Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
BeWitchED 03 - Zauberhaft Verflucht

BeWitchED 03 - Zauberhaft Verflucht

Titel: BeWitchED 03 - Zauberhaft Verflucht
Autoren: Serena S. Murray
Vom Netzwerk:
sah, ahnte er nichts Gutes.
    „Was habt ihr angestellt?“
    „Warum denkst du gleich, dass wir etwas angestellt haben?“, fragte Livya übertrieben eingeschnappt.
    „Wollt ihr mir sagen, dass alles normal ist und ich gerade eben niemanden habe Schreien hören?“ Morgan setzte den Gesichtsausdruck des großen Bruders auf.
    „Morgan, bevor wir dir alles erzählen, musst du verspr echen, nicht gleich loszubrüllen“, bat Jeane ihn. Morgan atmete tief durch. „Jeane, raus mit der Sprache.“
    „Wir wurden durch eine menschliche Energie aus unserer Ruhe gerissen. Wir wussten nicht wirklich, was wir da machen.“                 Da Jeane wirklich schuldbewusst aussah, glaubte Morgan ihr.
    Auch Livyas Stimme war anzuhören, dass sie nicht glücklich war.
    „Als wir bei vollem Bewusstsein waren, lag eine Frau auf dem Boden. Als wir darüber sprachen, was wir machen sollten, verschwand sie einfach.“ Wenn er noch Blut in seinem Körper gehabt hätte, dann wäre es jetzt zweifelsohne aus seinem Gesicht gewichen. Er konnte sich zusammen reimen, warum die Frau geschrien hatte. Sie musste den Raum der Echse betreten haben. Als er auf dem Absatz umdrehte und ging, hörte er nur noch unterbewusst die Worte von Jeane: „Warte Morgan, da ist noch was, was du wissen solltest. Die Frau ist…..“
    Als er die Tür aufriss, schauten ihn zwei riesige Augen an.
    „Lizard, sag mir, dass du sie nicht gegessen hast.“ Die Riesenechse, die über zwei Meter groß war, schaute ihn jedoch nur abwartend an. Aufmerksam schaute Morgan sich den Bauch des Tieres an. Er war schlank. Normalerweise war er rundlicher, wenn Lizard eine Mahlzeit ergattert hatte. Also hoffte er das Beste. Zum Glück war die Staubschicht in den unterirdischen Gängen noch da, wo sie sein sollte. So konnte er den Fußspuren folgen, die erst in die eine Richtung, dann durch einen weiteren Gang über eine Treppe zurück zum Erdgeschoss führten.
     
    Lauren setzte sich auf die oberste Stufe der Treppe. Mit der Hand wischte sie sich eine Spinnwebe aus dem Haar. Was im Namen der Götter hatte das Schicksal sich eigentlich gedacht? Sie war eine moderne, eigensinnige und manchmal auch zu ehrgeizige Hexe. Sie liebte ihre Familie. Auch wenn sie am liebsten ein oder zwei ihrer Schwestern beziehungsweise Cousinen gerne mal erwürgen würde. Aber tat sie das jemals? Nein, natürlich nicht. Sie spendete einmal im Jahr eine großzügige Summe an Wohltätigkeitsvereine und an die städtischen Tierheime. Sie hatte noch nie einer Maus, einer Spinne oder sonst irgendeinem Lebewesen etwas zuleide getan. Wieso also passierte das Ganze ihr? Als sich jemand neben sie setzte, starrte sie stur geradeaus.
    „Lauren?“, f ragte die Männerstimme, die ihr so vertraut war, vorsichtig. Lauren schüttelte den Kopf.
    „Das kann einfach nicht sein“, flüsterte sie. Ratlos schaute Mo rgan die Hexe neben sich an. Er sah, dass ihre Lippen und ihre Finger blau waren. Zuerst versuchte er, ihre Hand zu greifen, mit dem Gedanken, sie zu wärmen. Doch als er einfach durch sie hindurch griff, schalt er sich selbst einen Narren. Mitunter vergaß er, was er seit nunmehr über hundert Jahren war. Er konnte zwar Gegenstände berühren, doch bei Menschen funktionierte das nicht. Durch seine Bewegung abgelenkt, starrte Lauren nun auf ihre Hand. Doch noch immer ignorierte sie ihn.
    „Weißt du, ich habe Zeit. Ich kann hier so lange sitzen ble iben, bis du mit mir redest.“
    Morgan wusste nicht, wie lange sie sich beide nicht bewe gten, doch irgendwann seufzte Lauren und hob endlich ihren Kopf. Als er ihr in die Augen schauen konnte, hielt er unwillkürlich den Atem an. Es war lange her, seit er die goldenen Punkte um ihre Iris herum hatte tanzen sehen. Ihr Gesicht hatte sich kaum verändert. Nur die Haare trug sie jetzt etwas länger.
    „Was ist passiert?“ Morgan brauchte ein wenig, um sich aus se inen Gedanken zu reißen und auf ihre Frage zu antworten.
    „Mit dir oder mit mir?“ Er versuchte zu scherzen und freute sich wie ein Kind, als ein Lächeln auf ihrem Gesicht e rschien.
    „Fangen wir mit dir an. Danach kannst du mir erzählen, warum ich neben deinen streitenden Schwestern aufg ewacht bin.“
    „Fast wie in alten Zeiten“, scherzte Morgan. Doch als La uren ihn nur streng ansah, was sie mittlerweile wirklich bis zur Perfektion beherrschte, fing Morgan an zu erzählen.
    „Du weißt, dass mein Vater damals nach einem schwierigen Fall seinen Dienst quittiert hatte?“
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher