzt!” Er nahm ihre Hände und küsste sie. “Als Edward mir erzählte, dass du im Krankenwagen seiest, dachte ich … ich hatte eine solche Angst, Liv. Um dich und das Baby.”
    “Ich dachte, dir könnte nichts Angst machen.”
    Er lachte leicht verlegen. “Wenn du mich vorhin gesehen hättest, würdest du anders denken! Ich habe auf dem Weg hierher wohl jede Verkehrsregel verletzt. Und mich schaudert es, was das Personal in der Notaufnahme nun von mir denkt — so wie ich mich aufgeführt habe.”
    “Ich bin froh, dass du bei mir bist, Grant.” Sie strich ihm über die Wange. “Es macht mir das Warten einfacher.”
    “Ich werde immer bei dir sein. Liv, ich möchte, dass wir heiraten, so bald wie möglich. Diesmal wird es etwas, das verspreche ich dir. Es wird anders sein. Ich werde dafür sorgen.”
    Es waren Worte, auf die sie lange gewartet hatte, aber sie wollte sie nicht so, erzeugt von Bedauern und Furcht.
    “Nein”, sagte sie. “Trotz seiner Fehler ist er mein Vater. Er liebt mich auf seine Weise und hat immer zu mir gestanden. Nun muss ich an seiner Seite stehen.”
    “Ich liebe dich auch!”, rief Grant.
    “Und du wünschst dir, es wäre nicht so”, erwiderte sie.
    Er funkelte sie an. “Weil es einfacher ist, keine Gefühle für einen anderen zu empfinden! Aber ich kann nichts dagegen tun. Du bist ein Teil von mir und wirst es immer sein. Und nun, wo ein Baby unterwegs ist, muss ich mich dem stellen.”
    Dass es so sehr danach klang, sich dem unweigerlichen, unerwünschten Schicksal zu ergeben, anstatt sich zu Liebe und Ehe zu bekennen, machte Olivia unsagbar traurig.
    “Mir ist klar, hier ist weder der Ort noch die Zeit, eine gemeinsame Zukunft zu planen”, fuhr er fort, als er ihrem Gesicht ihre Zweifel ansah. “Aber ich spreche aus meinem Herzen, Olivia, wenn ich sage, dass eine Ehe wirklich im Interesse aller das Beste ist.”
    “Ich meine, es gehört mehr dazu, Grant. Selbst eine Zweckehe braucht ein Minimum an Romantik, um über schwierige Zeiten hinwegzukommen.”
    “Ich glaube, davon haben wir genügend”, sagte er, setzte sich neben sie und nahm ihre Hände. “Du weißt, dass wir den Sternenhimmel zum Leuchten bringen können.”
    “Vielleicht. Aber wenn dir wirklich so viel daran liegt, wie du jetzt behauptest, würdest du mich nicht so drängen. Keiner von uns sollte in einer solchen Lage wie jetzt Entscheidungen treffen, die sein ganzes Leben verändern.” Sie setzte sich aufrecht hin, stellte die nun wieder sicheren Füße auf den Boden und ging zur Tür. “Ich möchte keinen Ehemann, der sich zur Ehe verpflichtet fühlt. Ich weiß nämlich aus bitterer Erfahrung, dass du keine Ehefrau erträgst, die sich an dich klammert und mit ihren eigenen Problemen nicht fertig wird.”
    “Menschen ändern sich, Olivia. Ich habe mich geändert, und ich werde es dir beweisen.”
    Anstatt zu antworten, öffnete sie die Tür und ging hinaus.
    Er holte sie am Fahrstuhl ein. “Wohin willst du?”
    Sie drehte sich um und sah ihn mit ihren wunderschönen Augen an. Es lag eine schreckliche Niedergeschlagenheit darin. “Wohin wohl? Zu meinem Vater.”
    “Nein.” Er versperrte ihr den Weg. Er wusste, sie durfte ihren Vater nicht sehen, röchelnd, angeschlossen an Schläuche und Drähte. “Warte hier und lass mich gehen. Ich berichte dir alles, ich verspreche es dir.”
    “Nein”, beharrte sie. “Woher soll ich wissen, dass du mir die Wahrheit sagst?”
    “Weil ich dich niemals angelogen habe, Olivia, was ich auch sonst getan haben mag. Komm mit mir zur kardiologischen Abteilung, aber warte draußen, während ich nach ihm sehe.”
    Nach kurzem Zögern zuckte sie mit den Schultern, und er nahm es als Einwilligung. Nachdem sie die Abteilung erreicht hatten, ließ er Olivia im Wartebereich zurück.
    Grant hätte Sam wohl nicht wieder erkannt, wenn ihm die Schwester den alten Mann nicht gezeigt hätte. Die Gestalt im Bett war nur noch ein Schatten des kräftig
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