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Bianca Arztroman Band 0026

Bianca Arztroman Band 0026

Titel: Bianca Arztroman Band 0026
Autoren: Leah Martyn Catherine Spencer
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weinen können. “Kaum geht es darum, ein paar Konzessionen zu machen, ist es mit deinen guten Vorsätzen vorbei, dich zu ändern, oder? Auch wenn mein Vater dich in diesem Haus willkommen heißt und klargemacht hat, dass er keinen Groll mehr gegen dich hat, bist du entschlossen, alte Abneigungen beizubehalten?”
    “Habe ich das gesagt?” Er wandte sich an ihren Vater, die Augenbrauen dramatisch hochgezogen. “Habe ich das, Sam?”
    “Bislang hast du überhaupt noch nicht viel gesagt, wenn du mich fragst”, erwiderte ihr Vater. Er hielt sein Glas hoch und besah sich die Bläschen, die in der goldenen Flüssigkeit aufstiegen. “Olivia hat das Reden besorgt, und es ist ihr verdammt schwergefallen. Vielleicht solltest du ihr allmählich sagen, was du willst, damit sie nicht mehr so dumm dasteht!”
    “Vielleicht hast du Recht.” Er ging zu ihr hinüber, nahm ihr das Glas aus der Hand und kniete sich vor ihr hin. “Wenn man schon einen Heiratsantrag macht, dann sollte er so aussehen.”
    Sein Gesicht war nun auf gleicher Höhe mit ihrem gewölbten Leib. Er tätschelte ihn, als wäre er ein übergewichtiger Hund, dessen Aufmerksamkeit er erregen wollte. “Wie auch immer, angesichts der Tatsache, dass du nur noch sechs Wochen bis zur Entbindung hast, bin ich bereit, zu Kreuze zu kriechen. Ja, ich werde dich heiraten, Olivia, aber das Pförtnerhaus steht außer Frage, denn ich habe bereits in dieser Hinsicht vorgesorgt. In diesem Haus stehen zu viele Räume leer, und da ich hoffe, dich zu mehr als nur einem Kind überreden zu können, ist es sinnvoller, hier zu leben.”
    Sie glaubte sich verhört zu haben. “Zusammen mit meinem Vater?”
    “Nun, ich habe nicht vor, ihn hinauszuwerfen! Schließlich gehört ihm das Haus noch immer.”
    “Aber ihr zwei seid in so vielem anderer Meinung. Es würde nie funktionieren.”
    “Wir glauben, doch. Es hat eine ganze Weile gedauert, aber dann haben wir doch begriffen, dass wir beide auf derselben Seite stehen, was dich betrifft, Liebste. Wir wollen dich glücklich sehen. Und schließlich treten wir uns hier platzmäßig ja auch nicht gerade auf die Füße, oder?”
    “Du solltest aufhören, Einwände vorzubringen, Olivia”, sagte ihr Vater. “Wenn ein Mann sich zu etwas entschlossen hat, kann eine Frau nichts mehr daran ändern.”
    “Halt den Mund, Sam, ehe du die Sache verdirbst”, sagte Grant.
    Erstaunlicherweise tat ihr Vater, was er sagte.
    Grant erhob sich und nahm ihre Hände. “Also, was meinst du, Liv?”
    Sie schüttelte den Kopf, zu überwältigt, um sprechen zu können.
    Er missverstand ihr Schweigen als Zweifel und drückte ihre Finger. “Wer nicht wagt, der nicht gewinnt, vergessen, Hübsche?”
    “Ich weiß”, schluchzte sie los, Tränen liefen ihr übers Gesicht und nahmen das halbe Make-up mit.
    “He, es war nicht vorgesehen, dass du sie zum Weinen bringst, Grant Madison”, mischte sich ihr Vater nun ein. “Das war nicht abgemacht.”
    “Das ist gar nicht meine Schuld”, erklärte ihm Grant, “sondern nur einer dieser hormonellen Überfälle, unter denen alle Schwangeren zu leiden haben. Entspann dich, Sam, deine Tochter ist bei mir in sicheren Händen.”
    Und Olivia wusste, so war es. Sie lächelte ihn unter Tränen an.
    Zwei Wochen später heirateten Olivia und Grant, an einem wunderschönen Frühlingstag voller Sonne und Narzissen. Da Olivia wusste, dass sie ein Mädchen bekommen würden, hatte sie Rosa gewählt, mit einem breitkrempigen Hut und einem üppigen Strauß cremeweißer Rosen dazu. Grant trug einen hellgrauen Anzug, Krawatte, weißes Hemd und einen Ausdruck im Gesicht, als könnte er es gar nicht mehr erwarten, endlich zur Hochzeitsreise aufzubrechen.
    Und ihr Vater schmunzelte zufrieden.
    – ENDE –
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